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Die 4 Glücks-Tendenzen Welcher Happiness-Typ bist du?

Gretchen Rubin: Eine Frau in einem Strick-Pulli von hinten mit einer Sonnenblume in der Hand
© simona pilolla 2 / Shutterstock
Glück hängt an vielen Faktoren, und einige haben wir selbst in der Hand. Doch ob wir glücklich oder frustriert durchs Leben gehen, liegt auch in unserer Natur – und hängt davon ab, welcher Glücks-Typ wir sind.

Bei Neujahrsvorsätzen scheiden sich die Geister – und zwar in diese vier Kategorien:

  1. Sich Vorsätze fassen und sie einhalten
  2. Sich Vorsätze fassen und sie nur einhalten, wenn sie auch für andere relevant sind
  3. Sich Vorsätze fassen und sie einhalten – aber nicht unbedingt zu Neujahr, sondern wann immer es sinnvoll erscheint
  4. Auf Vorsätze pfeifen

Auf diese Aufteilung stieß Gretchen Rubin, Glücks-Forscherin und Autorin von "Die 4 Happiness-Typen. Wie Erwartungen unsere Glücksfähigkeit prägen“ (Kailash). Anhand von Online-Befragungen hat die US-Amerikanerin untersucht, wie Menschen mit Erwartungen und Ansprüchen umgehen und demzufolge Herausforderungen bewältigen.

Was sind die 4 Glücks-Tendenzen?

Rubin unterscheidet zwei Arten von Erwartungen:

  1. Äußere, also diejenigen, die andere (Eltern, Freunde, Geschwister, Chef, Gesellschaft) an uns stellen
  2. und innere, das, was wir selbst von uns erwarten.

Auf dieser Grundlage hat sie ihre Umfrage-Ergebnisse ausgewertet und dabei vier Tendenzen festgestellt:

  1. Pflichterfüller: Erfüllt äußere Erwartungen und erfüllt innere Erwartungen
  2. Teamplayer: Erfüllt äußere Erwartungen, verweigert sich allerdings inneren Erwartungen
  3. Hinterfrager: Verweigert sich äußeren Erwartungen, erfüllt aber innere Erwartungen
  4. Rebell: Verweigert sich äußeren und inneren Erwartungen
Glücks-Forscherin Gretchen Rubin
Glücks-Forscherin und Autorin Gretchen Rubin. Die studierte Juristin bezeichnet sich selbst als Pflichterfüllerin. Mit ihrem Hinterfrager-Mann Jamie lebt sie glücklich und zufrieden in New York.
© David Cross / PR

Welchem Typ wir angehören, liegt laut Rubin in unserer Natur. Wir können also nichts daran ändern, sondern „nur“ möglichst gut und konstruktiv damit umgehen. Allerdings verlangt uns das je nach Tendenz unterschiedlich viel ab. Denn auch wenn Rubin betont, dass alle vier Typen glücklich leben können: Einer tut sich damit offenbar am leichtesten ...

(Hier kannst du selbst auf Englisch testen, welcher Glücks-Typ du bist

Pflichterfüller

Pflichterfüller erkennt man daran, dass sie To-Do-Listen lieben und Regeln als etwas sehen, das ihnen das Leben erleichtert. Eine rote Ampel? Top! Ist dazu da, dass ich nicht überfahren werde, also bleibe ich natürlich gerne stehen.

Meist sind Pflichterfüller pragmatisch und tun sich leicht damit, Dinge abzuarbeiten und Anweisungen und Traditionen zu folgen. Im Idealfall geben sie, wenn äußere und innere Erwartungen im Konflikt zueinander stehen, inneren Erwartungen den Vorzug.

Manchmal sind Vertreter dieses Charakter-Typs allerdings so versessen darauf Anforderungen zu erfüllen, dass sie welche sehen, wo gar keine sind. Sie neigen dazu, sich selbst unnötig unter Druck zu setzen. Außerdem wirken sie auf anderen gelegentlich etwas steif und unflexibel.

Teamplayer

Teamplayer sind zuverlässig, treu, diszipliniert, fleißig – wenn es darum geht, sich an Regeln, Verabredungen oder Pflichten zu halten. Puh, so keine Lust zum Joggen! Aber ich habe mich ja mit meiner Freundin dazu verabredet, also beiße ich jetzt die Zähne zusammen.

