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Psychologie Mit dieser Angewohnheit machst du Stressmomente noch schlimmer

Gestresste Frau Illustration: Mit dieser Angewohnheit machst du Stressmomente noch schlimmer
© Yurii / Adobe Stock
Die meisten von uns sind hin und wieder gestresst und werden von Angstgefühlen und Grübeleien heimgesucht. Mit einer sehr gängigen Reaktion verschlimmern wir solche Momente allerdings.

"Was, wenn es schiefgeht?", "Wie soll ich das nur alles schaffen?" – solche Gedanken kennen viele von uns. Besonders Personen, die zu Grübeleien und Ängsten neigen, verlieren sich häufig in solchen Negativspiralen. Das Problem: Unsere intuitive Reaktion darauf ist oft, mit vollem Karacho auf das Gedankenkarussell aufzuspringen. "Oh Gott, und was, wenn dann auch noch der Zug zu spät kommt? Und mein Akku leer ist?" Uns fallen vermutlich noch unzählige weitere Horrorszenarien ein, wir spinnen unsere Stressgedanken immer weiter. Und damit machen wir die Situation leider in der Regel schlimmer.

Wie kontraproduktiv das ist, wird uns vielleicht klar, wenn wir uns die Situation als folgendes Bild vorstellen: Unsere Angst, die negativen Gedanken, die Stressgefühle sind ein Produkt unseres inneren Kindes, also dem Anteil unserer Persönlichkeit, der schwierige Situationen und Traumata aus der Kindheit nicht verarbeitet hat und deshalb immer wieder hochkommt, wenn wir schwierige Gefühle erleben.

Wie würdest du mit einem ängstlichen Kind umgehen?

Stell dir also vor, ein kleines Kind hat Angst, fühlt sich unter Druck und reagiert darauf mit Schreien, Weinen und so weiter. Wie würdest du als erwachsene Person auf dieses Kind reagieren? Würdest du auf den Zug aufspringen, mitschreien und -weinen? Vermutlich nicht. Genau das tust du aber, wenn du auf die ängstlichen Gedanken, Sorgen und Grübeleien eingehst und sie weiterspinnst.

Stattdessen würde eine erwachsene Person vermutlich versuchen, das Kind zu beruhigen. Vielleicht auf der körperlichen Ebene mit einer Umarmung oder mit besänftigenden Worten. Und genau das kannst du auch als "inneres Elternteil" tun, wenn dein inneres Kind sich in ängstlichen Gedankenspiralen verliert.

Den Körper spüren und im Moment bleiben

Im ersten Moment könntest du probieren, dich mit deinem Körper zu verbinden. Das kann dir helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und den negativen Gedanken den Druck zu nehmen. Konzentriere dich dafür zum Beispiel für ein paar Minuten auf deinen Atem, gehe spazieren oder mache ein paar Yoga-Übungen. Alles, was dir hilft, weniger in deinem Kopf und mehr in deinem Körper zu sein.

Wenn du das Gefühl hast, dich ein wenig beruhigt zu haben, kannst du probieren, dein inneres Kind mit Worten zu beruhigen und auf die Ängste einzugehen. Du kannst dir sagen, dass alles okay ist und dass du auch diese Situation meistern wirst – genau wie du schon viele schwierige Dinge geschafft hast. Klingt abgedroschen, aber meist ist einfach genau das es, was uns fehlt: eine Instanz, die unsere Sorgen ernst nimmt und uns sagt, dass alles gut wird.

Bevor wir aber überhaupt aufnahmefähig sind, müssen wir in einer Angst- oder Stresssituation eben erst mal ein wenig runterkommen, zum Beispiel über die Verbindung mit unserem Körper. Es ist alles andere als leicht, wenn wir über viele Jahre die intuitive Reaktion verinnerlicht haben, uns in Angst, Sorgen und Stress immer weiter hineinzusteigern. Haben wir aber einmal verstanden, warum wir die negativen Gefühle damit schlimmer machen, kann das ein wahrer Gamechanger sein.

Verwendete Quellen: instagram.com/healingwithhan__, instagram.com/mentalhealthceo, medium.com, psychcentral.com

mbl Brigitte

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