Wie wichtig Liebe und körperliche Nähe, gerade in Zeiten von Corona und Sozialer Distanz sind, zeigen ihre intimen Aufnahmen von Begehren, Liebkosungen und zärtlichen Gesten der Liebenden. Mit ihren Bildern möchte die Londoner Fotografin Liebe veranschaulichen und dieses besondere Gefühl ergründen.
Um dieses tolle Projekt weiterzuführen, sucht die Künstlerin jederzeit Protagonist*innen. Wer bei ihrem Projekt dabei sein möchte oder mehr erfahren möchte, kann sich auf ihrem Instagramkanal roxy.herve informieren oder sie direkt kontaktieren!
3 Fragen an die Fotografin Roxy Hervé
Liebe Roxy, was möchtest du mit deinem Fotoprojekt Lovers zum Ausdruck bringen?
Eine Definition von Liebe gibt es nicht. Liebe ist vergänglich, fließend und schwer fassbar.
Ihre Schönheit liegt in ihrem Geheimnis, das sie gleichzeitig einzigartig und universell für jeden macht, der das Glück hat, sie berührt, gefühlt oder durchlebt zu haben.
Die Liebe ist ein Moment. Ein Blick, eine Geste, eine Haltung, eine Stille oder ein Staunen, das Geist und Körper verwirren kann wie ein kurzzeitiges Versprechen auf Höhe und Ewigkeit. Worte reichen oft nicht aus, um zu beschreiben, was Liebe ist. Was die Liebe betrifft, so sagen uns Gesten unendlich mehr als Gesichter.
Für mich wurde sie zum Beweis dafür, dass die Fotografie das ideale Medium ist, um diese Momente festzuhalten. Ich entschied mich für einen leichten, fast naiven Ansatz, der es mir hoffentlich erlauben würde, die schiere Reinheit der Interaktionen zwischen den Liebenden genau so einzufangen.
Um mein Ziel zu erreichen, konzentrierte ich mich auf die einzige Form des Ausdrucks von Gefühlen, die noch mit Tabus und negativen Assoziationen behaftet ist: Intimität.
Meiner Meinung nach ist Intimität das schönste Spielfeld, eine geschützte Blase, wo Masken heruntergelassen, Codes gebrochen und Barrieren geöffnet werden. Der ultimative Raum, in dem Körper sich frei ausdrücken können.
Im gedämpften Licht der zerknitterten Laken offenbart Intimität eine unschuldige Form des Jubels, die ich in meiner fotografischen Herangehensweise nachzuahmen versuche.
In diesen Momenten, in denen sich niemand und nichts einmischt, ist die Emotion der einzige Antrieb. Eine Einheit und Einzigartigkeit entsteht aus der Interaktion und der Vermischung von Geist und Körper. Dieses Gefühl der Einheit, so ungreifbar und schwer fassbar es auch ist, ist einer der Momente in unserem Leben, in denen wir uns am menschlichsten fühlen.
Wir sind alle gleich in dieser ausgesetzten Ekstase. Wir sind alle stark, unschuldig, schwach, ehrlich, verrückt und verletzlich, wenn wir uns in die Intimität der gemeinsamen Liebe begeben.
Die Anonymität meiner Fotos soll diese Gleichheit zeigen. Trotz der unendlichen Vielfalt von Formen, Alter, Erfahrungen, Attraktivität, Herkunft und Horizonten werden wir gleich, eins und nur unsere bloßen Gesten, die definieren, wer wir sind.
Aus dieser unorganisierten Reihe von Haltungen, Enge und Lichtern entsteht eine übernatürliche ästhetische Geometrie, die ebenso faszinierend sein kann wie sie tiefe Emotionen hervorruft.
Sie lädt uns ein, uns darauf zu konzentrieren, wer wir wirklich sind, Menschen der Poesie, des Dialogs und der Gemeinschaft.
Manchmal ist die Liebe so einfach wie die Reinheit einer bloßen Geste.
Wie wichtig ist deiner Meinung nach, in Zeiten von Corona, die körperliche Nähe für den Menschen?
Ich halte körperliche Nähe für wichtig, aber am wichtigsten ist es, mit jemandem zu Hause zu bleiben, mit dem man sich wohl fühlt und der vor allem kein niedriges Immunsystem hat, damit man nicht riskiert, seinen Liebsten anzustecken.
Was möchtest Du noch über dein Projekt erzählen?
Dies ist ein noch laufendes Projekt, wenn ihr also daran interessiert seid, daran teilzunehmen, könnt ihr mir gerne eine Nachricht schicken und ich werde euch weitere Einzelheiten über das Projekt mitteilen! Ihr könnt mich über Instagram kontaktieren : roxy.herve
Seid nicht schüchtern!