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Psychologie 5 Dinge, die dein Nervensystem dir gerne sagen würde

Frau in die Sonne schauend
© Pancake Pictures / Adobe Stock
Du fühlst dich innerlich unruhig, ausgebrannt und müde? Das können Warnzeichen sein, dass du nicht mit deinem Nervensystem in Kontakt stehst. Wir erklären dir, wie du seine Sprache lernst, um besser auf dich und deine Gesundheit zu achten.

Schneller, höher, weiter – wir leben in einer Gesellschaft, in der der Druck, Leistung zu vollbringen, hoch ist. Uns wurde schon früh beigebracht, dass wir als Individuen besonders viel wert sind, wenn wir möglichst viel erreichen. Der Glaubenssatz "Du bist nur etwas wert, wenn du etwas leistest" ist das Produkt dieser Leistungsgesellschaft und in vielen Menschen tief verankert. Einfach nur sein ist nicht drin. Das fängt schon bei Notendruck in der Schule an und wird auch im Erwachsenenalter nicht weniger, wenn all die kleinen und großen To-dos des Alltags auf uns einprasseln.

Noch dazu suggerieren die sozialen Medien, dass das alles doch gar nicht so schwer ist, sodass man sich schnell die Frage stellt: "Warum ist mir alles zu viel?" Weil wir so auf Leistung gepolt sind, muss oftmals die körperliche und mentale Gesundheit daran glauben. Körperliche Signale, die uns eigentlich darauf aufmerksam machen wollen, dass wir vielleicht einen Gang herunterschalten sollten, blenden wir bewusst aus. Wenn wir funktionieren müssen, stellen wir unsere Bedürfnisse hinten an oder vergessen gar, dass diese existieren. Das Problem dabei ist, dass das immer nur für eine Weile gut geht.

So lernst du die Sprache deines Nervensystems

Das Nervensystem umfasst alle Nervenzellen des menschlichen Körpers. Es nimmt Sinnesreize auf, verarbeitet sie und löst Reaktionen wie Muskelbewegungen oder Schmerzempfindungen aus. Unser Körper kommuniziert über diese komplexe Instanz mit der Umwelt. Würden wir es grob einteilen, dann stünden auf der einen Seite unser Nervensystem und unsere Gefühle und auf der anderen Seite unser Verstand, der plant und handelt. Idealerweise arbeiten beide Einheiten gut zusammen.

Jedoch gibt es zahlreiche Faktoren, die dazu führen können, dass das Zusammenspiel gestört wird. Das müssen nicht immer traumatische Erlebnisse sein, die uns aus der Bahn werfen, oftmals reichen ein stressiger Alltag und wenig Ruhezeit schon aus. Das Nervensystem sendet dann meist leise Signale, die die meisten Menschen aber nicht wahrnehmen. Für die Gesundheit kann dieses dauerhafte Wegdrängen fatale Folgen haben. Was dein Nervensystem dir mitteilen möchte, wenn es mit dir spricht, erklären wir dir hier.

Diese 5 Dinge würde dir dein Nervensystem sagen, wenn es sprechen könnte

1. "In bestimmten Situationen möchte ich dich warnen dürfen."

"Versuche, meine Sprache zu lernen und auch leise Signale, die ich dir schicke, wahrzunehmen. Wenn du mich immer wieder ignorierst, dann muss ich lauter werden – und das wollen wir doch vermeiden. Schließlich bin ich ein Teil von dir. Wenn du mich wegdrängst, drängst du auch dich weg."

2. "Ich kommuniziere über deinen Körper mit dir."

"Dieser ist unser gemeinsamer Freund. Also achte auf Symptome wie Muskelverspannungen, innere Unruhe, Nervosität, ein enges Gefühl im Brustkorb. Das sind Zeichen, die ich sende, wenn es mir nicht gut geht. Merke ich, dass du auf diese hörst, werde ich ruhiger. Ignorierst du sie, muss ich immer lauter werden."

3. "Ich habe weniger Ausdauer als dein Körper."

"Deswegen muss ich öfter Pausen einlegen und brauche Zeit zur Regeneration. Während du noch fleißig weitermachst, pfeife ich oftmals schon aus dem letzten Loch. Ich kann leider keine eigenständigen Entscheidungen treffen. Deswegen hör bitte auf mich, wenn ich mich melde. Dann brauche ich wirklich eine Pause!"

4. "Lautstärke, Hektik und viele Eindrücke von außen setzen mir zu."

"Deswegen plane dir deine Tage bitte nicht zu voll und vergiss nicht, in dich hineinzuhören und zwischendurch mal innezuhalten. Dein Wille, alles immer hinkriegen zu wollen, ehrt dich, aber mir schadet er manchmal. Es wäre schön, wenn du mit mir kommunizierst und mich nicht übergehst."

5. "Ich bin wichtig."

"Ich helfe ich dir, auf dich und deine Bedürfnisse achtzugeben, Grenzen zu setzen, mit Angst und Stress umzugehen und so weiter. Wenn wir einmal gelernt haben, gut zusammenzuarbeiten, dann sind wir eine Einheit, die viel stärker ist, als wenn wir immerzu gegeneinander arbeiten würden."

Auf die leisen Signale des sensiblen Nervensystems zu hören, erfordert einiges an Übung. Hast du aber einmal einen Zugang gefunden, dann wird es leichter – und du wirst merken, dass es ein guter Wegweiser ist, der dir helfen kann, dich nicht zu verlieren.

Verwendete Quellen: instagram.com/psychologin.nele, psychologytoday.com, geo.de, 

eke Brigitte

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