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Einfach und effektiv "Sechs-Sekunden-Kuss" sorgt laut Psychologe für eine glückliche Beziehung

Küssendes Paar
© Strelciuc / Adobe Stock
Kleine Gesten und Rituale stärken die Beziehung. Laut Psychologe und Scheidungsforscher Dr. John Gottman kann schon ein Kuss dazu beitragen, dass ein Paar glücklich miteinander bleibt.

Ein gemeinsamer Kaffee am Morgen, ein Zubettgeh-Ritual, ein kurzer Abschiedskuss: Die Basics einer glücklichen Beziehung liegen nicht in den ganz großen Gesten, sondern vielmehr in den kleinen. In solchen, die unsere Verbindung zueinander stärken, damit wir auch langfristig glücklich miteinander sind. Doch können wir anfangs kaum die Finger von einander lassen und wird bei jeder Gelegenheit geknutscht, nimmt das mit der Zeit ab. Im schlimmsten Fall hört es sogar ganz auf. Wie wichtig jedoch Berührungen, Nähe und Zärtlichkeit für den langfristigen Bestand einer Beziehung ist, hat der Experte Dr. John Gottman untersucht.

Gottman plädiert für Nähe im Alltag

John Gottman ist Psychologe und Mathematiker aus den USA. Er kombiniert beide Wissenschaften und erforscht die Zufriedenheit in Paarbeziehungen. Seine Erkenntnisse überträgt er in mathematische Formeln, um so Aussagen über sie tätigen zu können. Er hat sich natürlich auch mit der Frage beschäftigt, was glückliche Paare (sogenannte Masters of relationship, z. Dt. Meister der Beziehung) von unglücklichen Paaren (Disasters of relationship, z. Dt. Katastrophen der Beziehung) unterscheidet. Neben dem Anteil von positiver und negativer Kommunikation (5:1) ist dies unter anderem auch körperliche Nähe im Alltag. Um langfristig glücklich zu bleiben, empfiehlt er daher den Sechs-Sekunden-Kuss.

Warum gerade der Sechs-Sekunden-Kuss?

Küsse und Kussarten gibt es viele: kurz, lang, mit Zunge, unschuldig, familiär, weich, hart, nass. Doch in Liebesbeziehungen kommt es auch auf die Dauer an. Die sollte zweimal am Tag mindestens sechs Sekunden betragen, so Gottman. Denn erst dann entfaltet ein Kuss seine Wirkung. Bei einem Kuss von sechs Sekunden wird das Bindungshormon Oxytocin produziert, das uns das wohlige Gefühl von Geborgenheit, Vertrauen und Liebe vermittelt. Es stoppt die Geschäftigkeit in unserem Gehirn und richtet den Fokus in diesem Moment auf den:die Partner:in. Wer zweimal am Tag mindestens sechs Sekunden küsst, kann so langfristig die Bindung zueinander stärken.

Ähnliches passiert übrigens bei einer Umarmung von mehr als 15 Sekunden, wie Paartherapeut Eric Hegmann schreibt. Durch beides konditioniere man den Körper und das Belohnungszentrum auf den:die Partner:in und trainiere gleichzeitig Dankbarkeit und Vermissen.

Ausprobieren schadet nicht

Um langfristig eine Partnerschaft zu führen, die alle Beteiligten glücklich macht, gibt es viele Techniken und Übungen, die für Verständnis, Zuneigung und Geborgenheit sorgen sollen. Der Sechs-Sekunden-Kuss ist wohl eine der einfachsten und effektivsten. Es muss weder geredet oder zugehört, noch müssen Probleme gelöst werden. Es braucht nur ein paar Sekunden, um sich mit dem:der Partner:in zu verbinden, sich nahe zu sein und die Beziehung zu stärken.

Je mehr der Kuss geübt wird, desto mehr wird er zur Gewohnheit werden. Für den Start einfach mal einen Timer stellen, um ein Gefühl für die Dauer zu bekommen. Sechs Sekunden fühlen sich für die meisten sicher länger an als angenommen. Es klingt zwar ungewöhnlich, hat aber das Potenzial, die Beziehung zu verbessern und langfristig zu gesund zu halten.

Verwendete Quellen: gottman.com, psychologytoday.com, eric-hegmann.de

jba Brigitte

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