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Overthinking Warum es eine Superpower ist, ein nachdenklicher Mensch zu sein

Psychologie: eine nachdenkliche Frau
© lenagree / Adobe Stock
Übermäßiges Grübeln wird häufig als Schwäche und Problem angesehen, doch Overthinker haben auch besondere Stärken und Qualitäten. Um nur ein paar Beispiele zu nennen ...

Vieles eigentlich Positives kann zum Problem werden, wenn es ausufert und in einen Extrembereich rutscht – und das gilt auch fürs Nachdenken. Eine übermäßige Nachdenklichkeit bekommt den wenigsten Menschen gut, deshalb konzentrieren sich die meisten Leute, die sich mit dem Thema Overthinking befassen, darauf, Ursachen der Grübeleien zu erforschen und Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Was zweifelsfrei sinnvoll ist.

Aber: Dass wir zu viel nachdenken können, ändert nichts daran, dass Nachdenken an sich etwas Positives und die Fähigkeit dazu eine Stärke ist. Und wer ein Overthinker ist, verfügt über diese Stärke, und zwar in einer starken Ausprägung. 

Gewiss müssen nachdenkliche Menschen lernen, sich zu mäßigen und eine gesunde Balance für sich zu finden. Doch wieso sollten sie sich, während sie das tun, einreden, dass das, was sie auszeichnet, eine Schwäche ist? Wieso sollten sie nicht auch die positiven Nebeneffekte ihrer Nachdenklichkeit bemerken dürfen? Schließlich gibt es davon eine ganze Reihe. Hier sind ein paar Beispiele.

6 Dinge, die du unbewusst tust, wenn du ein Overthinker bist

1. Du berücksichtigst möglichst viele Variablen, ehe du Entscheidungen triffst.

Overthinker betrachten in der Regel unterschiedliche Perspektiven und beziehen so viele Faktoren wie möglich in ihre Entscheidungen mit ein. Ihre Intuition ist meist auch einer von mehreren Gründen, die sie zu einem bestimmten Entschluss kommen lassen. Viele Overthinker geraten zwar früher oder später in einen Zustand der Überforderung, in dem sie keine Entscheidung treffen können, in ein sogenanntes Analysis-Paralysis-Dilemma. Doch wenn sie diese Erfahrung ein paar Mal gemacht und daraus gelernt haben, werden sie oft geübter und sicherer in ihrer Entscheidungsfindung, bis diese irgendwann gleichermaßen klug, fundiert und souverän vonstatten geht.

2. Du lernst dich und deine Muster zu verstehen.

Nachdenkliche Menschen denken über fast alles sehr viel nach – unter anderem über sich selbst. Sie hinterfragen sich und ihr Verhalten, versuchen es zu verstehen, um es entsprechend ihren Vorstellungen und Idealen anpassen zu können. Dabei lernen sie sich selbst ausgesprochen gut kennen. Sie lernen, ihre wunden Punkte ebenso wie ihre Stärken zu sehen. Und sie erkennen Muster in ihrem Verhalten, Denken und Fühlen, für die sie nach Erklärungen suchen und die sie gegebenenfalls aufzulösen versuchen. 

3. Du bist aufmerksam und achtest auf Details.

Da nachdenkliche Menschen selbst meist durchdacht handeln und auf Kleinigkeiten wert legen, verfügen sie in der Regel über einen guten Blick für Details und hören viele leise, feine Zwischentöne, die anderen verborgen bleiben. Aus diesem Grund sind sie oft sehr empathisch und haben ein Gespür dafür, wie sich ihre Mitmenschen fühlen. Zudem erkennen sie Zusammenhänge meist rasch, finden Schwachstellen, arbeiten effizient und sorgfältig. 

4. Du entwickelst kreative Ideen und Szenarien.

Ob es um Entscheidungen geht, um Projekte oder um Konflikte: Overthinker sind großartig darin, Strategien und Szenarien zu entwickeln, die zur Lösungsfindung beitragen. Sie verfügen über eine hohe Kreativität und eine ausgeprägte Vorstellungskraft, die sie beständig trainieren und weiter ausbauen. 

5. Du verstehst andere Menschen und knüpfst tiefe Beziehungen.

Nachdenkliche Menschen sind meist gut darin, die Perspektive von anderen Menschen einzunehmen und deren Position auf diese Weise zu verstehen. Durch ihre hohe Aufmerksamkeit und ihr Interesse daran, möglichst viele Informationen zu sammeln und sie miteinander zu verknüpfen, machen sie sich ein umfangreiches Bild von ihren Mitmenschen, das sie jedoch beständig verfeinern und anpassen. All das ermöglicht es Overthinkern, auf andere einzugehen und wirkliche tiefe Beziehungen zu entwickeln.

6. Du verleihst deinen Erfahrungen Tiefe und Bedeutung.

Dass viel in ihrem Kopf passiert, hindert viele nachdenkliche Menschen nicht daran, Erfahrungen zu sammeln, sondern befähigt sie im Gegenteil dazu, ihre Erfahrungen besonders auszukosten und wertzuschätzen. Overthinker erkennen in ihren Erlebnissen Bedeutung, da sie sich damit befassen, was für sie Bedeutung hat, und sich deshalb darüber bewusst sind. Außerdem verarbeiten nachdenkliche Menschen Erfahrungen besonders intensiv, wodurch sie mehr für sie werden, als ein vorbei gehuschter Moment.

Fazit

Wer einen Hang zum Overthinking hat und darunter leidet, hat zweifelsfrei daran zu arbeiten und zu lernen, die eigenen Grübeleien zu beherrschen. Doch die Mühe aufzuwenden, einen gesunden Umgang mit dieser Neigung zu finden, lohnt sich, denn: Wenn wir sie auszubalancieren wissen und Frieden mit ihr geschlossen haben, ist Nachdenklichkeit keine Schwäche, sondern eine echte Superkraft.

Verwendete Quellen: hackspirit.com, psychologytoday.com

sus Brigitte

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