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Erschreckend klug Woran du erkennst, dass deine Intelligenz andere einschüchtert

Frau und Bücher, die über ihrem Kopf schweben (Illustration)
© Jannissimo / Adobe Stock
Intelligenz – Fluch oder Segen? Warum wir andere mit unserem klugen Kopf verunsichern können.

Intelligenz ist eine Eigenschaft, die in unserer Gesellschaft mit Bewunderung verbunden ist – und das seit tausenden von Jahren, schließlich wusste man bereits in der Antike zu schätzen, wenn ein Mensch clever, schlagfertig und ideenreich war. Auch verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich Intelligenz positiv auswirkt: Laut einer Forschung wünscht sich die Mehrheit der Befragten Partner:innen, die ihnen intellektuell mindestens ebenbürtig oder gar überlegen sind. Bei einer anderen Untersuchung zeigte sich, dass die heterosexuellen Probanden größeres Interesse an Frauen zeigten, die in einem Intelligenztest besser abschnitten als sie selbst.

Doch wie heißt es so schön: Jede Medaille hat zwei Seiten und ein hohes Maß an Intelligenz trifft nicht nur auf Begeisterung. Gegenteilig kann es für deine Mitmenschen gar einschüchternd sein, wenn du allzu offensichtlich intellektuell hochbegabt bist – und dir in so mancher Beziehung, ob platonisch oder romantisch, Steine in den Weg legen. 

Die oben erwähnte Studie setzt ebenfalls einen Haken an die grundsätzlich positive Einstellung der Befragten in puncto Intelligenz: So würden Partner:innen, die intelligenter sind, mitunter größere "Kosten" mit sich bringen, wie es die Forschenden formulieren. Dazu könne beispielsweise eine höhere Gefahr zählen, sich zu trennen oder sich überlegen zu fühlen – ein absoluter Deal-Breaker für die Proband:innen. Und auch bei der zweiten oben genannten Untersuchung zeigte sich, dass es intelligente Menschen – speziell Frauen – nicht immer leichter haben: Bewerteten die befragten Männer die Frauen, die beim Intelligenztest besser abschnitten, zunächst noch als attraktiver, änderte sich das, als sie in Fleisch und Blut vor den Männern standen. Auf einmal wurden die intelligenteren Frauen als weniger attraktiv angesehen – was die Wissenschaftler:innen zu der Hypothese verleitete, dass sich Männer von intelligenten Frauen bedroht fühlen.

Intelligenz – Segen oder Fluch für unsere Beziehungen? Wir haben einige Anzeichen gesammelt, an denen du erahnen kannst, dass du deine Mitmenschen mit all den Wundern in deinem Kopf verunsicherst – und sagen dir auch, warum das absolut in Ordnung ist!

Du stellst – teils unangenehme – Fragen

"Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm" – ein Satz, den du für dich verinnerlicht hast. Intelligente Menschen sind wissbegierig, wollen ihren Horizont erweitern, sich neue Perspektiven erschließen und die Dinge und Zusammenhänge begreifen. Worauf sie ziemlich allergisch reagieren, sind Aussagen wie: "Das haben wir schon immer so gemacht" oder "Das ist einfach so". 

Kluge Menschen hinterfragen – ständig. Sich selbst und ganz besonders andere Menschen, Strukturen und Systeme. Das kann für ihre Mitmenschen eine augenöffnende Erfahrung sein – oder aber dafür sorgen, dass sie verunsichert sind, sich in die Ecke gedrängt fühlen und ausschlagen, weil sie keine Antwort parat haben auf Fragen, die sie sich zuvor nie selbst gestellt haben. Dabei ist es zweitrangig, ob die Frage provokant gemeint war oder tatsächlich lediglich aus einem unschuldigen Interesse und Wissensdurst heraus gestellt wurde.

