Männer, Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. Was Frauen brauchen, um in Stimmung zu kommen, ist nämlich nicht Euer männlicher Lockduft, sondern etwas sehr weibliches: der Geruch von stillenden Müttern und ihren Babys.
Was im ersten Moment wie ein Scherz klingen mag, ist das Ergebnis einer Studie von Forscherinnen der Universität Chicago. Sie setzten kinderlose Frauen zwischen 18 und 35 Jahren zwei Monate lang einem Duftgemisch aus Muttermilch, Mutterschweiß und Babyspeichel aus, um herauszufinden, ob dieser Geruch Einfluss auf die sexuelle Motivation anderer Frauen hat. Die nötigen Duftproben bekamen die Forscherinnen von stillenden Müttern, denen Polster in die BHs und Achselhöhlen gelegt wurden, um die Körpersäfte aufzufangen.
Klingt alles andere als antörnend, zeigte aber Wirkung. Die Probandinnen rieben sich das Duftgemisch mehrmals täglich unter die Nase - und siehe da: Ihre Lust auf Sex stieg tatsächlich. Bei Frauen mit festen Beziehungen nahm das sexuelle Verlangen nach dem Partner um 24 Prozent zu. Bei Singles, deren Motivation an ihren sexuellen Fantasien gemessen wurde, stieg die Lust um 17 Prozent. Und bei der Testgruppe, die statt an den eigentlichen Duftpads lediglich an zum Verwechseln ähnlichen Placebo-Pads schnuppern durfte, passierte tatsächlich gar nichts.
Aus evolutionärer Sicht macht es - laut den Chicagoer Forscherinnen - durchaus Sinn, dass Mutter-Baby-Düfte andere Frauen zur Fortpflanzung anregen. Sie signalisieren, dass innerhalb der Gruppe genug Ressourcen vorhanden sind, um eine Mutter und ihr Baby zu versorgen. Aber was bedeutet das für unser tägliches Sexualleben? Wenn die Industrie dieses besondere Duftgemisch nicht in eine alltagstaugliche Form bringt, haben wir wohl nichts von dieser neuen Erkenntnis. Wir können uns ja schlecht jedes Mal eine stillende Freundin ins Haus bestellen, um uns in Stimmung zu bringen ...
Also Männer, vielleicht lassen wir Euch einstweilen doch in dem Glauben, dass es Eure Lockstoffe sind, die uns antörnen.
