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3 Generationen erzählen Wie habe ich meine erste Periode erlebt?

Wie war deine erste Periode für dich?: 3 Frauen verschiedenen Alters
© Olly Kava / Shutterstock
Mit ihrer ersten Periode sind Frauen medizinisch betrachtet geschlechtsreif. Aber, was bedeutet das für die Einzelne? 3 Frauen erzählen, wie sie ihre erste Blutung erlebt haben.

Unsere Serie "3 Generationen erzählen"

In der Redaktion diskutieren wir regelmäßig über Themen, die uns selbst bewegen – die Liebe, Erziehung, Job, Schönheit, das Altern oder den Sinn des Lebens. Dabei fällt immer wieder auf, wie unterschiedlich die verschiedenen Generationen ticken.

Daher haben wir die Serie "3 Generationen erzählen" ins Leben gerufen, in der Frauen aus dem erweiterten BRIGITTE-Kosmos zu Wort kommen. Es lohnt sich, immer wieder reinzuschauen!

Heute haben wir gefragt: "Wie hast du deine erste Periode erlebt?"

Marlie (22) war total überrascht

Meine erste Periode hatte ich mit 13 Jahren. Als ich auf die Toilette ging, fand ich Blut in der Unterhose und war total überrascht und auch überwältigt. Zuvor hatte ich noch nie einen Gedanken daran verschwendet, auch wenn ich natürlich wusste, dass es irgendwann kommen würde. In dem Moment war ich etwas überfordert. Meiner Mama wollte ich es nicht gleich erzählen – aus irgendeinem Grund habe ich mich geschämt und wollte es erst mal für mich behalten. Mit etwas Klopapier in der Hose habe ich mich in mein Zimmer verkrochen und nach den richtigen Worten gesucht. Ich musste etwas Mut aufbringen, um darüber zu sprechen. Denn mir wurde immer gesagt: "Wenn man seine Tage bekommt, wird man vom Kind zur Frau". Ich fühlte mich aber noch nicht wie eine Frau.

Nachdem etwas Zeit vergangen war, erzählte ich meiner Mama davon. Auch sie war sichtlich irritiert und hatte es so früh einfach nicht erwartet. Sobald wir etwas darüber geredet haben, war es mir schon viel weniger unangenehm.

Sina (30) musste sich den Umgang auf "harte" Tour erarbeiten

Ich bekam meine Periode bereits mit 11 Jahren, kurz bevor wir zu einer Klassenreise aufbrachen. Ich bekam meine erste Blutung in der Schule, meine Mutter hatte mich zwar aufgeklärt, aber trotzdem war ich völlig überfordert. Zu allem Übel musste meine Mutter an dem Tag arbeiten und nur mein Vater war zu Hause, der mir dann einfach irgendwas aus Mamas Schrank in die Schule brachte – es war eine Slipeinlage. Da die Blutung noch nicht komplett weg war, als wir zur Klassenfahrt aufbrachen, informierte meine Mutter meine Lehrerin, die mir dann nochmal alles erklären wollte. Ich nickte immer nur, um möglichst schnell aus der Situation zu kommen. In meiner Kindheit und Jugend war die Periode etwas, worüber man nicht redete, sie war tabu, galt eher als eine „schmutzige“ Zeit. Meine starken Schmerzen wurden abgetan, die Stimmungsschwankungen belächelt. Mit mittlerweile 30 Jahren stehe ich zu mir und meiner Periode, sie gehört dazu und ich weiß, wie ich mit mir selbst in dieser Zeit umgehen muss. Das musste ich mir allerdings auf die harte Tour selbst erarbeiten. Meine Mutter ist zwar eine sehr offene Person und für sie war es nie ein Tabuthema, aber eben auch keines, das man von sich aus immer mal wieder anspricht – für den männlichen Teil meiner Familie ist das heute noch schwierig. Und mit meiner Offenheit zu mir und meiner Periode kam auch die Normalität bei meiner Mutter.

Christine (62) war gut vorbereitet

Wie ich meine allererste Periode erlebt habe, das weiß ich nicht mehr. Besonders spektakulär kann es aber nicht gewesen sein. Es gab weder eine Feier zur Fruchtbarkeit noch schamhaftes Verschweigen. Ich war zwölf und meine Mutter hatte mich vorbereitet, sachlich, gelassen, und mit „Monatshöschen“ und Binden ausgestattet. (Binden zum Kleben gab es noch nicht, sie mussten in einem speziellen Slip festgeknotet werden.) Und bald auch mit Schmerztabletten, denn ich litt Monat für Monat unter so schrecklichen Krämpfen, dass ich mich zum Teil vor Schmerzen übergeben habe. Letztlich wurde das erst besser, als ich ein paar Jahre später mit der Pille angefangen habe. Bei uns ging es sehr locker zu, untypisch für die 60er- und frühen 70er-Jahre.

Brigitte

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