"Ich bin nicht mehr nur für mich verantwortlich!" Diesen Gedanken haben viele Single-Mütter im Hinterkopf, die sich auf die Suche nach einem neuen Partner machen.
Aber keine Angst, rät der Parship-Single-Coach und Diplom-Psychologe Markus Ernst. Er verrät uns seine Strategien für die Partnersuche. (Anzeige)
Markus Ernst: Umfragen zeigen, dass sich die große Mehrzahl aller Single-Männer durchaus vorstellen kann, eine neue Beziehung mit einer Single-Frau mit Kind einzugehen. Gehen Sie also selbstbewusst mit der Situation um. Und geben Sie sich und dem anderen Zeit - respektieren Sie die Bedürfnisse des neuen Partners. Dann ist es im Prinzip egal, ob der andere schon Kinder hat oder nicht.
Markus Ernst: Singles mit Kind haben meist einen durchstrukturierten Tagesplan, um den vielfältigen Aufgaben gerecht werden zu können - spontan abends weggehen ist daher oft schwer. Aber wie wäre Online-Dating für Sie? Damit sind Sie flexibel und können zunächst von zu Hause aus Kontakt aufnehmen.
Markus Ernst: Natürlich spielt Ihr Kind bei der Partnersuche eine wichtige Rolle. Besonders zu Beginn, ist es aber extrem wichtig, dem Gegenüber das Gefühl zu nehmen, dass nur ein neuer Papa oder Versorger gesucht wird. Das ist übrigens die Hauptangst befragter Single-Männer in Bezug auf die Partnerschaft mit einer Single-Mama. Erzählen Sie von Ihrem Kind, aber achten Sie darauf, dass genug Raum für Sie selbst und ihn bleibt. Je vertrauter und intensiver die Beziehung wird, desto mehr Raum können auch alle Themen rund um Ihr Kind einnehmen.
Markus Ernst: Hier ist besonders viel Feingefühl und Geduld notwendig. Häufig ist für Kinder die vorangegangene Trennung vom leiblichen Vater unverständlich und noch nicht verarbeitet. Ihr Kind würde ich erst dann mit einbeziehen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die neue Beziehung stabil ist. Erste Treffen zwischen Ihrem Kind und dem neuen Partner sollten nicht gleich zuhause stattfinden, sondern in ungezwungener, leichter Atmosphäre. Das könnte zum Beispiel ein gemeinsamer Nachmittag im Zoo oder auf dem Spielplatz sein. Auch für den neuen Partner eignet sich ein solches Umfeld besser, um nach und nach eine Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen.
Markus Ernst: Alle brauchen Zeit. Ich rate Ihnen, die entstehenden Ängste und Befürchtungen zu respektieren. Natürlich sollten Sie auch Verständnis dafür haben, wenn sich der neue Partner nicht sofort problemlos mit allem arrangieren kann. Er steht ja zunächst allein einem bestehenden, geschlossenen System gegenüber. Häufig steckt hinter einer Ablehnung der Kinder durch den neuen Partner eher die Angst, die neue Partnerin könnte ihre Prioritäten zu seinen Ungunsten setzen. Ein klärendes und offenes Gespräch – vielleicht auch mit Hilfe von außen – kann hier zu einer Lösung führen. Ändert sich aber trotz aller Bemühungen nichts am Verhältnis des neuen Partners zu den Kindern, wird eine langfristige und für alle glückliche Beziehung nicht entstehen können.
Markus Ernst: Ein neuer Partner wird von Kindern häufig zunächst als "Eindringling" wahrgenommen und als Konkurrent um die Aufmerksamkeit der Mutter. Deshalb ist es so wichtig, Kindern diese Sorge zu nehmen und in vielen kleinen Schritten Vertrauen zum neuen Partner aufzubauen. Die Einbeziehung der Kinder sollte aber erst stattfinden, wenn die neue Partnerschaft eine gewisse Stabilität aufweist.
Sprechen Sie mit Ihren Kinder ganz offen darüber und signalisieren Sie, wie wichtig diese neue Beziehung für Ihr eigenes Lebensglück sein wird. Und eine glückliche Mama wünscht sich jedes Kind. Nehmen Sie in diesem Atemzug Ihren Kindern auch die Sorge, dass durch den neuen Partner der leibliche Vater keine Rolle mehr spielt. Klare Regelungen und Strukturen sind für Kinder in dieser Zeit extrem wichtig.