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Cyber-Sex: Darum ist der Sex-Trend so beliebt

Cyber-Sex: Sex-Taste auf der Computer-Tastatur
© Burak Su / Shutterstock
Danke, Internet! Cyber-Sex ist so ziemlich der modernste Sex-Trend, den es gibt. Aber ist es auch einer, den man unbedingt mitmachen will? Wir erklären die Vor- und Nachteile – und du kannst dann selbst entscheiden.

Cyber-Sex ... ist das gefährlich?

Zugegeben: Cyber-Sex klingt vielleicht ein weeenig spooky. Klingt halt nach Geschlechtsverkehr im Internet, diesem mysteriösen Cyberspace, in dem ständig unsere Daten gesammelt werden, ohne dass wir es merken. Die intimste Sache der Welt in diesen Raum verlagern, den wir null überschauen können? Hmm!

Aber die Versuchung ist dummerweise groß. Denn bei aller Unüberschaubarkeit ist das Netz zugleich ein Raum unbegrenzter Möglichkeiten, auch in sexueller Hinsicht. Um nur einige Beispiele zu nennen: 

  • große Auswahl an Pornographie, 
  • diverse Plattformen fürs Sexting (theoretisch zum Beispiel Whatsapp 👀),
  • einschlägige Chats, in denen man Gleichgesinnte trifft, 
  • und natürlich die gute alte Webcam, die in Null-Komma-Nix Reality-Flair ins Cyber-Liebesspiel via Skype bringen kann. 

Wer von einer dieser Möglichkeiten Gebrauch macht, hat quasi Cyber-Sex (ja, Masturbieren zum Web-Porno fällt nämlich auch schon darunter). 

Das Gute: Zumindest eine relative Entwarnung können wir geben. Wenn wir ein bisschen aufpassen, müssen wir vor Cyber-Sex letztlich genauso wenig Angst haben wie vor Online Banking und öffentlichem WLAN. Jeden Tag nutzen Millionen Surfer das Internet, um sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen (übrigens circa sechs mal so viele Männer wie Frauen). Und bei Millionen geht das gut.

Also kann ich direkt loslegen?

Mooooment! Es gibt durchaus Risiken beim Cyber-Sex, vor denen man zurecht warnt. Zum Beispiel, dass du an einen Idioten gerätst, der dich hinterher mit deinen intimsten Daten erpresst. Wenn du mit jemandem Cyber-Sex hast, den du im realen Leben nicht kennst (wobei natürlich auch wütende Ex-Freunde uns theoretisch erpressen könnten), solltest du daher folgende Regeln wirklich bitte unbedingt befolgen:

  • Niemals Nacktfotos verschicken, auf denen man dein Gesicht sieht oder dich an sonstigen Merkmalen eindeutig erkennen kann (Tattoos, Muttermale etc.).
  • Keine privaten Daten (Namen, Adresse, Telefonnummer) mit einem Cyber-Sex-Partner teilen, dem du ihm nicht hundertprozentig vertraust.
  • In Chatrooms Nutzernamen verwenden, die sich nicht auf dich zurückführen lassen.
  • Falls du einen Cyber-Sex-Partner im realen Leben treffen möchtest: Verabrede dich bitte erstmal mit ihm an einem belebten Ort!

Außerdem kann es nicht schaden, wenn du vor dem Start deiner Cyber-Sex-Aktivitäten einige Dinge für dich persönlich klärst. Zum Beispiel:

  • Bist du bereit, Geld für Cyber-Sex auszugeben? Wenn ja: Welches Limit setzt du dir dabei?
  • Willst du die Bekanntschaft mit Cyber-Sex-Partnern strikt anonym halten oder wünschst du dir, dass sich daraus womöglich eine Beziehung entwickelt?
  • Wie viel Zeit willst du pro Woche maximal mit sexuellen Aktivitäten im Netz verbringen?

Warum haben Leute überhaupt Cyber-Sex?

Wieso nutzen Leute Online Shopping, statt stundenlang durch diverse Läden zu tingeln? Mit Cyber-Sex ist es ähnlich: Sicher entscheiden sich viele Menschen etwa aus Bequemlichkeit und Effizienz dafür. Denn statt rauszugehen, einen potentiellen Sexpartner zu finden, zu flirten usw., muss man für Cyber-Sex bloß online gehen, sich gegebenenfalls ein paar Minuten im richtigen Chat aufhalten und schon kann's heiß hergehen.

