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Groundhogging Vielleicht datest du deshalb immer nur die Falschen?

Groundhogging: Frau beim Dating
© fizkes / Shutterstock
Du hast schon lange nicht mehr jemanden gedated, der:die dich so richtig aus den Socken gehauen hat? Und das, obwohl er:sie eigentlich voll dein Typ war? Könnte ein typischer Fall von "Groundhogging" sein.

Mal wieder Schmetterlinge im Bauch haben, mit jemandem glücklich sein und gemeinsam in den Sommer starten – wünschst du dir das gerade? Aber nicht mit irgendwem – er:sie sollte schon einem bestimmten Typ entsprechen. Aber selbst dann klappt es irgendwie nicht? Hm. Vielleicht ist genau das das Problem? Was wir uns nicht eingestehen, ist möglicherweise genau der Grund, warum die Beziehungen immer wieder scheitern: Dieser bestimmte Typ, unser Typ, passt einfach nicht zu uns. Was vielleicht tröstet: Du bist damit nicht allein. Es betrifft so viele, dass dieses Phänomen einen Namen hat: Groundhogging.

Typischer Fall von Groundhogging

Groundhogging kommt von dem englischen Wort "groundhog" und heißt übersetzt Murmeltier. Es ist angelehnt an den Filmklassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" aus den 90er Jahren. Der Protagonist durchlebt immer wieder aufs Neue den Murmeltiertag, bis er merkt, dass er an seiner Einstellung zum Leben etwas ändern muss, um der Wiederholung zu entkommen. In den USA wird dieser Tag jedes Jahr am 2. Februar gefeiert. Es geht also um Routinen, die kontraproduktiv sein können und uns davon abhalten, aufgeschlossen für Neues zu sein. Aufs Dating übertragen, meint es demnach, sich immer nur auf einen bestimmten Typus zu konzentrieren, aber trotzdem jedes Mal ein anderes Ergebnis zu erwarten.

Kennen wir doch alle

Groß, blond, sportlich, gern klug, nicht so spießig und humorvoll: mal ehrlich, klar swipen wir auf Tinder nur die Menschen nach rechts, die wir auf den ersten Blick anziehend finden und die unserem Typ entsprechen. Aber wenn es trotz aller guten Voraussetzungen irgendwie nicht klappen will mit einer Partnerschaft, könnte uns vielleicht genau das zu denken geben. Es ist aber auch nicht so easy: Jemanden zu daten, der eigentlich nicht unser Typ ist und vielleicht nicht mal die gleichen Interessen teilt, könnte schließlich auch richtig nach hinten losgehen.

Das Problem beim Groundhogging ist jedoch, dass wir uns auf Äußerlichkeiten oder auch Persönlichkeitsmerkmale festlegen, die den Blick auf alles versperren, das da sonst noch auf uns warten könnte.

Äußerlichkeiten als Ausschlusskriterium

Anfang 2022 führte die niederländische Dating-App Inner Circle eine Umfrage unter ihren User:innen durch. Insgesamt nahmen 1001 Nutzer:innen zwischen 18 und 60 Jahren aus Großbritannien teil. Die Ergebnisse zeigten laut App-Anbieter vor allem eines: Partnersuchende legen sich beim Dating oft auf ein bestimmtes Aussehen oder auf einen bestimmten Persönlichkeitstypus fest. 30 Prozent der Befragten bevorzugten Menschen mit braunen Haaren, 16 Prozent stehen auf blonde, sechs Prozent auf rothaarige Menschen. Bei Datingwilligen, die auf Männer stehen, spielt zudem die Körpergröße eine Rolle. Minimum 1,80m, darunter geht nichts.

Ähnlich verhält es sich mit den Persönlichkeitstypen: 43 Prozent ist es wichtig, dass ihr Gegenüber etwas im Kopf hat, gefolgt von der humorvollen Sorte (16 Prozent), dem Bänker (15 Prozent) und dem Sportlichen (13 Prozent).

Sich immer wieder mit dem gleichen Typus zu treffen, macht die Partnersuche allerdings nicht leichter, im Gegenteil: Wenn wir das Groundhogging für uns nicht erkennen, gelangen wir schnell in eine Art Dating-Endlosschleife. Wir sabotieren uns selbst und nehmen uns die Chance, jemanden kennenzulernen, mit dem:der wir wirklich glücklich sein könnten. Dass Groundhogging die Chancen eher einschränkt, eine:n passende:n Partner:in zu finden, ist den meisten Singles jedoch bewusst. Immerhin 70 Prozent der Teilnehmer:innen erklärten, sie wären offen dafür, im kommenden Jahr auch mit Menschen auszugehen, die nicht ihrem Wunsch-Typ entsprechen.

Bist du ein:e Groundhogger:in?

Wie immer im Leben: Damit wir etwas verändern können, müssen wir erstmal erkennen, was wir da eigentlich tun und in welchen Mustern wir stecken. Ob wir also "groundhoggen", sehen wir dann, wenn wir uns unsere letzten Beziehungen und deren Ende mal vor Augen führen. Aus welchem Grund sind bisherige Beziehungen unglücklich geendet? Wie ähnlich sind sich die Partner:innen aus der Vergangenheit? Was auch hilft: Freund:innen fragen. Vieles sehen unsere Liebsten nämlich viel klarer, als wir es tun.

Hoggst du noch oder gehst du schon? Raus aus dem Teufelskreis

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, können wir die eigenen Ansprüche hinterfragen. Wie wichtig ist es uns, dass er oder sie äußerlich genau dem entspricht, wie wir uns jemanden vorstellen? Wie wichtig sind uns gewisse Interessen? Wie flexibel sind wir mit unseren Zielen im Leben? Wo können wir Kompromisse eingehen? 

Den Horizont in Sachen Dating zu erweitern, kann ebenfalls helfen. Du könntest jemanden auf eine andere Art kennenlernen als bisher. Vielleicht sind beispielsweise auch Dating-Portale eine interessante Möglichkeit, ein neues Hobby, Reisen oder ähnliches.

Wichtig ist trotzdem, nichts zu erzwingen – den Zirkel des Groundhoggings zu durchbrechen, bedeutet lediglich, aufgeschlossen für Neues zu sein, mit dem wir sonst gar nicht rechnen würde, und die Augen auch für Optionen offen zu halten, die uns auf den ersten Blick eher nicht ansprechen würden. 

Quellen: bedeutungonline.de, welt.de, instagram/Innercircle

mka Barbara

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