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Psychologie Situationen, in denen Weinen genau das Richtige für uns ist

Eine Frau steht weinend auf ihrem Balkon
© Tatiana Morozova / Adobe Stock
Weinen ist oft mit Scham behaftet, obwohl es uns so guttun kann und es auch anderen etwas Wichtiges zeigt: nämlich, wie wir uns in einem Moment fühlen. Es können Tränen der Trauer, der Wut, der Freude, auch des Gerührtseins sein. So viele Dinge spreche dafür, einfach mal den Tränen freien Lauf zu lassen – wortwörtlich.

Warum verbinden wir das Weinen oft mit Schwäche? Es spricht eher für eine gewisse Stärke, wenn wir uns unseren Emotionen hingeben können und auch die physischen Konsequenzen nicht unterbinden. Leider ist das nämlich eine Reaktion, die für viele Menschen an der Tagesordnung ist. Bei einer romantischen Komödie im Kino weinen? Bitte nicht. Wir möchten lieber so unauffällig wie möglich gerührt sein. Dabei werden die Tränen im Zweifel niemanden stören – und andere Menschen achten Studien zufolge sowieso viel weniger auf uns, als wir das selbst vermuten würden. Noch nicht überzeugt?

7 Gründe, die fürs Weinen sprechen

Unsere Gefühle können uns zum Weinen bringen. Es können positive als auch negative sein und es ist hilfreich, sich dessen bewusst zu werden und so die eigenen Tränen besser einordnen zu können.

1. Verzweiflung

Wenn wir überfordert sind und in einem Argument die Worte fehlen, macht sich das bei manchen Menschen in Tränen bemerkbar. Denn sie würden sich gern besser ausdrücken können, aber die Emotionen sind so viel stärker als das logische Denken in diesem Moment. Das sorgt für inneren Stress und Frust – und daher hin und wieder auch dafür, dass uns die Tränen kommen.

2. Trauer

Die wohl akzeptierteste Form des Weinens ist die aufgrund eines Verlusts. Das kann der Tod eines geliebten Menschen sein oder eine Trennung, aber auch jegliche anderen Situationen im Leben, die uns auf persönlicher Ebene schwer getroffen haben. Trauer ist sehr individuell und nicht jede Person zeigt sie auf ähnliche Weise. Es kann für den einen bedeuten, dass geweint werden muss, für eine andere können es aber auch andere Formen der Trauerbewältigung sein, die helfen.

3. Schmerz

Hast du dir schon einmal so richtig doll den großen Zeh an einer Tür angestoßen? Neben einem lauten Fluch schießen uns dabei oft auch die Tränen in die Augen. Eine ganz natürliche Reaktion auf Schmerz, die zum Körper eben dazugehört. Studien zufolge reduziert Weinen sogar das Adrenalin- und Kortisollevel, was wiederum Stress mildern kann.

4. Endorphine

Weinen kann uns auch dabei helfen, uns zu beruhigen und: uns besser zu fühlen. Studien haben herausgefunden, dass beim Weinen Oxytocin und körpereigene Opioide freigegeben werden. Manchmal brauchen wir diesen Moment, in dem wir alles rauslassen dürfen.

5. Freude

Die Hochzeit eines besten Freundes, die Geburt des ersten Kindes, ein wunderschöner Urlaubsmoment oder einfach ein zu heftiger Lachkrampf mit Freund:innen – all diese Momente können Tränen der Freude bei uns auslösen. Es wird vermutet, dass bei sehr starken Emotionen Tränen dazugehören, ob nun positiv oder negativ.

6. Um eine Verbindung zu schaffen

Wer weint, wird auf mehr Empathie von anderen Menschen stoßen. Eine Studie konnte zeigen, dass Personen gegenüber einem weinenden Gesicht hilfsbereiter waren als gegenüber einem nicht-weinenden. Es könnte also auch dabei helfen, soziale Verbindungen zu schaffen.

7. Es ist gut für die Augen

Nach einer Nacht, in der wir nur geweint haben, würden wir dem Punkt wohl widersprechen. Aber sind die Augen beispielsweise zu trocken oder haben wir ein Staubkorn im Auge, kann Weinen unserem Sinnesorgan durchaus helfen; Unter anderem gegen Dreck und Irritationen – und für mehr Feuchtigkeit.

Verwendete Quellen: verywellmind.com, psychcentral.com, canr.msu.edu, health.harvard.edu, salusuhealth.com

lkl Brigitte

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