Du pflegst hohe Standards und Erwartungen – an dich und andere

Ein zweischneidiges Schwer ist für viele intelligente Menschen die Sache mit dem Anspruch: Mittelmaß ist so fürchterlich unbefriedigend für viele von ihnen! Sie hegen hohe Erwartungen an sich und ihre Fähigkeiten, sie wollen Ergebnisse sehen – und die sind erst zufriedenstellend, wenn sie nahezu perfekt sind. Zumindest ist das leider nicht selten der Fall bei hochintelligenten Menschen, womit sie sich nicht nur selbst oftmals im Weg stehen (schließlich paralysiert kaum etwas so sehr wie der Wunsch nach absoluter Perfektion), sondern jene Menschen zurückschrecken, deren Ehrgeiz nicht solche Ausmaße hat.

Insbesondere – aber nicht nur – in Führungspositionen ist ein Mensch mit diesen Eigenschaften nicht nur ein Segen für das Team: Sicherlich, auf der einen Seite können unter anderem Belesenheit, das beachtliche Repertoire an Fähigkeiten und die beeindruckenden Ausdrucksfähigkeiten in den Kolleg:innen Bewunderung hervorrufen, können sie anspornen, über sich hinauszuwachsen. Andererseits kann es genauso möglich sein, dass sich bei den Kolleg:innen die Angst entwickelt, zu "versagen" und den hohen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Nicht jeder Mensch ist ehrgeizig, nicht für jede Person ist der Job der Mittelpunkt des Lebens und natürlich verfügt nicht jede:r über dieselben Stärken und Skills. Jene Menschen würden in so einer Situation also eher leiden und Distanz zur Teamführung aufbauen.

Du hast klare Meinungen – und stehst damit nicht hinterm Berg

"Du hast Feinde? Gut. Das bedeutet, dass du für irgendetwas, irgendwann in deinem Leben eingestanden bist", ist ein Zitat des Autors Viktor Hugo. Intelligente Menschen sind informiert, begreifen Zusammenhänge und ziehen klare Schlüsse daraus – die weder allen Umstehenden gefallen müssen noch sonderlich angenehm sind. Oftmals ist es intelligenten Menschen auch relativ egal, dass es gewisse Themen gibt, über die "man eben nicht spricht". Denn wie bereits im ersten Punkt verdeutlicht: Gesellschaftliche Konventionen oder Regeln, die existieren, "weil das schon immer so war", können kluge Menschen selten davon abhalten, laut auszusprechen, was Fakten entspricht.

Doch zum einen ist die Welt nicht Schwarz und Weiß, weswegen es selten ein klares "Richtig" oder "Falsch" gibt (und auch immer die Frage lautet, wer solche Bewertungen vornehmen kann und darf) und zum anderen wollen Menschen nicht ständig an die Verfehlungen der Welt und Gesellschaft erinnert werden. Wer ständig dem Impuls nachgibt, andere korrigieren zu müssen, Antworten auf Fragen zu geben, die niemand gestellt hat oder die Mitmenschen in unangenehme Diskussionen zu verwickeln, wird über kurz oder lang keine Einladungen mehr erhalten.

Intelligenz ist kein Makel und gerade mit Blick auf unsere gesamtgesellschaftliche Geschichte ist es mehr als gefährlich intelligenten Frauen nahezulegen, mit ihrem klugen Kopf nicht allzu sehr hausieren zu gehen. Absolut im Gegenteil: Wie jeder andere Mensch haben Frauen eine Stimme, die gehört werden muss und soll. Niemand sollte das Gefühl haben, die eigenen intellektuellen Fähigkeiten verstecken zu müssen, um andere nicht zu verschrecken. Doch Intelligenz ist eine Gabe, die bereichern soll – nicht einschüchtern, verunsichern oder niedermachen. Wer den Mitmenschen auf Augenhöhe begegnet, wird merken, dass wir alle voneinander lernen können – und dass unser IQ genauso wenig eine Rolle spielt wie unser Geschlecht, unser Alter oder unser sozialer Stand.

Verwendete Quellen: bodyandsoul.com, sciencedirect.com, goodhousekeeping.com, journals.sagepub.com, psych2go.net, hackspirit.com

csc Brigitte

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