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Der Positivitätseffekt Wie du mit wenig Aufwand dein Leben zum Besseren veränderst

Eine Frau geht lächelnd durch die Stadt
© Krakenimages.com / Adobe Stock
Stell dir vor: Du hast furchtbare Laune, abends "musst" du zu einer Freundin und hast so gar keine Lust. Aber sobald du ankommst, steckt dich ihre positive Art an und es geht dir besser. Denn Positivität kann sich übertragen. Doch auch ohne fremde Hilfe können wir sie hervorrufen.

Der Positivitätseffekt ist ein psychologisches Phänomen. Demnach sollen positive Emotionen und Gedanken zu einem gestärkten Selbstbild und mehr Selbstbewusstsein führen. Das beeinflusst wiederum, wie wir uns verhalten und stärkt erneut die positiven Gedanken und Emotionen. Ein freudebringender Kreislauf beginnt. Der Positivitätseffekt soll es Menschen ermöglichen, den Gedankenhorizont zu erweitern und so mehr Möglichkeiten fürs eigene Leben zu erkennen. Forschende haben herausgefunden, dass dieser Effekt oft im Alter zunimmt. Viele ältere Menschen richten demnach ihre kognitiven Kompetenzen mehr auf positive Reize als auf negative aus.

Wie wir die Sicht aufs Positive lernen

In unserem Alltag sind wir oft negativen Ereignissen ausgesetzt, an denen sich das Gehirn festhält. Das können die Nachrichten sein; eine Person, die uns im Autoverkehr geschnitten hat oder der Moment, als wir uns beim Mittagessen einen Fleck auf der weißen Bluse eingefangen haben. Vieles empfinden wir als schlecht oder ärgerlich – und es lässt uns für den Rest des Tages oder auch längere Zeit nicht los. Aus Wut oder auch Scham beispielsweise. Dabei übersehen wir aber andere Reize, die im gleichen Zuge entstehen können. Zum Beispiel der Austausch mit Freund:innen über das Weltgeschehen; die Lieblingslieder, die wir im Auto mitgesungen haben oder das nette Gespräch mit den Kolleg:innen am Esstisch.

Warum lassen wir zu, dass das Positive teilweise von Banalitäten überschattet wird? Viele von uns haben sich daran gewöhnt, eher negativ als positiv zu denken. Es gibt Kleinigkeiten, die helfen können: wie etwa ein Tagebuch, in das du ausschließlich die positiven Erfahrungen des Tages schreibst – oder Dinge, für die du dankbar bist. Oder: Dir vorzunehmen, statt Nachrichten anzusehen, Nachrichten zu lesen – denn das ist für manche bereits weniger schwer zu verarbeiten als die drastischen Bewegtbilder, denen wir in kurzer Zeit ausgesetzt sind. Anderen Menschen hilft es, öfter den sozialen Kontakt zu suchen – und einfach mal eine Person anzuschreiben, nach dem Tag zu fragen und selbst zu berichten; oder sich die Zeit zu nehmen, um sich schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit vor Augen zu führen: Reisen, Momente mit Freund:innen, mit einem:einer Partner:in, persönliche Erfolge. Wir nehmen uns meist zu selten die Zeit, um positive Gefühle auszulösen. Manchmal reicht es sogar schon, wenn du am Abend eine Komödie statt eines Krimis guckst.

Lade Positivität zu dir ein

Positivität lebt von schönen Erlebnissen. Diese kannst du allein für dich erleben oder auch mit Freund:innen oder der Familie. Vielleicht sorgt ein Malkurs oder eine Tanzgruppe für mehr Positivität in deinem Leben, da du so Gleichgesinnte findest, mit denen du dich über dein Hobby austauschen kannst. Oder es müssen mehr gemeinsame Abende mit deinen Liebsten her, an denen ihr euch unterhalten und in Erinnerungen schwelgen könnt. Manche Menschen in deinem Umfeld können den Positivitätseffekt unterstützen, andere ziehen dich möglicherweise herunter. Auch das kannst du beachten und eine Person darauf ansprechen, wenn sie sich nur noch beschwert – und du die Person bist, die das immerzu abbekommt. Und hast du gerade niemanden zum Treffen oder Reden, kann dieser Satz ein erster Anstoß sein: "Es gibt eine andere Sichtweise dafür." Wenn du etwas negativ siehst, versuche dein Gehirn bei diesen Gedanken zu unterbrechen – und neue Sichtweisen zu finden.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, frontiersin.org, gepris.dfg.de

lkl Brigitte

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