Anzeige

Psychologie Das verrät es über dich, wenn du in unangenehmen Situationen lachen musst

Frau versteckt ihr Lachen hinter den Händen
© VK Studio / Adobe Stock
Hast du auch schon mal, als ein:e Freund:in dir erzählt hat, was ihm:ihr Doofes widerfahren ist, angefangen zu lachen? Du wolltest gar nicht so reagieren – aber dein Körper hat es automatisch getan. Wieso und was das über dich verrät, erfährst du hier.

Auf schlechte Nachrichten von Freund:innen können wir unterschiedlich reagieren. Manche ziehen sich zurück, andere versuchen mit simplen Sätzen wie "Das wird schon wieder" zu helfen und wieder andere fangen an zu lachen. Gehörst du – mindestens manchmal – zu letzteren? Dann hast du dich sicherlich auch schon mal gefragt, wieso du in genau dieser einen Situation lachen musstest. Tröstende Worte oder eine Umarmung wären doch viel angemessener gewesen. Stattdessen zogen sich deine Mundwinkel nach oben und du wärst am liebsten im Erdboden versunken. 

Woran liegt es, wenn du in unangenehmen Situationen lachen musst? In einem Interview mit "watson" erklärt Jana Schmid, Psychologin und Mental-Health-Expertin im Fürstenberg Institut, dieses Phänomen. 

Deshalb lachst du, auch wenn es unangebracht ist

Wenn dir jemand etwas erzählt, fühlst du mit ihm:ihr. "Wir empfinden selbst die Emotionen, die wir in unserem Gegenüber zu erkennen meinen", erklärt es Jana Schmid. Das kann Freude sein, Trauer, Wut oder auch noch andere Gefühle. Vor allem bei negativen Emotionen, wie Verzweiflung, werde ein zentrales psychologisches Grundbedürfnis gefordert: "Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle – wir wollen die Dinge 'im Griff haben'. Wenn das wacklig wird, wird eine natürliche Stressreaktion ausgelöst, die Energie mobilisiert, um die Situation besser bewältigen zu können." 

Und diese Reaktion fällt dann je nach Persönlichkeit anders aus. Du kannst anfangen zu schwitzen, rot zu werden, weiche Knie zu bekommen, zu weinen oder auch zu lachen. Auch, wenn das gar nicht passend ist. "Das Lachen 'passiert uns' in diesem Moment. Es ist nichts, wozu wir uns entscheiden. Demnach können wir es kaum kontrollieren", weiß die Psychologin. Das Lachen sei wahrscheinlich "eine Art Ventil in einer Hochanspannungssituation". Du fühlst in diesem Moment Überforderung, weißt zumindest im ersten Moment nicht, wie du am besten mit der Situation umgehen sollst. Durch das Grinsen oder Lachen werden positive Signale an das Gehirn gesendet, die Anspannung löst sich. 

Dieses Verhalten kann dabei nicht nur auftreten, wenn du anderen zuhörst, sondern auch, wenn du selbst von negativen Erfahrungen berichtest. Das Phänomen ist auch auf TikTok bekannt:

Und wie kommt man wieder aus der Situation heraus?

Das kennst du bestimmt: Du versuchst aktiv einen Reiz zu unterdrücken, zum Beispiel zu lachen, und dadurch wird es nur noch schlimmer, du kannst gar nicht mehr aufhören zu lachen. Der Grund dafür liegt darin, dass dieser Versuch des Unterdrückens "die Anspannung noch steigern und in Lachen als Übersprungshandlung münden" kann. Statt den Impuls zu unterdrücken, gibt Jana Schmid eher den Tipp, sich abzulenken. Auch sich zu entschuldigen könne helfen und die Anspannung lösen. Und welche "richtige" Reaktion dann folgt, kommt ganz auf dein:e Freund:in an. Ist er:sie der Typ für Umarmungen? Dann nimm ihn:sie kräftig in den Arm. Möchte er:sie reden, höre zu. Und wenn nicht, kannst du auch einfach nur da sein und neben ihm:ihr sitzen – für viele ist bereits das eine große emotionale Stütze.

Verwendete Quellen: watson.de, heute.at, tiktok.com

sas Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel