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Redaktionstalk Toxische Freundschaften: Wie geht man damit um? 4 Meinungen

Redaktionstalk: Freundinnen sitzen auf der Couch und schauen Fernsehen
© Morsa Images / Getty Images
Aushalten, das Gespräch suchen oder stillschweigend auslaufen lassen – vier Kolleginnen, vier Meinungen.

Menschen sind keine Klamotten

Weg mit allem, was keine Freude mehr bringt? Dieses Motto von Aufräumguru Marie Kondo ist super. Für den Inhalt von Kleiderschränken. Meinen Freundeskreis möchte ich nicht auf diese Weise "ausmisten". Menschen, diese verdammt fehlerhaften, fordernden, anstrengenden Wesen, sind für mich eine völlig andere Kategorie. Klar, oft investiere ich mehr, als ich zurückbekomme. Aber das denken andere über mich sicher auch. Ich bin eben eine treue Seele. Und vielleicht auch ein kleines bisschen konfliktscheu.

Sina Teigelkötter, Dossier-Redakteurin

Vieles verläuft sich im Sande

Dass Freundschaften auch Arbeit bedeuten, habe ich nach dem Abitur gemerkt. Man sieht sich nicht mehr jeden Tag in der Schule, man wohnt plötzlich nicht mehr in der gleichen Stadt, die Lebensmittelpunkte verändern sich – und man muss sich umeinander bemühen. Und warum sollte ich mich um etwas bemühen, das mir nicht guttut? Ich nehme mir gerne Zeit für Freundschaften, wenn ich jedoch merke, dass diese Zeit falsch investiert ist, lasse ich es – und vieles verläuft sich im Sande.

Lisa Marie Horstmann, Stellv. Head of Fashion & Beauty bei brigitte.de

Klartext reden

Grundsätzlich würde ich immer sagen: reden. Und sich trennen, wenn man nicht mehr zueinanderkommt. Lebensphasen und Menschen ändern sich – somit passen auch einige Freundschaften nicht für ein ganzes Leben. Ich habe im ersten Lockdown festgestellt, wie mich eine Freundin eigentlich mehr angestrengt hat, als dass ich die Zeit mit ihr genossen habe. Man hat sich aus Gewohnheit regelmäßig verabredet, aber plötzlich merkte ich: Moment, mir fehlt gar nichts, wenn ich sie nicht mehr sehe! Ich habe es tatsächlich stillschweigend auslaufen lassen.

Nikola Haaks, Brigitte-Ressortleiterin Balance

Ich habe ein Frühwarnsystem

Ich habe zum Glück keine Freundschaften, die mir nicht guttun, denn ich habe ein ziemlich gut funktionierendes Frühwarnsystem. Wenn etwas nicht rundläuft: Ansprechen und zur Not nach-haken – damit klappt es in der Regel gut, dass sich nichts einschleift. Auch wenn es für alle anstrengender und unbequemer ist, als Unstimmigkeiten auszusitzen oder totzuschweigen, hat sich das für mich als beste Methode erwiesen.

Katrin Kunze, Redakteurin bei brigitte.de

Brigitte

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