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Psychologie Wie Energy Pacing dir helfen kann, mit deiner Kraft zu haushalten

Illustration Frau mit Burnout: Wie Energy Pacing dir helfen kann, mit deiner Kraft zu haushalten
© VectorMine / Adobe Stock
Die meisten von uns erleben hin und wieder Phasen, in denen alles zu viel wird, in denen die täglichen Verpflichtungen uns komplett überrollen. Energy Pacing könnte helfen, unsere Kraft besser einzuteilen.

Die meisten von uns müssen im Alltag ziemlich vielen Anforderungen gerecht werden und verschiedene Rollen jonglieren. Das betrifft etwa Eltern oder Menschen, die andere Formen von Care-Arbeit leisten müssen. Aber auch ohne eine solche Verantwortung kann das Leben ganz schön anstrengend sein. Der Job raubt uns Kraft, vielleicht das Wetter, und dann brauchen wir noch Energie für unser Sozialleben – und ein Buch wollten wir doch auch mal wieder lesen. Energy Pacing ist eine Strategie, die uns dabei helfen kann, unsere Kraft nachhaltig sinnvoll einzuteilen und im Blick zu behalten, wie viel wir uns zumuten können.

Die Britin Amy Arthur leidet unter ME/CFS, dem chronischen Fatigue-Syndrom. In ihrem Buch "Pace Yourself: How to Have Energy in an Exhausting World" (auf Deutsch etwa: "Zügel dich: Wie du in einer auslaugenden Welt genug Energie hast") stellt die Autorin Energy Pacing als Methode vor, um mit ihrer durch ihre Krankheit begrenzten Energie zu haushalten. Aber auch wer nicht gesundheitlich derart stark eingeschränkt ist, kann mit der Technik womöglich besser verstehen, was wirklich für Stress sorgt und uns Kraft raubt und wie wir besser damit umgehen können.

Energy Pacing: So funktioniert die Methode

"Um dein Energielevel zu verstehen, empfehle ich dir, ein Echtzeit-Tagebuch für mindestens zwei Wochen zu führen", erklärt Amy Arthur in ihrem Buch. "Je mehr Daten du hast, desto sicherer kannst du Muster erkennen." Sie empfiehlt, immer wieder zwischendurch aufzuschreiben, wie viel Energie du gerade hast – unterteilt in emotionale, mentale und physische Energie. Dazu kannst du aufschreiben, welche Aktivität dein Energielevel auf welche Weise beeinflusst.

Ein Beispiel könnte ein Treffen mit einer Freundin sein. Vielleicht senkt es deine physische Energie, weil du ohnehin schon müde bist – deine mentale sowie die emotionale Energie könnten aber davon profitieren, weil du eine wertvolle soziale Bindung pflegst. Ein wichtiges Meeting könnte dich mental auslaugen, dir aber auf emotionaler Ebene Kraft schenken, weil du dich wertgeschätzt fühlst.

Zusätzlich zu deinen Aktivitäten und ihrem Einfluss auf deinen Krafthaushalt könntest du außerdem festhalten, was du isst und trinkst, um zu lernen, wie sich bestimmte Lebensmittel auf dein Wohlbefinden und deine Energie auswirken.

BRIGITTE-Dossier "Raus aus dem Stress"

Du möchtest wissen, wie du besser mit Stress-Situationen umgehen kannst? Du suchst nach Routinen, die dich beim Abschalten unterstützen? Du möchtest endlich mal wieder gut ein- bzw. durchschlafen? Du fragst dich, welche Rolle dein Bio-Rhythmus in Stressphasen spielt? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Dossier „Raus aus dem Stress“. Hier findest du hilfreiche Informationen und alltagstaugliche Tipps rund um das Thema Stress und Stressbewältigung. 

Unser kostenpflichtiges PDF kannst du zu Hause auf dem Laptop oder unterwegs auf dem Smartphone lesen und direkt starten.

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Darum kann es helfen, sich mit dem eigenen Energiehaushalt zu beschäftigen

Je genauer du beobachtest und verstehst, welche Teile deines Lebens sich wie auf dein Energielevel auswirken, desto besser kannst du langfristig mit deiner Kraft haushalten. "Das Monitoring lenkt den Fokus auf das Thema", erläutert Amy Arthur. "Genau wie Schrittzähler uns motivieren können, mehr zu gehen, und regelmäßiges Blutdruckmessen Menschen helfen kann, ihren Blutdruck zu managen, kann ein Energy-Pacing-Tagebuch unser Gefühl für unser Energielevel stärken." So können wir besser erkennen, wann wir Ruhe brauchen und welche Art von Erholung uns helfen würde. Und wir können schauen, welche Aktivitäten und Co. uns besonders viel Kraft kosten.

Natürlich kannst du vermutlich nicht alle Bestandteile des Alltags beliebig austauschen, nur weil sie viel Energie verbrauchen. Das kann etwa den Job betreffen oder familiäre Verpflichtungen. Aber so weit es dir möglich ist, könntest du versuchen, die Aktivitäten, aber auch Lebensmittel und Gedanken, die die größten Energieräuber sind, zumindest zu minimieren. Und den Dingen, die dir Kraft schenken, nach Möglichkeit mehr Raum in deinem Leben zu geben.

Es geht dabei nicht toxische Selbstoptimierung, sondern schlicht und einfach darum, achtsam mit unserem Energielevel umzugehen und zu schauen, was uns guttut und was nicht. So können wir langfristig gesünder, fitter und zufriedener werden – und hoffentlich genug Kraft für die schönen Dinge des Lebens haben.

mbl Brigitte

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