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Psychologie Wie wir unsere mentale Selbstverteidigung stärken

Mehrere bunt gestaltete Frauenköpfe im Profil (KI generiert)
© fabioderby / Adobe Stock
"Ich bin selbstbewusst und stark". Solch ein Satz ist dir vollkommen fremd? Dann ist es vielleicht an der Zeit, dich in mentaler Selbstverteidigung zu üben, um dein Selbstbewusstsein und deine Resilienz zu fördern.

Die eigene Meinung zu sagen, standhaft zu bleiben – das und viele weitere Dinge fallen manchen Menschen schwer. In unserer Gesellschaft stellten Frauen lange das fürsorgliche und liebevolle Geschlecht dar, und auch heute noch haben wir mit solchen Rollenbildern zu kämpfen. Wo der Mann "führungsstark" ist, ist die Frau "herrscherisch". Wo er "leidenschaftlich" ist, ist sie "hysterisch" – und so weiter. Viele Frauen haben deshalb nie gelernt, sich ihrer Stärken bewusst zu werden und machen sich klein. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in mentaler Selbstverteidigung üben.

Mental stark sein: Warum das so wichtig ist

Bereits ein starker Blick kann einer Person, die dir begegnet, zeigen, dass du wachsam bist. Etwas, das man auch in vielen Selbstverteidigungskursen lernt. Das eigene Mindset sollten wir nicht vernachlässigen. Denn andere haben ein ganz unterschiedliches Bild von uns, je nachdem ob wir uns Dinge gefallen lassen oder ein Problem direkt ansprechen. Vernachlässigen wir die "psychologische Selbstverteidigung", kann das zu Stress, Angst oder Grenzüberschreitungen führen.

Emotionen, die uns mental schwächen können

Bestimmte Emotionen können dazu führen, dass wir uns schwach und unfähig fühlen. Deshalb ist es sinnvoll, an den eigenen Reaktionen und inneren Maßstäben zu arbeiten. "LiveReal" hat wertvolle Tipps dazu:

  • Angst: Generell ist Angst nichts Schlechtes, denn sie will uns vor einer möglichen Gefahr warnen. Treten wir aber in gewissen Situationen ängstlich auf, wirken wir auf andere angreifbar.
  • Schuld: Oft geben sich Menschen die Schuld an Dingen, die sie gar nicht beeinflussen können. Wenn wir selbst das Problem bei uns sehen, heißt das für uns mental: Wir machen etwas falsch. Und wenn andere dieses Gefühl in uns ohne großen Aufwand auslösen können, erlangen sie leicht die Kontrolle.
  • Scham: Wenn wir uns schämen, möchten wir am liebsten aus der Situation entfliehen. Das Geschehene nagt am Selbstbewusstsein und kann uns mental schwächen, da wir uns fehlerhaft oder wertlos fühlen. Oder wenn wir über Erfahrungen schweigen, weil wir uns für sie schämen.
  • Verwirrung: Weniger Klarheit im Kopf bedeutet, leichter beeinflussbar zu sein. Wer dazu neigt, an den eigenen Standpunkten zu zweifeln und sich infrage stellt, ist leichter zu manipulieren.

Es gibt noch viele andere Aspekte, die zu einem negativen Selbstbild beitragen können. Stress, unsere Beziehungen oder Neid beispielsweise. An uns selbst zu arbeiten und unser Umfeld zu reflektieren, ist daher ein wichtiger Schritt zur mentalen Selbstverteidigung.

Wie wir unsere mentale Selbstverteidigung stärken

Du hast nun ein Grundwissen darüber, was uns mental schwächen kann. Nun ist es an der Zeit, zu überlegen, wo dir solche Dinge passieren. In welchen Situationen stehst du nicht für dich ein, wo lässt du eine andere Person für dich entscheiden oder akzeptierst etwas, weil du nicht ordnen kannst, wie du dazu stehst? Achtsamkeit ist das A & O für mentale Selbstverteidigung. Wenn uns bewusst wird, welche Reaktionen eine Interaktion bei uns auslöst, können wir daran arbeiten, in Zukunft anders zu agieren. Schärfe deine Sinne. Warum fühlst du dich nach einem Gespräch schlecht? Was wurde dir vielleicht unterschwellig mitgeteilt, was nicht okay war? Und wie kannst du bei dir selbst mit dem Negativen abschließen und Stärke daraus ziehen?

Wir haben einige Emotionen genannt, die uns mental schwächen können. Es gibt aber auch welche, die wie ein Gegenmittel wirken können. Stelle dir die gegensätzlichen Gefühle dessen vor, was dich belastet – und überlege, wie du dort hinkommst. Sich gegenüberstehende Paare könnten sein:

  • Angst – Mut
  • Schuld – ein reines Gewissen
  • Scham – ein gesundes Selbstbewusstsein, Wut
  • Verwirrung – ein Bewusstsein über die eigenen Werte

Auch körperliche Praktiken können uns mental stärken, beispielsweise Sport oder ein Selbstverteidigungskurs. Diese Dinge zeigen uns, dass wir mehr können, als wir uns vielleicht zugetraut haben. Meditation kann ebenfalls helfen, sich Dinge bewusster zu machen und sich in Achtsamkeit zu üben. Und auch zu üben, laut und deutlich zu kommunizieren, kann uns selbstbewusster machen. Und sei es nur vor dem Spiegel.

Wir können nicht in jeder Situation optimal reagieren und es wird immer wieder vorkommen, dass wir hinterher denken: Mist, warum habe ich nicht das gesagt oder jenes getan? Das ist ganz normal und gehört zum Leben dazu. Kein Mensch kann immerzu reflektiert sein und danach handeln, da Emotionen die Überhand gewinnen können. Die Akzeptanz, dass wir nicht alles richtig machen können, weil wir menschlich sind, die Liebe zu uns selbst und ein Selbstmitgefühl bei Fehlern, machen schon einen großen Unterschied.

Verwendete Quellen: livereal.com, mhsdprogram.com, psychologytoday.com

lkl Brigitte

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