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"Midlife High" 5 überraschende Persönlichkeitsstärken in der Lebensmitte

Fröhliche lachenden Frauen mittleren Alters | Midlife High: 5 überraschende Stärken im mittleren Alter
© Geber86 / Adobe Stock
Du hast Angst vor der Midlife-Crisis? Warum das "Midlife High" viel wahrscheinlicher ist – und welche positiven Eigenschaften die meisten von uns erst im mittleren Alter so richtig entfalten.

Die Lebensmitte hat einen verdammt schlechten Ruf. Die meisten Menschen assoziieren die Lebensjahre zwischen 40 und 60 eher mit negativen Dingen: Unzufriedenheit, einer Identitätskrise, Unsicherheit über den eigenen Lebensentwurf, dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit. Kurzum: der Midlife-Crisis.

Dabei gibt es wissenschaftlich gesehen viel mehr Gründe, positiv auf die mittlere Phase des Lebens zu blicken, wie "Psychologie heute" berichtet. Denn laut diverser Studien ist in den Jahren ab 40 nicht nur mit negativen Effekten auf unsere mentale Gesundheit zu rechnen. Im Gegenteil – einige Aspekte unserer Persönlichkeit reifen jetzt erst so richtig heran und entwickeln sich zu unerwarteten Stärken. Zum Beispiel diese hier.

Diese Stärken zeigt unsere Persönlichkeit vor allem im mittleren Alter

1. Kreativität

Die kanadische Psychologin Ann Douglas erklärt in ihrem Buch "Navigating the Messy Middle": "Die Lebensmitte ist für viele Menschen mit kreativen Tätigkeiten eine Zeit höchster Produktivität." Denn gerade in dieser Lebensphase sei das Gehirn besonders gut darin, Verbindungen herzustellen, Muster zu erkennen und Probleme zu lösen. Das könnte auch daran liegen, dass wir in der Lebensmitte einfach mehr Wissen haben als in jüngeren Jahren. Wir haben beispielsweise mehr Bücher gelesen, sind mehr gereist, haben uns mit mehr klugen Menschen unterhalten. Und dieser Input hilft uns auch dabei, kreativer zu sein.

2. Selbstbewusstsein

Laut verschiedener Studien sind wir in der Lebensmitte auch selbstbewusster als in den Jahren davor. So werteten Forschende in einer Meta-Analyse verschiedener Forschungsarbeiten Daten von knapp 165.000 Menschen aus. Die Teilnehmenden waren zwischen vier und 94 Jahren alt. Das Ergebnis: Im Alter von etwa 60 waren die Personen am selbstbewusstesten. In den mittleren Lebensjahren stieg das Selbstbewusstsein offenbar graduell an. Das spricht ganz klar gegen die These der Midlife-Crisis, während der wir an Selbstsicherheit einbüßen.

3. Empathie

In welcher Lebensphase sind wir am empathischsten? Als Kinder, als junge Eltern oder im hohen Alter? Laut einer Studie der University of Michigan in den USA ist es eine andere Altersgruppe, die sich am besten in andere hineinversetzen kann: Frauen in ihren 50ern. Die waren laut der Untersuchung nämlich empathischer als jüngere oder ältere Menschen – und als Männer in derselben Altersspanne. Wie das Team um Ed O'Brien herausfand, waren Frauen im mittleren Alter laut der Datenauswertung offenbar am ehesten bereit, sich emotional auf die Erfahrungen ihrer Mitmenschen einzulassen und sich wirklich zu bemühen, diese zu verstehen.

4. Unabhängigkeit

Vor allem Frauen fühlen sich in ihrer Lebensmitte offenbar auch unabhängiger als in früheren Phasen. Zu dem Ergebnis kam eine US-Studie, die Frauen im Alter zwischen 43 und 52 Jahren untersucht hat. Die Teilnehmenden wurden mit zunehmenden Alter weniger selbstkritisch, dafür aber entscheidungsfreudiger und unabhängiger. Das liegt laut der Studienautor:innen Ravenna Helson und Paul Fink vor allem an der Art, wie Frauen in diesem Alter Problemen begegnen: reflektiert, analytisch und tolerant gegenüber Ungewissheit.

5. Geduld

Was ebenfalls für eine höhere Lebenszufriedenheit im mittleren Alter spricht: Offenbar gewinnen wir in den Jahren zwischen 40 und 60 an Geduld. Ein Forschungsteam aus Deutschland und den USA hat einen großen Datensatz aus der sogenannten "Global Preference Survey" verglichen und kam zu dem Schluss, dass Menschen, zumindest in den westeuropäischen und englischsprachigen Ländern, in ihrer Lebensmitte am geduldigsten sind. Das könnte zu einer entspannteren Grundhaltung führen, die uns das Leben in diesem "Midlife High" am gelassensten nehmen lässt.

Verwendete Quellen: psychologie-heute.de, "Navigating the Messy Middle" von Ann Douglas, psycnet.apa.org, news.umich.edu, academic.oup.com

mbl Brigitte

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