Typischerweise sind Teamplayer hilfsbereit und verlässlich, doch sobald sie etwas nur für sich tun sollten, stoßen sie an ihre Grenzen. Sich eigene Ziele setzen und die eigenen Träume verwirklichen? Für Teamplayer eine kaum zu bewältigende Aufgabe.

Tipp an alle Teamplayer: Bei inneren Erwartungen am besten Strukturen schaffen, bei denen ein äußerer Ansporn hinzukommt. Ich möchte mich endlich gesünder ernähren – also starte ich ein Ernährungs-Tagebuch bei Instagram. Ich möchte zügiger arbeiten – am besten spreche ich mit meinem Chef mal über sinnvolle Deadlines.

Hinterfrager

Hinterfrager analysieren ihre Situation, überlegen sich, was zu tun ist und handeln danach. An Regeln und Konventionen halten sie sich dabei nur, wenn es dabei einen aus ihrer Sicht überzeugenden Grund gibt. Warum sollte ich mit meinen guten Vorsätzen bis Neujahr warten? Jeder neue Tag ist eine Chance, mein Leben zu ändern.

Mit Regeln, die keinen Sinn ergeben (zum Beispiel fixe Arbeitszeiten, wenn Gleitzeit ebenso möglich wäre), hadern Hinterfrager und an Verabredungen halten sie sich am ehesten, wenn es gute Gründe dafür gibt, warum diese so geplant wurden, wie sie geplant wurden. 

Man erkennt Menschen mit dieser Tendenz daran, dass sie häufig Fragen stellen – sich aber paradoxerweise ärgern, wenn man sie in Frage stellt. Da sie ihre Entscheidungen in der Regel gut durchdenken, fühlen sie sich dadurch nämlich angegriffen und sind genervt.

Rebellen

Rebellen geht ihre persönliche Freiheit und ihr freier Wille über alles! Sobald etwas nach Regeln oder Plan riecht, nehmen sie davon Abstand. Das geht sogar so weit, dass sie Dinge, die sie eigentlich tun möchten, sein lassen, wenn andere sie von ihnen fordern. Ich würde gerne mal probieren, ob ich auch mit weniger Zucker klarkomme. Aber diese Anti-Zucker-Kampagne momentan bringt mich so auf die Palme! Da muss ich nicht auch noch mitmachen!

Man kann es schon erahnen: Rebellen ecken oft an! Kein Wunder: In einer Gesellschaft mit so vielen festen Regeln und Strukturen, in der uns vom Numerus Clausus über die Traumfigur bis hin zu saisonalen Must-Haves fast alles vorgegeben wird, tun sich Menschen, die nur dem eigenen Willen folgen möchten, wahnsinnig schwer. 

Um sich vielleicht doch mal ein Ziel setzen und es erreichen zu können, haben Rebellen nur eine Chance: Sie müssen sich selbst davon überzeugen, indem sie es mit ihrem Selbstbild in Einklang bringen (zum Beispiel: Ich möchte ein Mensch sein, auf den sich andere verlassen, daher halte ich mich an Verabredungen).

Welche Tendenz ist die ausgeglichenste?

Laut Rubins Umfragen sind die meisten Menschen Teamplayer (41 Prozent) oder Hinterfrager (24 Prozent), gefolgt von Pflichterfüllern (19 Prozent) und Rebellen (17 Prozent).

Besonders ausgeglichen und zufrieden sind laut Rubins Untersuchung offenbar die Pflichterfüller. Unter den Pflichterfüllern leiden die wenigsten Menschen unter Burnout und die meisten fühlen sich dazu imstande, sich ihre Wünsche zu erfüllen und Ziele zu erreichen. Vermutlich ist die Tendenz zum Pflichterfüller einfach am verträglichsten mit unseren gesellschaftlichen Strukturen ... 

Allerdings, so die Glücks-Forscherin, ist die Hauptsache, die eigene Tendenz zu kennen. Denn dann können wir uns darauf einstellen – und haben gute Chancen auf ein glückliches Leben.

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