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Psychologie 3 Anzeichen, dass du in deiner Kindheit emotionale Erpressung erfahren hast

Traurige Frau in der Natur: 3 Anzeichen, dass du in deiner Kindheit emotionale Erpressung erfahren hast
© somemeans / Adobe Stock
Traumata, die wir in der Kindheit erleben, können Narben hinterlassen, die uns auch als Erwachsene das Leben erschweren. An diesen Zeichen erkennst du, dass jemand als Kind emotional erpresst wurde.

Die wenigsten Eltern wollen ihren Kindern bewusst schaden. Und trotzdem können unachtsame Verhaltensweisen oder fragwürdige Erziehungsmethoden, die Eltern aus Überforderung und Angst anwenden, Kinder traumatisieren und dafür sorgen, dass sie auch als Erwachsene Schwierigkeiten haben – vor allem in Beziehungen.

"Wenn du Mama wirklich lieb hast, machst du jetzt ..." – solche und ähnliche Sätze etwa setzen Kinder stark unter Druck, denn sie suggerieren, dass die Liebe ihrer Mutter an Bedingungen geknüpft ist. So fühlen sie sich nicht sicher und geborgen, was eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass wir auch als Erwachsene gesunde Beziehungen führen können. Und diese seelischen Wunden spüren Menschen, die in ihrer Kindheit solche emotionale Erpressung erfahren haben, auch später noch. Das sind drei typische Verhaltensweisen solcher Personen.

Typische Anzeichen, dass jemand in seiner Kindheit emotional erpresst worden ist

1. Sie sind hyper-aufmerksam für die emotionale Verfassung ihrer Mitmenschen

Menschen, die als Kinder häufig mit emotionaler Erpressung konfrontiert waren, sind als Erwachsene oft sehr empathisch und haben gelernt, ihr Umfeld genau zu beobachten. Selbst leichte Veränderungen in der Stimmung in einer Gruppe und im Verhalten ihres:ihrer Partner:in spüren sie sofort. In vielen Situationen kann das natürlich hilfreich sein – allerdings ist dieses Verhalten häufig so extrem, dass solche Personen unbewusst stark unter Druck stehen, wirklich jede Regung ihrer Mitmenschen aufspüren zu müssen. Sie haben schließlich gelernt, dass es negative Konsequenzen haben kann, wenn sie das nicht tun.

2. Sie fühlen sich für alles verantwortlich

Ebenso typisch für Menschen, die in ihrer Kindheit emotional erpresst worden sind, ist es, dass sie am liebsten alles unter Kontrolle haben möchten. Sie fühlen sich für alles verantwortlich – auch für Dinge, die absolut nicht in ihrer Macht stehen. Ständiges Entschuldigen ist ein klassisches Anzeichen, dass dir als Kind womöglich für Dinge die Schuld gegeben wurde, die eigentlich in der Verantwortung deiner Eltern lagen. Dieses Muster trägst du jetzt vermutlich auch in dein Leben als Erwachsene:r und vor allem in deine Beziehungen.

3. Sie trauen sich nicht, ihre Meinung oder Gefühle zu äußern

Opfer emotionaler Erpressung haben meist verinnerlicht, dass es negative Konsequenzen für sie haben kann, wenn sie etwas sagen, dass ihr Gegenüber nicht hören möchte. Deshalb haben sie als Kind schnell gelernt, lieber nichts zu sagen – und eigene Meinungen und Gefühle für sich zu behalten. Darin erkennst du dich wieder? Dann hast du vermutlich einen starken Hang zum People-Pleasing. Hauptsache, niemand ist böse ist auf dich – das könnte schließlich in Liebesentzug enden.

Was kannst du tun, wenn du diese Verhaltensweisen selbst kennst?

Erkenntnis ist der erste wichtige Schritt. Wenn du also so weit bist, dass du reflektieren kannst, selbst einige dieser typischen Verhaltensmuster aufzuweisen, dann ist das ein guter Startpunkt. Vielleicht kannst du dich in einigen Situationen hinterfragen und überlegen, ob du auch anders reagieren könntest – du bist schließlich kein Kind mehr, das von der Liebe und Zuneigung einer Person abhängig ist. Am besten sprichst du aber mit einer Therapeutin oder einem Arzt, um zu klären, welche weiteren Schritte und welche professionelle Hilfe vielleicht notwendig sein könnten, damit du dich in deinen Beziehungen wohler und sicherer fühlst.

Verwendete Quellen: instagram.com/mentalhealthceo, exploringyourmind.com, psychologytoday.com

mbl Brigitte

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