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Psychologie Psychologe verrät 2 Fragen, die People-Pleasern helfen

Psychologie: Eine nachdenkliche Frau
© Gorodenkoff / Adobe Stock
In die People-Pleasing-Falle hineinzutappen, ist leicht. Wieder herauszukommen ... weniger. Diese zwei Fragen können laut einem US-Psychologen helfen.

Wir wissen aus unterschiedlichen Experimenten und psychologischen Studien, dass es im Allgemeinen auch uns gut tut, anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Es macht uns glücklich, jemandem etwas zu schenken, es fördert unsere Zufriedenheit und unser Selbstbewusstsein, einer Person zu helfen.

Einige Menschen erleben allerdings, dass sie sich leer und unerfüllt fühlen, obwohl sie sich für ihre Mitmenschen einsetzen und um sie kümmern. In manchen Fällen kann People Pleasing dahinterstecken.

People Pleasing bedeutet im Wesentlichen, dass sich eine Person unverhältnismäßig viel damit beschäftigt, was andere Menschen denken, und dass sie fremde Wünsche und Bedürfnisse meistens vor ihre eigenen stellt. Zumindest am Anfang führt People Pleasing in der Regel dazu, dass die Betroffenen Dankbarkeit, Sympathie und positives Feedback bekommen. Deshalb ist People Pleasing so verlockend. Deshalb ist es für einige Menschen so leicht, sich People-Pleasing-Verhaltensmuster anzugewöhnen. Und so schwer, sie wieder loszuwerden.

Der US-amerikanische Psychologe Mark Travers hat in der Online-Ausgabe des Forbes-Magazins zwei Fragen geteilt, die sich Menschen stellen können, die in den Sog des People Pleasing geraten sind, um wieder herauszufinden. Wer nämlich langfristig auf dem People-Pleasing-Kurs unterwegs ist, bleibt üblicherweise früher oder später selbst auf der Strecke.

Psychologe verrät zwei Fragen, die helfen, dich aus der People-Pleasing-Falle zu befreien

1. Was ist deine Motivation?

Auf andere Menschen einzugehen, bringt uns in vielen Fällen sehr viel. Es ermöglicht uns enge Beziehungen wie Freundschaften oder Partnerschaften, stärkt uns in unserem beruflichen Umfeld, macht uns den Alltag tendenziell angenehmer und leichter. All das sind gute Gründe, unseren Mitmenschen Aufmerksamkeit und Energie zu widmen.

Bei People Pleasing steckt allerdings oft noch eine weitere Motivation dahinter: Hier versuchen Betroffene, durch ihr Verhalten Probleme mit ihrer Selbstwahrnehmung zu kompensieren. Die Wertschätzung und Dankbarkeit, die ihre Mitmenschen ihnen für ihre zuvorkommende Art entgegenbringen, soll ihren Mangel an Selbstwert ausgleichen. Ein Stück weit mag das funktionieren – doch es besteht stets die Gefahr, dass andere sie ausnutzen, ohne wertzuschätzen, oder ihre Bemühungen ablehnen. Den Selbstwert allein von anderen Menschen abhängig zu machen, ist immer heikel.

2. Spiegelt dein Verhalten deine wahren Gefühle wider?

Gerade in intimen Beziehungen, haben wir oft den Wunsch, uns um einen geliebten Menschen zu bemühen. Wir möchten ein harmonisches Miteinander, fühlen uns selbst wohler, wenn die andere Person glücklich ist. Wir verhalten uns dann häufig authentisch, also handeln im Einklang mit unseren Gefühlen, wenn wir etwas verzeihen, einen Kompromiss eingehen oder einen Streit in einer bestimmten Situation nicht eingehen.

People Pleasing führt hingegen oft zu einem Verlust von Authentizität. Betroffene unterdrücken ihre Gefühle und handeln ihnen zuwider, um anderen Menschen zu gefallen und möglichst bequem zu sein. Bei einem routinierten Verhalten kann das dazu führen, dass sie verlernen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verschaffen und ihnen entsprechend zu reagieren.

Fazit

Die Grenze zwischen einem gesunden Sozialverhalten und People Pleasing ist an vielen Stellen verschwommen und schwer auszumachen. Ein starkes Indiz, dass wir sie übertreten haben, ist, wenn es uns selbst schlecht geht, wir aber zu dem Glück der Menschen in unserem Umfeld einen Beitrag leisten. Die genannten Fragen können weitere Klarheit schenken und einen Weg aus der People-Pleasing-Falle aufzeigen: Selbstfürsorge lernen sowie an der Wahrnehmung und dem Umgang mit den eigenen Gefühlen arbeiten sind die ersten und wichtigsten Schritte in die Freiheit. 

Verwendete Quellen: forbes.com, psychologytoday.com

sus Brigitte

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