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Psychologie Diese Gewohnheit haben produktive Menschen uns voraus

Eine Frau am Arbeitsplatz
© dikushin / Adobe Stock
Wir lassen uns im Alltag gern ablenken – konzentriert und produktiv zu sein, fällt uns eher schwer. Für manche wird das nach dem ersten Koffein des Tages besser, für andere gibt es eine weitere Gewohnheit, die wahre Wunder vollbringen kann. Diesen Trick produktiver Menschen solltest du auch mal ausprobieren.

Es gibt eine Sache, die wir vielen anderen Lebewesen voraushaben: unsere Reaktion auf und Liebe zur Musik. Zwar gibt es einige niedliche Tiervideos mit herumwippenden Wellensittichen oder Hunden, die auf bestimmte Lieder reagieren, aber die Musik hat für den Menschen noch mal eine ganz eigene Magie. Diese ist sogar so groß, dass sie uns in verschiedensten Lebenslagen helfen kann. So kann sie uns zu besserer Laune verhelfen oder Trost spenden, beruhigen oder beispielsweise in der Kombination von Autofahren und schneller Musik zu unvorsichtigem Fahrverhalten führen; das vermeide daher bitte, wenn du so auf Musik reagierst.

Neben all diesen Aspekten hat Musik aber auch noch den besonderen Vorteil, dass sie uns dabei helfen kann, produktiver zu sein. Jedenfalls, wenn wir diejenige finden, die zu uns passt.

Musik als Wach-, Munter- und Produktivmacher

Nicht jede Musik funktioniert für jeden Menschen. Wenn Dubstep beispielsweise ein absoluter Graus für dich ist, werden dir die schnellen Beats nicht dabei helfen, besser und konzentrierter zu arbeiten. Vielleicht sind es eher Klassik, Filmmusik oder einfach deine Lieblingssongs – all diese Möglichkeiten sorgen bewiesenermaßen für positive Effekte. So kam eine Studie beispielsweise zu dem Ergebnis, dass Rockmusik oder klassische Musik dabei helfen kann, bestimmte Aufgaben schneller zu bewältigen als ohne musikalische Unterstützung. Ein Versuchsmodell aus dem Jahr 1994 zeigte außerdem, dass Chirurg:innen, die ihre Lieblingsmusik im OP hörten, schneller reagierten als diejenigen ohne Musik oder mit Musik, die sie nicht selbst gewählt hatten.

Klassische Musik: Aktiv oder passiv hören

Auf der Webseite der University of Southern California werden diverse Forschungsergebnisse für die Auswirkungen klassischer Musik vorgestellt. Einige treten sogar dann ein, wenn wir nicht aktiv zuhören. In einem Versuchsaufbau mit Studierenden fanden Forschende heraus, dass die Gruppe, in der klassische Musik im Hintergrund lief, bei einem anschließenden Quiz besser abschnitt als diejenige, bei der keine Musik abgespielt wurde. Ein möglicher Grund sei, dass die Musik uns emotional zugänglicher mache und damit die Informationsaufnahme positiv beeinflusst. Klassische Musik wurde in weiteren Studien ebenfalls mit reduziertem Stress, Entspannung und niedrigerem Blutdruck in Verbindung gebracht. Ein richtiges Multi-Talent.

Naturgeräusche: Wald oder Wellen im Arbeitszimmer

Es gibt Geräusche aus der Natur, die uns entspannen. Für den einen mag das Regen sein, für eine andere Vogelgezwitscher, und wieder jemand anderes hört vielleicht am liebsten das Geräusch rauschender und sich brechender Wellen – sogar die Atmosphäre eines Gewitters ist für manche Personen angenehm und beruhigend. Eine Studie beschäftigte sich damit, dass Naturgeräusche eine gute Option sein könnten, um beispielsweise in Großraumbüros für eine entspanntere Umgebung zu sorgen. Angenehmer als stetiges Tippen sind Naturgeräusche jedenfalls allemal. Auch zu Hause kann es helfen, wenn wir uns einfach mithilfe von Kopfhörern mental in einen Wald hineinversetzen oder an den Strand. Denn selbst im Homeoffice haben wir oft mit lästigen Hintergrundgeräuschen zu tun, die uns stören.

Soundtracks aus Filmen oder Videospielen

Es könnte die motivierende Melodie von "Indiana Jones" aus John Williams Feder sein, die dich mit energischen Tönen anspornt – oder der "Interstellar"-Soundtrack von Hans Zimmer, der etwas ruhiger, aber hin und wieder auch sehr imposant daherkommt. Vielleicht braucht es auch etwas Inspirierend-Verspieltes wie aus "Die fabelhafte Welt der Amélie", komponiert von Yann Tiersen? Instrumentale Soundtracks aus Studio-Ghibli-Filmen oder auch gewisse Videospiel-Soundtracks können ebenfalls eine gute Wahl sein. Empfehlen würden wir beispielsweise "Detroit: Become Human" oder Musik aus Indie-Games wie "Hoa" oder "Ori and the Blind Forest" – es gibt sehr viele wunderschöne Melodien, die für Filme, Serien oder Videospiele komponiert wurden. Finde heraus, welche zu dir passt.

Lieblingsmusik für gute Laune

Mit guter Laune lässt es sich auch besser arbeiten, also warum nicht deine Lieblings-Playlist anschmeißen und schauen, was passiert? In manchen Fällen können unsere Lieblingssongs dafür sorgen, dass wir alles stehen und liegen lassen wollen und stattdessen lauthals mitsingen – dann sind diese Songs möglicherweise nichts für deine Arbeitsumgebung. Andere Personen wiederum fühlen sich von ihnen angespornt und können sich damit besser konzentrieren. Ob du auch zu diesen Menschen gehörst, musst du selbst herausfinden.

Der Weg zur richtigen Musik

Wie sich bereits herauslesen ließ, ist der Weg zu deiner eigenen Musikmischung ganz individuell. Für viele Menschen funktionieren Songs ohne Lyrics am besten, da sie sonst oft in einer kurzen, unaufmerksamen Pause zuhören und sich nicht mehr auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren. Stelle dir deine eigenen Songs zusammen, die dich am Arbeitsplatz, bei der Hausarbeit oder der lästigen Steuererklärung motivieren und dranbleiben lassen. Vielleicht musst du etwas herumprobieren, aber wenn du die passende Musik findest, kann sie dein Leben um einiges einfacher machen.

Verwendete Quellen: University of Southern California, Entrepreneur, Harvard Business Preview, Medium

lkl Brigitte

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