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Klarheit schaffen Diese Methode hilft dir, deine Talente zu finden

Eine lächelnde Frau schaut in die Kamera
© auremar / Adobe Stock
Manchen Menschen fällt es schwer, ihre Interessen und Talente klar zu identifizieren. Denn unser Bauchgefühl sagt uns möglicherweise etwas ganz anderes als unser Verstand – und schon stehen wir in einem inneren Konflikt. Die folgende Methode soll das ändern.

Bist du dir nicht sicher, ob du deine Talente auch für dich einsetzt? Vielleicht schlummern in dir Fähigkeiten, die du bisher vernachlässigst und die zum Vorschein kommen möchten. Wir haben eine Methode für dich, die dabei helfen soll, sich selbst besser kennenlernen – und zwar mithilfe deines Unterbewusstseins.

Wie du deine Talente findest

Es gibt eine einfache Methode: Ein Talente-Portfolio. Dafür plädierte Vera F. Birkenbihl, die zu Lebzeiten Management- und Businesscoach als auch wissenschaftlich forschend in Psychologie, Hirnforschung und anderen Bereichen war. Das Portfolio soll sich hervorragend dafür eignen, um sich eigene Interessen und versteckte Talente bewusst zu machen. Alles was du dafür brauchst, ist genügend Papier, einen Stift – und ein wenig Zeit. Du nimmst dir das erste Papier zur Hand: Links lässt du Platz, um mögliche Talente aufzulisten, rechts malst du auf höhe des Talents jeweils eine Skala auf, die von 100 Prozent bis 0 Prozent reicht. 100 Prozent: Kann ich gut. Null Prozent: Kann ich nicht gut. Auf dieser wirst du am Ende die Tätigkeiten deines persönlichen Experiments bewerten – vorher geht es aber ans Sammeln.

Wie du die Liste nutzt

Vera F. Birkenbihl empfahl in einem Seminar das Talente-Portfolio über sechs bis acht Wochen zu bearbeiten. Dazu erstellst du am besten eine unausgefüllte Vorlage und kopierst sie mehrere Male, damit du problemlos weitere mögliche Talente auflisten kannst. Die Skala ignorierst du erst einmal, während du die Tätigkeiten sammelst. Birkenbihls Idee: Einfach abends beim Fernsehen die Liste zur Hand nehmen und jegliche Tätigkeiten aufschreiben, die dir auffallen – mehr nicht.

Du musst also nicht die ganze Zeit aktiv zuschauen oder dir den Kopf zerbrechen und jedes Detail aufschreiben. Stelle dir einfach nach einer Folge oder während eines Spielfilms einen Timer und schreibe auf, was du in dem vergangenen Zeitraum unterbewusst wahrgenommen hast. Das ist nämlich bei jeder Person anders. Du kannst auch in kürzeren Abständen neue "Talente" festhalten, eine ideale Minutenanzahl wird jedenfalls nicht genannt. Wenn du keine Lust auf Fernsehen hast, kannst du natürlich ebenso ein Buch lesen und dich dort an Tätigkeiten bedienen. Durch diese Art des Aufschreibens wird dir das, was unterbewusst wahrgenommenen wurde, ins Gedächtnis gerufen. Vorgefertigte Listen würden leider nicht funktionieren, so die Expertin. 

Wie viele Tätigkeiten du sammeln solltest

Sechs bis acht Wochen? Das klingt nach sehr vielen möglichen Talenten, nicht wahr? Richtig. Erst wenn du eine Liste mit hunderten Aktivitäten hast (von Kochen, Telefonieren, Spülen über Putzen bis hin zu Yoga, Klettern oder Schwimmen), nimmst du dir die Zeit und gehst die Liste durch – ohne groß nachzudenken. Laut Birkenbihl solltest du mindestens 200 Tätigkeiten gesammelt haben, gerne auch 300 oder 400.

Aber: Am Ende werden es reichlich viele Bögen auf einmal sein und das Gehirn soll nicht müde werden. Nimm dir also immer mal wieder drei bis vier Bögen gleichzeitig vor, wenn du Zeit hast und entscheide schnell und spontan aus dem Bauchgefühl heraus, wo du sie auf der Skala einordnest. Wenn du die komplette Liste durchgearbeitet hast, kommt der nächste Schritt: Herauszufinden, was du streichen kannst. 

Der letzten Momente zu deinen Talenten

Welche Tätigkeiten hast du mit über 80 Prozent bewertet? Nur diese sind für dich relevant. Ziehe einfach einen Strich durch die Skalen nach unten – und markiere alle Aktivitäten, die du laut Bewertung gut kannst. Du wirst bei diesen "Talenten" ebenfalls Dinge aus deinem Alltag stehen haben, die nicht weiter beachtet werden müssen. Daher: Schau dir die verbliebenen Punkte an und frage dich, welche du auch wirklich gerne tust. Wäsche waschen oder putzen werden so (bei vielen Menschen) beispielsweise eliminiert.

Markiere nun mit einer neuen Farbe jene Tätigkeiten, die du magst – und verschaffe dir einen Überblick über deine persönlichen Kernkompetenzen. Einige werden dich vielleicht in dem, was du weißt, bestätigen – teilweise mag dich aber überraschen, was als deine Stärken aus der Liste hervortritt. Birkenbihl rät, solche Listen im Abstand einiger Jahre zu wiederholen. Man könne die alten Bögen (bevor die Skala genutzt wurde) kopieren und sie mit neuen Bögen vermischen – und der Zeitraum müsse beim nächsten Mal auch nicht so lang sein. Wichtig sei es aber, dass auch neue Bögen dazukommen, denn das Unterbewusstsein wird andere Dinge wahrnehmen, als beim letzten Versuch. Für unter 25-Jährige seien alle zwei Jahre die Regel. Ab 35 alle drei bis fünf Jahre und ab 40 alle fünf. Denn Menschen und ihre Lebensumstände verändern sich und auch unsere Talente können sich entsprechend anpassen. 

Verwendete Quellen: www.youtube.com/@lernenderzukunft, www.vera-birkenbihl.de

lkl Brigitte

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