Weitere Gründe, sexuelle Fantasien mithilfe des Internets auszuleben statt mit Sexpartnern im Bett oder Vibratoren (wobei man die natürlich in Cyber-Sex wunderbar integrieren kann!), sind zum Beispiel: 

  • Räumliche Distanz zum Partner: Fernbeziehungen sind – gerade für Frauen – einer der top Gründe für Cyber-Sex. Ein paar Nacktfotos zur Guten-Morgen-Whatsapp, erotische Fantasien zum Mittag und abends dann das Liebesspiel mit Webcam – schwupps, kommen wir auch in der Fernbeziehung gemeinsam mit unserem Freund sexuell auf unsere Kosten. Jetzt mal ehrlich: Wer würde bei dem Angebot heute noch zum Hörer greifen und seine anzüglichen Fantasien beim Telefonsex ausleben?
  • Anonymität: Wer Beziehungsangst hat oder noch in einer der vier Trennungsphasen feststeckt und trotzdem schon seine Lust ausleben möchte, ohne aber emotionalen zwischenmenschlichen Kontakt zulassen zu müssen, für den kann der Sex im Netz eine gute Möglichkeit sein. Davon abgesehen empfinden es viele als reizvoll, im Schutz der Anonymität mal andere bunte Rollen zu spielen und Dinge auszuprobieren, die sie sich im realen Leben nicht trauen würden.
  • Die eigene Sexualität erkunden: Dass gerade jüngere Leute den virtuellen Sex zum Teil dem realen vorziehen, hat wohl mindestens zwei Gründe. Erstens: Sie sind Digital Natives. Zweitens: Sie haben noch keine oder nur wenige "wirkliche" sexuellen Erfahrungen und probieren sich daher lieber erstmal anonym mithilfe der ihnen vertrauten, virtuellen Mittel aus.
  • Safe: Die Verhütung können wir uns beim Cyber-Sex sparen (Whoop Whoop)! Das Internet kann zwar vieles, aber Krankheiten übertragen oder eine ungewollte Schwangerschaft herbeiführen, ohne dass die dazu nötigen Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden, kann es noch nicht.
  • Geistige Stimulation: Klingt erstmal komisch, schließlich verbinden wir Sex in erster Linie mit körperlicher Ekstase. Aber einige Leute empfinden gerade die Kombination aus geistiger Aktivität und körperlicher Lust reizvoll, die sich insbesondere beim Sexting ergibt.

Was kann Cyber-Sex denn nicht?

Was beim Cyber-Sex auf der Strecke bleibt, wird ja allein aus dem "Versuchsaufbau" ersichtlich: Wir sitzen allein mit unserem Smartphone, Tablet oder Computer in unserem Zimmer. Niemand da, der uns (körperlich und emotional) berührt. Sicher kann Cyber-Sex unser Bedürfnis nach Erotik und Lust schnell und unkompliziert befriedigen und aus einer 08/15 Masturbation ein richtig großes Ding machen. Aber Intimität, körperliche Nähe und menschliche Wärme dürfen wir vom online Sex nunmal nicht erwarten.

Letzten Endes gilt für Cyber-Sex das gleiche wie für die unterschiedlichen Sexstellungen: Ob es etwas für uns ist und uns Spaß macht, wissen wir erst, wenn wir's ausprobiert haben. Und ob wir Bock aufs Ausprobieren haben, kann uns allein unser Gefühl verraten.

Für dich ist Intimität und körperliche Nähe alles? Dann könnte dir ausgiebiges Necking beim Vorspiel definitiv gefallen.

Oder findest du Playboy, online Pornographie und Co. eher zum Lachen als erotisch? Dann haben wir hier ein paar lustige Pornotitel für dich, die dir eventuell die Tränen in die Augen treiben.

Video-Tipp:

Falls Cyber-Sex nicht dein Ding ist, du aber Streit im Bett vermeiden willst: Im Video erfährst du, bei welcher Stellung es die meisten Konflikte gibt.

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