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Shine bright! Was positive von negativen Menschen unterscheidet

Gut gelaunte Frau vor einem Regenbogenhintergrund
© okrasiuk / Adobe Stock
Menschen, die diese Fähigkeiten haben, strahlen auf andere eine unwiderstehliche Positivität aus.

Was unterscheidet den optimistischen vom pessimistischen Menschen? Instinktiv würde man wohl sagen: Die eine Person sieht das Glas als halbvoll, die andere als halbleer an. Aber was meint das eigentlich? Warum wird das eine positiv bewertet und das andere negativ? Und was soll denn eigentlich "positiv" sein und was "negativ", wer bestimmt denn das?

Bevor wir zu tief gehen: Was wir damit sagen wollen, ist, dass "positive" Menschen nicht ständig fröhlich grinsend durch die Welt laufen und allem noch so Furchtbaren zwanghaft etwas Gutes abgewinnen müssen. So eine Herangehensweise an die Welt eckt sehr schnell an "toxischer Positivität", also dem Verlangen, alles vermeintlich Negative zu unterdrücken oder zu ignorieren. Genauso wenig sind "negative" Menschen die Miesepeter auf jeder Party oder schlürfen nur gequält und stöhnend durch ihre Existenz, die im großen weiten Universum keinerlei Bedeutung hat.

Wir haben stattdessen einige Persönlichkeitsmerkmale gesammelt, die wirklich den einen Typ Mensch vom anderen trennen – ohne toxische Positivität oder Lebensschmerz.

Positive Menschen haben die Fähigkeit, spontan zu denken

Wer optimistisch durchs Leben geht, ist schnell auf den Beinen – natürlich nur im übertragenen Sinne gemeint. Sie sind nicht festgefahren in ihren Gedanken, Plänen oder Vorstellungen von der Welt. Wenn etwas Schlimmes passiert, dann denken sie nicht: "Ich hab es doch gewusst, nie kann ich etwas Schönes haben!" und legen sich schmollend auf den Asphalt, sondern sie ändern ihre Gedanken und passen sich der Situation an. Die Lieblingsbar ist unerwartet geschlossen? Schade, aber im Umkreis von einem Kilometer gibt es noch ungefähr zehn weitere Orte, die man mit den besten Freund:innen besuchen kann!

Natürlich meint das nicht, dass diese Menschen jeden Rückschlag in Sekundenschnelle wegstecken: Ein positiv gestimmter Mensch darf und muss sich auch mal ärgern und traurig um die Dinge sein – es gelingt ihm nur schneller als anderen, sich wieder aufzuraffen und nach vorne zu blicken. Es gibt immer mehr als einen Weg, mehr als eine Perspektive, und das weiß ein positiver Mensch.

Wer positiv ist, ist achtsam mit sich und der Welt

Die Welt geht den Bach herunter: Politisch gibt es auf unserem Planeten weit mehr als einen Brandherd, die Konflikte zwischen den Ländern scheinen sich nur zu verschärfen, unsere wunderschöne Erde brennt und ächzt aufgrund der Last, die wir Menschen ihr aufbürden – es gibt mehr als einen Grund, mit Sorge durchs Leben zu wandeln. Auch optimistischen Menschen ist klar, dass es auf der Welt in vielen Punkten alles andere als gut läuft. Doch das ist eben nicht alles, was sie sehen. Sie sehen auch die täglichen Wunder der Natur, die rührenden Gesten der Mitmenschen, sie empfinden Liebe für die großen und kleinen Dinge, die unser Leben ausmachen – und sie tun es nicht, weil sie das Gefühl haben, sie müssten, weil Achtsamkeit gerade so im Trend liegt.

Sie tun es, weil es ein natürlicher Teil ihrer selbst ist. Wir erkennen es daran, wie sie durch den Wald spazieren, den Blick auf die raschelnden Blätter über sich und den knisternden Boden unter sich werfen, die Luft tief einatmen, die Augen schließen und lauschen. Wir erleben sie vor Gebäuden, deren Ästhetik sie bewundern, wir sehen das zauberhafte Lächeln, das sie dem Verkäufer entgegenbringen … Diese Menschen haben keine Angst davor, ihre Liebe zu zeigen, egal vor wem.

Sie sind offen und verletzlich

"Wir lieben es, die ungeschminkte Wahrheit und Offenheit in anderen Menschen zu sehen, aber wir haben Angst, sie in uns sehen zu lassen", schreibt Autorin Brené Brown in ihrem Buch "Daring Greatly: How the Courage to Be Vulnerable Transforms the Way We Live, Love, Parent, and Lead" (übersetzt etwa: Großes wagen: Wie der Mut zur Verletzlichkeit die Art und Weise verändert, wie wir leben, lieben, erziehen und führen"). Warum schätzen wir die Offenheit anderer und tun uns selbst so schwer damit, verletzlich zu sein? Forscher:innen der Universität Mannheim untersuchten Browns Theorie in einer Studie und nannten Verwundbarkeit ein "wunderschönes Fiasko", weil es mit großen Risiken sowie großen Belohnungen verbunden ist.

Denn wenn wir uns offen zeigen, riskieren wir unseren Ruf, unsere Beziehungen, vielleicht auch unseren Job. Doch Offenheit und Verletzlichkeit sind die einzigen Möglichkeiten, um anderen das eigene, das wahre Ich zu zeigen und tiefe, ehrliche Beziehungen aufzubauen. Es ist ein so wundervolles Gefühl, angenommen, akzeptiert und gar geliebt zu werden für die Person, die man ist – und das wissen positive Menschen. Sie sind der Überzeugung, dass das Risiko, zurückgewiesen, ausgelacht und gedemütigt zu werden, immer von der Chance auf wahrhafte Beziehungen – auch mit sich selbst – übertrumpft wird. Und damit sind sie für viele von uns ein Vorbild.

Menschen, die positiv sind, strahlen auf all die Personen in ihrem Umfeld, sind eine Inspiration und wundervolle Freund:innen, Partner:innen und Kolleg:innen. Ihre Zuversicht kann uns in Momenten der Unsicherheit und Angst eine Stütze sein, eine andere Perspektive aufzeigen, die genauso legitim – und vielleicht gesünder – ist als die unsere. Ein Mensch ist nicht positiv oder negativ: Was ihn ausmacht, ist sein Verhalten, seine Haltung zu den Dingen und der Welt.

Das heißt auch, dass niemand als positiver oder negativer Mensch auf die Welt kommt. Wir werden geformt durch unser Leben, unsere Mitmenschen, unsere Erfahrungen. Und das wiederum heißt auch, dass jede:r von uns die Chance hat, ein wenig mehr Licht ins eigene Leben zu lassen. 

Verwendete Quellen: hackspirit.com, greatergood.berkeley.edu, psycnet.apa.org

csc Brigitte

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