Anzeige

Finnisches Vorbild Welche Weisheiten deinem Leben einen Sinn geben können

Frau mit rotem Herzen im Hintergrund
© Uncanny Valley / Adobe Stock
Was ist der Sinn des Lebens? Ein finnischer Philosoph bietet ein paar wichtige Ansätze, um diese Frage für sich selbst zu klären.

Bekannterweise gehören Menschen in Finnland zu den zufriedensten auf der ganzen Welt. Welche bessere Quelle könnte man also bei der folgenden Frage zurate ziehen als einen finnischen Philosophen und Experten auf dem Gebiet der Psychologe: "Was ist der Sinn des Lebens?"

Eine sehr große Frage, zweifellos – und auch eine ziemlich ungenaue und für das eigene Seelenheil nur bedingt brauchbare. Denn der generelle Sinn für Leben auf diesem Planeten ist letztlich für uns als Individuum weniger interessant als der Sinn, den wir für uns persönlich während unserer Zeit auf Erden suchen. Die Frage lautet also vielmehr: Was gibt dir das Gefühl, wertvoll zu sein?

Der Philosoph und Psychologieforscher Frank Martela definiert den Sinn des Lebens in einem Artikel auf "Make it" folgendermaßen: Bedeutsam für andere Menschen zu sein. Dafür gibt er vier Anstöße, die dir dabei helfen sollen.

4 Glaubenssätze, die deinem Leben Sinn geben

Wir haben nur dieses eine Leben – daher ist die wohl wichtigste Frage für jeden einzelnen Menschen: Wie möchte ich meiner Zeit auf Erden einen Sinn verleihen? Der finnische Philosoph Martela hat für diese wichtige Frage ein paar Ansätze, die dir auf der Suche nach deinem eigenen Sinn helfen können.

1. Lebe dein Leben wie du es möchtest und nicht nach den Vorstellungen anderer

Die Angst, nicht die Karriere zu machen, die man sich wünscht, die Sorge um die berufliche Zukunft – diese und andere negativ empfundenen Emotionen kennt die Wissenschaft als "Statusangst". Sie kann durch gesellschaftliche Ungleichheit entstehen – oder durch das Einschlagen eines Wegs, der nicht deiner war. Den jemand anderes für dich gewählt hat und von dem du von jemand anderen entlanggezerrt wirst. 

"In Finnland sind die Menschen nicht so sehr darauf bedacht, einer starren, gesellschaftlichen Definition von Erfolg zu entsprechen", erklärt Martela die weniger stark ausgeprägte Statusangst in Finnland. Gerade in einer Gesellschaft wie sie in Deutschland existiert, kann es sehr kräftezehrend sein, sich dem Druck von außen nicht hinzugeben – sich eben nicht über den eigenen Beruf und die soziale Stellung, die dieser oftmals mit sich bringt, zu definieren. Eben nicht die professionelle Laufbahn zu wählen, die finanzielle Sicherheit verspricht, aber gegen alles geht, was dich als Mensch ausmacht. Glück und Zufriedenheit ist am Ende aber doch mehr als ein Gehaltsscheck. 

2. Übe zufällige freundliche Handlungen

Freundlichkeit ist ansteckend, stressreduzierend und sorgt für einen Energieschub im eigenen Körper – und das ist nur eine Handvoll positiver Eigenschaften, die freundlichen Handlungen gegenüber Mitmenschen nachgesagt wird. "Die positiven Auswirkungen von Freundlichkeit werden im Gehirn aller Personen, die Zeug:innen der Tat wurden, wahrgenommen, was ihre Stimmung verbessert und die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass sie es weitergeben", heißt es auf der Webseite der "Random Acts of Kindness Foundation".

Die Großeltern anrufen, der Nachbarin die Einkäufe in die Wohnung tragen, jemanden auf der Straße freundlich anlächeln – es gibt viele freundliche Gesten, ob groß oder klein.

3. Lebe nach dem Motto "Talkoot"

Apropos Einkäufe der Nachbarin: Für die Mitmenschen da zu sein ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, dem eigenen Leben Sinn zu verleihen. "Talkoot ist ein altes finnisches Wort, das übersetzt so viel bedeutet wie 'gemeinsam etwas tun, was man alleine nicht schaffen würde'". In alten Zeiten waren Nachbar:innen nicht nur ein nahezu unvermeidbarer Teil des Lebens in der Zivilisation, sondern eine Unterstützung. Man half sich gegenseitig dabei, Scheunen und Zäune zu errichten, feierte gemeinsam, lebte eng verzahnt miteinander – war eine Gemeinschaft.

In Finnland würden viele der alten Traditionen wie Feste unter Nachbar:innen bis heute fortgesetzt werden, verrät Martela. Diese Art von Kultur sei auch ein Grund dafür, dass viele Menschen in Finnland ihren bürgerlichen Pflichten wie Steuern positiver gegenüber eingestellt sein würden – sie sehen solche Dinge als wesentlich für das Wohl der Gemeinschaft an.

4. Teile deine Leidenschaften mit der Welt

Motivation oder Leidenschaft treibt unser Verlangen und unser Interesse an – so argumentiert zumindest Robert J. Vallerland. Motivation helfe uns demnach bei Tätigkeiten, die wir eher langweilig finden (beispielsweise Wäsche aufhängen), Leidenschaft ist hingegen die treibende Kraft bei all den Tätigkeiten, die für uns von Bedeutung sind. Sie kann ihre Vor- und Nachteile haben: Wenn wir für etwas "brennen", kann dieses Feuer in uns Großartiges hervorbringen – oder uns ausbrennen. Ein harmonisches Verhältnis zu unseren Leidenschaften kann uns dabei helfen, eine starke Beziehung zu Menschen aufzubauen, die unsere Passionen teilen.

"Eine der besten Möglichkeiten, anderen zu helfen, besteht darin, etwas für sich zu finden, worin wir gut sind, was uns reizt und was einen positiven Einfluss auf andere hat", so der finnische Philosoph Martela. Ein Lebenssinn kann demnach daraus bestehen, die eigenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Leidenschaften mit der eigenen Gemeinschaft zu teilen.

Verwendete Quellen: cnbc.com, ncbi.nlm.nih.gov, researchgate.net, randomactsofkindness.org

csc Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel