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Das verrät die Art, wie du jammerst, über deinen Charakter

Was sagt es über Menschen aus, wenn sie jammern? Eine jammernde Frau mit Smoothie in der Hand
© Nicoleta Ionescu / Shutterstock
Geben wir's zu: Wir alle jammern wohl hin und wieder mal über etwas. Doch jammern ist ja nicht gleich jammern! Wir verraten, welche unterschiedlichen Jammer-Arten es gibt und was sie bedeuten.

Manche tun's bei Hitze, andere bei Kälte, wieder andere bei jeder Wetterlage: Jammern! Gerade das Wetter bietet immer einen Anlass, sich darüber auszulassen, was für eine Zumutung das Leben auf unserer Erde doch ist. Dass der Zustand unserer Atmosphäre einer der Klassiker unter den Jammer-Themen ist, ist kein Wunder: In der Regel jammern wir über Dinge, die wir nicht ändern können oder von denen wir zumindest glauben, dass wir sie nicht können. Neben Hitze, Kälte und Co. wären weitere beliebte Beispiel:

  • Gesundheit / Krankheiten
  • Stress (zu viel zu tun, aber zu wenig Zeit)
  • das Alter(n)
  • das eigene Aussehen
  • die Gesellschaft / das Verhalten der anderen.

Doch auch wenn wir alle tendenziell über das gleiche jammern – wir tun es auf unterschiedliche Art und oft mit unterschiedlicher Intention.

Die sechs Arten des Jammerns

Wie der Psychologe Michael Thiel gegenüber "Deutschlandfunk Kultur" erklärte, sei Jammern nicht grundlegend nutzlos, sondern könne verschiedene Funktionen erfüllen. Je nach dem, wie wir jammern, bringen wir damit zum Ausdruck, welche Funktion uns besonders wichtig ist – und was für ein Jammertyp wir sind.Du bist wie du fährst

1. Entlastungsjammern

Entlastungsjammerern geht es vorwiegend darum, sich auszukotzen, Luft zu machen und hinterher besser und befreiter zu fühlen. Sie nutzen das Jammern als Ventil und würden darunter leiden, wenn sie ihren Frust für sich behielten.

Beispiele für typische Formulierungen:

  • "Diese Hitze ist aber auch furchtbar!"
  • "Rückenschmerzen sind einfach die Pest!"

2. Kontaktjammern

Kontaktjammerer versuchen durch ihr Jammern, Anschluss an ihre Mitmenschen zu knüpfen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Sie wollen sich in erster Linie mitteilen und erhoffen sich, dass sich ihnen dadurch auch ihr Gegenüber gerne öffnet.

Beispiele für typische Formulierungen:

  • "Hast du bei der Hitze auch solche Konzentrationsschwierigkeiten?"
  • "Weißt du, was ich gegen meine schlimmen Rückenschmerzen unternehmen kann?"

3. Solidarjammern

Solidarjammerer jammern nicht von sich aus, lassen sich aber gerne z. B. von Kontaktjammerern mitreißen. Ihr Jammern entlastet sie zwar nicht großartig und ins Gespräch könnten sie auch auf andere Weise kommen, aber sie sind generell gesellig, umgänglich und stoßen nur äußerst ungerne Leute vor den Kopf – also stimmen sie in den Jammer-Kanon mit ein.

Beispiele für typische Formulierungen:

  • "Ja, die Hitze kann einem ganz schön zu schaffen machen!"
  • "Rückenschmerzen sind wirklich furchtbar! Ich wünschte, ich wüsste was dagegen, aber ich bin leider völlig ratlos."

4. Aufmerksamkeitsjammern

Für Aufmerksamkeitsjammerer ist typisch, dass es bei ihrem Jammern immer irgendwie um sie geht. Sie möchten vor allem bemerkt werden, häufig haben sie zudem ein Bedürfnis nach Mitgefühl, Rücksichtnahme oder Nachsicht.

Beispiele für typische Formulierungen:

  • "Bei dieser Hitze kann ich einfach nichts Vernünftiges zustande bringen!"
  • "Mein Rücken bringt mich heute mal wieder um!"

5. Jammerdepression

In eine Jammerdepression können laut Thiel Leute verfallen, die sich in ihrem Jammern verlieren. Die sich selbst mit ihrem Jammern davon überzeugen, dass sie ohnmächtig sind und nichts tun können, um die Umstände zu verbessern oder besser damit klar zu kommen. Bei diesen Leuten weitet sich das Gejammere häufig auf viele verschiedene Lebensbereiche aus und beschränkt sich nicht auf Dinge wie Wetter oder Krankheiten. Bei Jammerdepressiven erfüllt das Jammern in der Regel keine konkret konstruktive Funktion, sondern ist vielmehr ein Warnsignal, das anzeigt, dass sie an ihren Gewohnheiten, ihrer Lebenseinstellung und ihrem Selbstwertgefühl arbeiten sollten!

Beispiele für typische Formulierungen:

  • "Diese schreckliche Hitze ist nur der Anfang! Schließlich geht der Klimawandel gerade erst los!"
  • "Das Schlimmste an meinen Rückenschmerzen ist ja gar nicht, dass ich mich nicht bewegen kann, sondern dass sie zeigen, wie alt ich schon bin und dass es jetzt nur noch bergab geht."

6. Nichtjammern

Nichtjammerer sind genau genommen keine Jammerer, sondern Menschen, die folgendes verstanden haben: Auch wenn Jammern in Maßen völlig okay, unbedenklich und menschlich ist und selbst wenn wir über Dinge jammern, die wir vielleicht wirklich nicht ändern können – uns steht jederzeit frei, uns gegen das Jammern zu entscheiden und stattdessen nach dem Positiven in allen Dingen zu suchen. Denn die bewusste Entscheidung gegen das Jammern kann uns ebenfalls entlasten. Sie kann uns anderen ebenfalls näher und uns Aufmerksamkeit und Mitgefühl bringen. Außerdem entgehen wir als Nichtjammerer der Gefahr, in eine Jammerdepression zu verfallen.

Typische Beispiele für Formulierungen:

  • "Was für eine Hitze! Da schmeckt ein leckeres Eis direkt vier Mal so gut!"
  • "Tja, wer aufrecht gehen und die Hände frei haben will, muss früher oder später eben auch mit Rückenschmerzen rechnen. Immerhin hat mich das mit einem super lieben, kompetenten Physiotherapeuten bekannt gemacht und mir endlich die nötige Motivation gegeben, regelmäßig zum Sport zu gehen."
sus

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