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Ungewöhnlich klug Skurrile Gewohnheiten, die für emotionale Intelligenz sprechen

Frau liegt auf dem Boden und lässt sich mit einem Regenbogenlicht anleuchten
© golubovy / Brigitte
Emotional intelligente Menschen haben ihre … Eigenheiten. Aber worin genau liegen diese?

Wer emotional intelligent ist, weiß die eigenen Emotionen zu erkennen und im Zweifel zu regulieren. Diesen Menschen fällt es auch nicht schwer, einen Raum zu lesen, sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen und mitzufühlen. 

Tatsächlich gibt es so manche – in unserer Gesellschaft eher als ungewöhnlich zu bewertende – Eigenschaft, die einen Menschen als emotional intelligent entlarvt. Wir haben einige davon zusammengefasst.

Emotional intelligente Menschen geben ziemlich schnell auf

Die Geschichten, die wir gern erzählen, handeln oft vom Erfolg: Der berühmte Tellerwäscher, der es zum Millionär geschafft hat, ist da beispielsweise eine sehr beliebte Fabel, die uns sagen soll, dass jede:r es zu finanziellem Reichtum schaffen kann, wenn sich diese Person nur anstrengt und nicht aufgibt.

Nun ist es aber so: Die Geschichten über all die Menschen, die "versagt" haben, die eben nicht mit Millionen auf dem Konto endeten, werden selten erzählt – aber es gibt sie. Und es gibt sie exponentiell öfter als jene, die erfolgreich sind. Auf jeden Stephen King gibt es Abertausende Autor:innen, die mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben keinen Erfolg hatten.

Wenn also emotional intelligente Menschen ein Projekt nach – mitunter – kurzer Zeit wieder aufgeben, dann liegt das nicht daran, dass sie Dinge nicht zu Ende bringen. Es liegt auch nicht daran, dass sie pessimistisch an die Sache herangegangen sind und ohnehin ein Scheitern erwartet haben. Sie ziehen nur – mitunter – schneller die Lehre heraus, dass das, was sie gerne tun möchten, keinen Erfolg hat. Sie bleiben nicht aus Prinzip bei der Sache, weil "man ja schon so viel Zeit und Geld investiert hat" – ihre Investitionen haben sich bereits gelohnt, nur war das Ergebnis eben nicht das erhoffte. Und das können emotional intelligente Menschen erkennen und vor allem: akzeptieren.

Sie behandeln sich und ihre Mitmenschen gut

Sich und andere gut zu behandeln, ist eine ungewöhnliche Eigenschaft? Leider ja. Freundlichkeit fungiert wie ein Schmerzmittel, kann gegen Angststörungen helfen und den Stresslevel senken. Und auch, wenn emotional intelligente Menschen womöglich diese aufgezählten Eigenschaften nicht im Detail benennen können, so wissen sie doch im Mindesten unbewusst um die enorme Bedeutung von Freundlichkeit. Sich selbst und anderen gegenüber. Und diese Fähigkeit ist seltener, als man glauben mag.

Denn viele Menschen sind – leider – überaus selbstkritisch, neigen also zu einer stark negativen Selbsteinschätzung, die in ihnen Gefühle wie Wertlosigkeit, Versagensangst und Schuld wecken kann, wenn sie den Erwartungen von außen wie innen nicht gerecht werden können. Emotional intelligente Menschen würden hingegen nicht auf die Idee kommen, sich selbst allzu harsch zu behandeln – und das nicht etwa, weil sie selbstverliebt sind. Sondern weil sie sich und ihren Wert kennen und schätzen. Sie würden niemals einen anderen Menschen kritisieren, seine Entscheidungen, sein Aussehen, seine Persönlichkeit negativ bewerten – warum also sollten sie all das bei sich selbst tun? 

"Behandle dich wie deinen besten Freund" ist für diese Menschen nicht nur eine Phrase, sondern eine gesunde Einstellung.

Emotional intelligente Menschen schätzen negative Emotionen

Freude, Hoffnung, Inspiration – drei Emotionen, die gesellschaftlich als "positiv" bewertet werden. Trauer, Wut, Langeweile – drei Emotionen, bei denen man sich gemeinhin einig zu sein scheint, dass sie "negativ" sind. Aber was meint überhaupt im Zusammenhang von Gefühlen eine Wertung wie positiv oder negativ? Sicher, Freude fühlt sich schön an, Wut hingegen weniger. Aber ist damit Freude wertiger als Wut und sollte stets angestrebt werden?

Es ist unrealistisch, zu erwarten, dass man ständig fröhlich ist. Und wenn wir darüber nachdenken, dann hat dauerhafte Fröhlichkeit über den Stand der Dinge wohl kaum je zu einer Veränderung geführt. Wut hingegen, richtig kanalisiert, kann enorme Kräfte in Gang setzen – ist sie dann wirklich so negativ? Emotionen sind letztlich einfach genau das: Emotionen. Kategorien wie "positiv" und "negativ" sind vom Menschen geschaffen. Jede Emotion hat ihren Sinn und eine Daseinsberechtigung – emotional intelligente Menschen wissen das und leben danach.

Sie sind offen für alle Veränderungen

Manche Menschen mögen etwas von Veränderungen hören und instinktiv denken: "Das mag ich nicht." Andere sehen es womöglich genau andersherum – und letztlich haben beide Unrecht. Denn Veränderungen sind – wie Emotionen auch – zunächst einmal weder positiv noch negativ. Sie sind ein natürlicher Teil des Lebens. Wir können zumeist nur darauf hoffen, dass Veränderungen im Laufe unserer Zeit auf Erden eintreten, die für uns oder unsere Lieben zu etwas Besserem führen als im Ist-Zustand. Doch wir haben nur bedingt Einfluss darauf, und es gibt bei all den Menschen auf der ganzen Welt jeden Tag eine Veränderung, die alles andere als erfreulich ist.

Doch am Ende können wir in dem Moment der Veränderung nie so recht sagen, ob sie sich positiv oder negativ auf unser und das Leben der anderen auswirkt. Eine ausgesprochene Kündigung kann sich in dem Moment bitter und enttäuschend anfühlen – und am Ende der erste notwendige Schritt gewesen sein, der uns näher an unsere eigentliche Leidenschaft geführt hat. Die Trennung vom Beziehungsmenschen kann uns in ein Loch werfen, aus dem wir gestärkt und unabhängiger hervorkommen.

Damit ist keine toxische Positivität gemeint, die aus jedem Schicksalsschlag noch krampfhaft versucht, etwas Positives herauszuziehen und damit Emotionen wie Trauer und Wut oftmals keinen Raum gibt. Eher meint es das Gefühl der Akzeptanz, dass Veränderung zum Leben gehört wie das Atmen und dass es sich lohnt, den Lauf der Dinge lieben zu lernen. Die Alternative ist, sich gegen jedwede Veränderung zu stemmen, alles Neue abzulehnen und einer Zeit hinterherzutrauern, die unwiederbringlich ist – und was wäre das für eine traurige Art und Weise, das Leben im Hier und Jetzt zu verbringen?

Verwendete Quellen: hackspirit.com, randomactsofkindness.org, medicaldaily.com, psych.ubc.ca, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, sciencedirect.com, healthline.com

csc Brigitte

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