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Dating-Trends Roasting: Warum es der Beziehung hilft, den Partner zu ärgern

Roasting: Liebespaar, dass auf dem Bett tobt
© Vera Harly / Shutterstock
Paare, die sich gegenseitig auf die Schippe nehmen können, sind oft glücklicher in ihren Beziehungen, zeigen wissenschaftliche Studien. Aber es gilt auch, Grenzen zu akzeptieren.

"Was sich liebt, das neckt sich", weiß der Volksmund. Tatsächlich scheint an dieser uralten Weisheit etwas dran zu sein – das bestätigen sogar wissenschaftliche Forschungen. Demnach ist es für die Beziehung ein gutes Zeichen, wenn sich die Partner gegenseitig ärgern und aufziehen. Auf Englisch nennt sich dieser Trend "Roasting".

Paare, die sich gegenseitig auf spielerische Weise ab und zu mit den kleinen Eigenheiten und Schwächen konfrontieren, haben meistens eine starke, glückliche Beziehung. Sie teilen oft den gleichen Humor und können auch damit umgehen, wenn sie mal aufgezogen werden. Menschen, die Angst davor haben, dass über sie gelacht wird, sind tendenziell weniger glücklich in ihren Beziehungen, hat eine Studie der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg ergeben.

Gemeinsamer Humor gibt Sicherheit in der Beziehung

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Psychologe Jeffrey Hall von der University of Kansas, der 39 Studien mit insgesamt mehr als 15.000 Teilnehmern zum Thema Humor in Beziehungen ausgewertet hat. Demnach ist für den Erfolg einer Beziehung besonders wichtig, dass die Partner den gleichen Sinn für Humor haben. Dabei gehe es aber nicht in erster Linie darum, dass jemand ständig Witze reiße – vielmehr sei der Spaß, den man zusammen habe, entscheidend. So baue sich Sicherheit in der Beziehung auf.

Dating-Coach Laurel House rät deshalb: "Achten Sie darauf, dass nicht nur Ihre Persönlichkeiten zusammenpassen, sondern auch Ihr Sinn für Humor – damit niemand beleidigt ist oder verletzt wird." Den Partner mit seinen kleinen Macken aufzuziehen, bedeute, oft ignorierten Teilen seines Charakters Bedeutung zu schenken, sagte sie der "Cosmopolitan": "Diese kleinen Macken sind meistens die Dinge, die man an seinem Partner am meisten liebt."

Vorsicht: Es gibt Grenzen

Mit solchen Witzen sende man ein Zeichen, dass man die andere Person trotz dieser kleinen Schwächen liebe. Gleichzeitig sei es auch ein Weg, schwierige Themen auf humorvolle Weise anzusprechen – und zu hoffen, dass der Partner oder die Partnerin den Wink mit dem Zaunpfahl versteht.

Allerdings gilt es, auch dort Grenzen zu akzeptieren. Auch Menschen, die meist kein Problem damit haben, auf die Schippe genommen zu werden, können von misslungenen Scherzen tief getroffen werden. Witze dürften deshalb nie unter die Gürtellinie gehen, warnt Laurel House. Beleidigende oder abwertende Späße sind tabu.

Quellen: "Cosmopolitan" / University of Kansas / "Science Daily"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de

epp/stern

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