Ja, wir wissen, dass Sex nicht die beste Aktivität ist, um dabei zu plaudern. Sollt ihr auch gar nicht. Denn es ist wichtig, dass ihr VORHER mit eurem Bettgefährten redet. Worüber? Ganz klar: sexuell übertragbare Krankheiten. Hört ihr jetzt gedanklich dieses Abtörner-Zonk-Geräusch? Ist gar nicht nötig! Denn es wäre einfach grob fahrlässig, nicht die STI-Frage zu stellen (übrigens vom englischen "sexually transmitted infections" abgekürzt).
Studie mit alarmierenden Ergebnissen
Für die Hamburger "GeSiD"-Studie haben Wissenschaftler fast 5000 Menschen in Deutschland in verschiedenen Regionen und Altersgruppen zu ihrem Sexleben befragt. Unter anderem interessierte die Forscher, ob die Studienteilnehmer vor dem ersten Sex mit ihrem Partner über sexuell übertragbare Krankheiten sprechen. Dabei zeigt sich ein großer Unterschied hinsichtlich des Alters. Während es bei den 18 bis 25-Jährigen immerhin 40 Prozent tun, sind es bi den 66 bis 75-Jährigen nur 9 Prozent. Auch auffällig: Schwule, lesbische und bisexuelle Paare reden häufiger über sexuell übertragbare Krankheiten als heterosexuelle.
Na und – ich verhüte doch!
Ihr denkt jetzt vielleicht: Vor dem Sex über sexuell übertragbare Krankheiten reden? Ist doch egal, wir benutzen ein Kondom (immerhin gaben 75 Prozent der 18 bis 25-Jährigen an, dass sie über das Latex vor dem Sex sprechen). Das ist gut und kann das Risiko für eine Ansteckung auf ein Minimum reduzieren. Allerdings empfiehlt es sich trotzdem, vorher Tacheles zu reden. Denn im Ernstfall geht man automatisch vorsichtiger mit dem Kondom um und verhindert so, dass es während des Liebesspiels reißt.
Also: So unangenehm dieses Thema auch scheint – es ist einfach wichtig, schon vor dem Sex auf Doktorspiele zu setzen und ein kurzes, zielgerichtetes Anamnesegespräch zu führen. Dann könnt ihr Chlamydien, HIV und Co. auch getrost aus euren Gedanken verbannen. Und ganz ehrlich: Fühlt sich doch besser an als jeder spontane Quickie, oder?