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Fragen, die du nicht mal deinem Frauenarzt stellst? Wir haben Antworten!

Patientin beim Frauenarzt sitzt angespannt mit den Hände im Schoß auf dem Stuhl
© ruigsantos / Shutterstock
Hast du auch diese eine Frage, die du deinem Frauenarzt nicht stellen magst? Vielleicht können wir sie dir beantworten – wir haben mit einer Expertin gesprochen.

Besuche beim Gynäkologen gehören sowieso nicht zu den schönsten Dingen der Welt. Wenn du dann auch noch ein konkretes Problem hast, das dir irgendwie peinlich ist – noch schlimmer! Und wenn der dir dann nicht mal helfen kann – Katastrophe!!

Tabu-Fragen an den Frauenarzt: Sexualtherapeutin Ilse Aigner
Gabriele Aigner ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und bietet in ihrer etablierten Praxis in München Paar- und Sexualberatung an. Für sie gibt's in Sachen Sex keine Tabu-Themen.
© Gabriele Aigner / Privat

Mit diesen fünf unangenehmen Fragen musst du dich nie wieder quälen, denn wir haben sie einer Expertin gestellt (#bittegerne). Gabriele Aigner ist Sexualtherapeutin und berät in ihrer Praxis Paare und Einzelpersonen zu wirklich ALLEN Themen mit Bezug auf Sex und Sexualität. Sie weiß auch, wann doch der Gynäkologe hinzugezogen werden sollte.

Ich schlafe ungern mit meinem Partner, weil mir der Sex mit ihm wehtut. Was mache ich falsch?

Zunächst einmal: Sex sollte niemals wehtun! Schmerzen beim Sex können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben.

Beziehungsprobleme, Angst, schlechte Vorerfahrungen oder Selbstwertstörungen können zum Beispiel dazu führen, dass sich die Scheidenmuskeln verkrampfen, Ärzte nennen das Vaginismus. Du solltest darüber mit deinem Partner sprechen, damit ihr ausprobieren könnt, wie es für dich besser ist. Versucht gemeinsam herauszufinden, wann es dir wehtut und wann nicht.

Oder ihr könnt es mit Entspannungsübungen probieren. Doch wenn nichts hilft, solltet ihr besser tiefgründigere Ursachenforschung betreiben und Rat bei einem Therapeuten suchen.

Wenn aber psychisch alles mehr oder weniger paletti ist, können auch Infektionen, trockene Schleimhäute oder Endometriose Gründe für Schmerzen beim Sex sein. Diese Probleme sind nicht ungewöhnlich und euer Frauenarzt kann sie behandeln und größtenteils auch lösen – dafür müsst ihr sie aber einmal ansprechen.

Nach dem Sex rieche ich immer ganz komisch. Woran liegt das?

Die beruhigende Nachricht: Nach lustvollem Sex riecht jeder. Unsere "Körpersäfte", sprich Schweiß, Lubrikation, Sperma, kommen nun mal nicht ohne Geruch aus uns raus. Wer versucht, sie durch künstliche Düfte zu überdecken, riskiert, anfälliger für Erkrankungen im Intimbereich zu werden.

Wenn du nach dem Sex aber einen charakteristisch fischigen Geruch an dir bemerkst, hat sich wahrscheinlich eine bestimmte Art von Bakterium in deiner Scheidenflora etwas zu breit gemacht. Es heißt Gardnerella und lebt zum Beispiel in unserer Darm- und Vaginalflora. Wenn es mit Sperma in Berührung kommt, erinnert der Geruch an Fisch, aber wir nehmen ihn nur wahr, wenn mehr Gardnerella-Bakterien im Spiel sind als üblich.

Insofern deutet der Geruch auf eine Infektion hin, denn einfach so sollten sich diese Bakterien nicht derart ausmären. Bei Fisch-Geruch solltest du deinen Arzt bitten, dich auf "bakterielle Vaginose" abzuchecken, damit er dir gegebenenfalls ein Antibiotikum verschreibt.

Ich komme vaginal nicht zum Höhepunkt. Was stimmt denn bitte nicht mit mir?

Mit dir stimmt alles – genau wie mit deinen Milliarden Leidensgenossinnen. Tatsächlich bekommt nur etwa jede sechste bis zehnte Frau vaginal einen Orgasmus (schwer zu ermitteln, daher variieren die Studien). Das ist ganz einfach so, weil der G-Punkt bei den meisten Frauen anatomisch nicht"befriedigend" mit Penetration stimuliert wird.
Lösung: Probiert verschiedene Stellungen oder berühre und befriedige dich selbst mit den Fingern oder zeig deinem Freund, wie er dich anfassen kann, damit DU auch Spaß hast. Reden und Ausprobieren!

Kann es sein, dass meine Scheide mit der Zeit ENGER wird?

Jein. Die Wechseljahre (beginnen normalerweise zwischen Mitte 40 bis Mitte 50) führen zu Veränderungen des Hormonhaushalts und auch der der Schleimhaut. Mehr als 50 Prozent beobachten, dass ihre Schleimhaut trockener, die Haut deswegen empfindlicher und ihr Scheideneingang enger wird.
Was hilft, ist Gleitgel oder Öl und regelmäßig Sex, um in Übung zu bleiben. Sport und gesunde Ernährung sind auch wichtig. Bei übermässigen Veränderungen natürlich die Gynäkologin aufsuchen.

Warum blute ich immer beim Sex und wie kann ich es verhindern?

Blutungen außerhalb der Regel sollte die Frauenärztin kontrollieren.
Im und nach dem Wechsel wird die Schleimhaut empfindlicher, dünner und damit einreißgefährdet.

Vor dem Wechsel solltest du, wenn du gesund bist, nicht bluten. Wenn du es doch tust, solltest du dich fragen: Macht dir Sex mit deinem Freund Spaß? Wirst du feucht? Oder dringt er in dich ein, während du noch trocken bist und mit dem Kopf bei der Einkaufsliste? Wenn du beim Sex keine Lust verspürst, könnte das die Blutung erklären.

Allerdings können Blutungen beim Sex im schlimmsten Fall auch von Gebärmutterhalskrebs ausgelöst werden, daher im Zweifel doch besser überwinden und den Arzt fragen. Wenn der dann herausfindet, dass sich bloß Gebärmutterschleimhaut über den Muttermund gestülpt hat (passiert bei jeder dritten Frau), kann der das Gewebe veröden und das Problem ist gelöst.

sus

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