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Psychologie Diese selbstzerstörerischen Denkmuster sollten wir uns abgewöhnen

Frau steht im Regen: Diese selbstzerstörerischen Denkmuster sollten wir uns abgewöhnen
© Maya Kruchancova / Adobe Stock
Gegen negative Gedanken anzukämpfen, ist alles andere als leicht. Aber bestimmte Denkmuster können uns langfristig sogar schaden. Diese hier solltest du dir deshalb mal genauer anschauen.

Hast du auch das Gefühl, von deinen (negativen) Gedanken übermannt zu werden? Sie prasseln einfach auf dich ein, ohne dass du etwas dagegen tun kannst? Dieses Gefühl kennen sicher viele von uns. Aber auch wenn es sich nicht so anfühlt: Wir können daran arbeiten und uns bestimmte Denkmuster abgewöhnen. Das mag für einige von uns schwieriger sein als für andere – besonders wenn wir unter Traumata leiden und diese Denkmuster ein Schutzmechanismus sind. Vielleicht hilft es, dir deine toxischen Muster gemeinsam mit einem:einer Therapeut:in anzuschauen. Diese vier Denkfehler können besonders viel Schaden anrichten.

4 toxische Denkmuster, die du dir abgewöhnen solltest

1. "Da hatte ich wohl Glück!"

Stell dir vor, du hast ein Projekt im Job richtig gut abgeschlossen und deine Chefin lobt dich dafür. Oder du hast eine Prüfung mit Auszeichnung bestanden. Was denkst du in so einem Moment? "Toll, da hat sich meine harte Arbeit ja ausgezahlt!" oder eher "Da hab' ich ja mal richtig Glück gehabt!".

Auch wenn du auf den ersten Blick vielleicht denkst, es würde gar keinen großen Unterschied machen, wie du damit umgehst: Das tut es! Denn die erste Reaktion ist deutlich gesünder. Vermutlich hast du wirklich für deine Prüfung gelernt oder dich stark für dein Job-Projekt eingesetzt. Dein Erfolg beruht auf deiner Leistung – darauf kannst du stolz sein.

Wenn du aber dazu tendierst, die Gründe für positive Ereignisse immer in zufälligen Begebenheiten im Außen zu suchen, siehst du dich selbst vermutlich nicht in Kontrolle deines Lebens. Das bist du aber! Natürlich kannst du nicht jeden äußeren Umstand beeinflussen, aber du kannst Entscheidungen treffen, du kannst lernen, du kannst dich anstrengen. Und wenn du das getan hast, solltest du auch stolz auf deine Errungenschaften sein und sie nicht als Zufall ansehen, mit dem du eigentlich gar nichts zu tun hattest.

2. "Ach, das ist doch keine große Sache…"

Das zweite ungesunde Denkmuster geht in eine ähnliche Richtung. Wie gehst du mit Komplimenten um? Jemand sagt dir, dass deine neue Frisur super aussieht oder dass deine Präsentation richtig gelungen war. Kannst du diese positiven Bemerkungen annehmen und dich ganz einfach dafür bedanken? Oder gehörst du zu den Menschen, die damit ein großes Problem haben und ein solches Lob sofort relativieren? "Danke, ich hab' mir den Pony nur schneiden lassen, damit man meine hohe Stirn nicht sieht", ist vielleicht deine intuitive Reaktion auf das Frisur-Kompliment. "Danke, aber ich bin gar nicht zufrieden, hab' mich viel zu oft verhaspelt", antwortest du möglicherweise auf das Lob für deine Präsentation.

Wenn es dir schwerfällt, dich einfach über ein Kompliment zu freuen, und du stattdessen dem Drang nicht widerstehen kannst, dich selbst kleinzureden, liegt das vermutlich an einem geringen Selbstwertgefühl. Du hast Schwierigkeiten, an dich zu glauben und dich selbst in einem positiven Licht zu sehen. Übe doch mal, es einfach anzunehmen, wenn jemand das nächste Mal etwas Nettes zu dir sagt.

3. "Er:sie ist einfach so viel besser als ich."

Vergleiche gehören zur menschlichen Natur. Evolutionsbiologisch gesehen brauchen wir sie sogar, um uns innerhalb einer Gruppe einordnen zu können. Aber in der heutigen Zeit – Instagram und TikTok sei Dank – wird das Vergleichen auf eine ungesunde Spitze getrieben und ist noch dazu in der Regel wenig realistisch. Du siehst auf Social Media nur Menschen, die ihr Leben perfekt im Griff haben, reich, schlank und wunderschön sind und gefühlt ständig auf Bali oder den Malediven am Strand chillen? Spoiler: Auch diese Menschen sind nicht immer glücklich und fühlen sich manchmal nicht wohl in ihrer Haut. Das zeigen sie nur nicht auf ihrem perfekt kuratierten Instagram-Kanal.

Es ist nur natürlich, dass es an unserem Selbstbewusstsein nagt, wenn wir das Gefühl haben, dass andere alles besser machen als wir. Statt aber sofort zu denken: "Ich bin so schlecht, warum kann ich nicht so erfolgreich und diszipliniert sein wie sie?", könntest du versuchen, einen realistischen Blick auf die Situation zu werfen: Vermutlich arbeitet die Person sehr viel, um sich diesen Lebensstil leisten zu können. Und die glamourösen Reisen sind wahrscheinlich in Wahrheit einfach Arbeit, und die meiste Zeit verbringt die Person damit, Fotos für Social Media zu machen. Und auch sie ist manchmal unsicher und fühlt sich nicht so attraktiv, wie ihr Insta-Kanal vermuten lässt.

Du merkst schon: Es ist nicht immer alles so perfekt, wie es scheint. Und diesen Gedanken solltest du nicht vergessen, wenn du mal wieder das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein.

4. "Das kann ich sowieso nicht…"

Unsere Gedanken haben große Macht. Mit ihrer Hilfe können wir uns und sogar unsere Umwelt sehr viel mehr beeinflussen, als wir häufig glauben. Das hat nichts mit Esoterik oder Hokuspokus zu tun, sondern einfach damit, dass wir Selbstbewusstsein ausstrahlen – oder eben nicht. Wenn du bei einer schwierigen Aufgabe als Erstes denkst: "Das schaffe ich doch sowieso nie", dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das tatsächlich der Fall ist.

Auch wenn es nicht leicht ist: Versuche, an dich zu glauben und daran, dass du viel mehr schaffen kannst, als du im ersten Moment glaubst. Selbstzweifel sind natürlich, aber versuche, dich nicht von ihnen übermannen zu lassen, sondern positiv in die Zukunft – und vor allem auf dich selbst und dein Potenzial – zu blicken.

Verwendete Quellen: psych2go.net, psychologytoday.com

mbl Brigitte

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