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Psychologie 3 subtile Zeichen, dass du an digitaler Demenz leidest

Frau ist verwirrt und nachdenklich: 3 subtile Zeichen, dass du an digitaler Demenz leidest
© shurkin_son / Adobe Stock
Dass unser Gedächtnis schlechter wird, muss nicht nur etwas mit dem Älterwerden zu tun haben. Laut Hirn-Expert:innen spielt auch die sogenannte digitale Demenz eine Rolle.

Kanntest du als Kind auch die Telefonnummern all deiner Freundinnen und Freunde auswendig? Und die vom Büro deiner Mutter und deines Vaters? Und die von deinem liebsten Radiosender, bei dem du dir Lieder gewünscht hast? Und Hand aufs Herz: Wie viele Telefonnummern kennst du heute auswendig? Vermutlich keine einzige, denn heute müssen wir keine Ziffernfolgen mehr eintippen, wenn wir jemanden anrufen wollen, sondern einfach auf den Namen im Telefonbuch unseres Smartphones klicken.

Einerseits ist das natürlich wahnsinnig praktisch, weil einfacher und schneller. Andererseits trägt das auch dazu bei, dass wir unser Gehirn nicht mehr so fordern wie in der prä-digitalen Ära. Nicht nur, dass wir uns die Telefonnummern nicht mehr merken müssen – wir könnten es auch vermutlich nicht mehr so leicht wie damals. Und das hängt laut Expert:innen mit einem Phänomen namens digitaler Demenz zusammen.

Was ist digitale Demenz?

Der Autor und "Hirn-Coach" Jim Kwik erklärt das im "mindbodygreen"-Podcast folgendermaßen: "Digitale Demenz bezeichnet die Idee, dass unsere smarten Geräte uns weniger smart machen. Sie sind eine Art externes Gedächtnis für uns, sodass wir unser Gedächtnis nicht mehr anstrengen müssen." Und weil wir es nicht mehr müssen, verliert das Gedächtnis laut Kwik nach und nach an Leistung.

Laut einer Studie beeinflusst zu viel Zeit am Bildschirm außerdem unsere Gehirnleistung negativ und erhöht so das Risiko für "echte" Demenz und Alzheimer im Alter.

Leidest du auch an digitaler Demenz? Diese Warnsignale sprechen dafür:

Diese subtilen Anzeichen deuten auf digitale Demenz hin

1. Dein Kurzzeitgedächtnis leidet

Was hat sie gerade gesagt? Ertappst du dich regelmäßig dabei, dass du Dinge schon wieder vergessen hast, obwohl dein Gegenüber sie dir gerade erst erzählt hat? Das können Namen sein, Daten oder andere wichtige Fakten. Ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis ist typisch für digitale Demenz.

2. Schlechtere Hirnleistung

Früher fiel Kopfrechnen dir leicht, aber heute schaffst du kaum die einfachsten Additions-Aufgaben beim Einkaufen? Auch das kann auf digitale Demenz zurückzuführen sein. Denn einmal leidet deine kognitive Leistung durch zu viel Bildschirmzeit, während der Taschenrechner in unserem Smartphone uns oft die einfachsten Aufgaben abnimmt – eine gefährliche Kombi.

3. Kurze Aufmerksamkeitsspanne

Ein typischer Nebeneffekt unseres ständigen Onlineseins ist die Verringerung unserer Aufmerksamkeitsspanne. Dir fällt es schwer, dich auf einen zweistündigen Spielfilm zu konzentrieren, du schaust dir lieber ein paar 20-minütige Folgen einer Serie an? Kurze Videos auf TikTok, Instagram und Co. haben viele von uns daran gewöhnt, dass es schon nach wenigen Minuten ein neues Highlight gibt. Mehr als eine Stunde darauf warten, dass der Höhepunkt eines Films in Sicht kommt? Dafür reicht unsere Aufmerksamkeit heute oft nicht mehr.

Was hilft gegen digitale Demenz?

Die beste Therapie ist Üben, Üben, Üben. Vielleicht fängst du mit dem simplen Beispiel der Telefonnummern an. Lerne doch mal wieder ein paar wichtige Nummern auswendig, die einer Freundin oder deines Partners zum Beispiel. Es schadet ja nicht, diese auf Abruf zu kennen – und so trainierst du dein Gehirn und wirkst der digitalen Demenz entgegen. Auch einfache Rechenaufgaben oder Rätsel wie Sudoku oder Wordle aktivieren dein Gehirn und wirken den negativen Folgen von zu viel Bildschirmzeit und Co. entgegen.

Eine weitere Möglichkeit ist Digital Detox: Achte darauf, dass du genug Zeit am Tag hast, während der du nicht auf einen Bildschirm schaust und dich auf die digitale Kompetenz deiner Geräte verlässt. Das ist wichtig für dein Gehirn. Statt ein paar YouTube-Videos zu schauen, könntest du wieder mal ein Buch in die Hand nehmen – oder einige Minuten meditieren. Davon profitiert nämlich auch deine Gehirnleistung!

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, mindbodygreen.com

mbl Brigitte

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