Neulich hatte ich wieder so einen Moment: Ein Treffen mit einer Freundin stand an, vor dem ich mich eine Weile gedrückt hatte. Auch während des Restaurantbesuchs spürte ich die ganze Zeit eine leichte Angespanntheit, dabei konnte ich gar nicht genau sagen, warum. Objektiv hatte meine Freundin mir nichts getan, aber irgendetwas in ihrem Verhalten – oder in unserem Zusammensein – sorgte dafür, dass ich mich unwohl fühlte.
So richtig einordnen konnte ich meine Gefühle erst, als ich eine Verabredung mit einer anderen Freundin ausmachte, auf die ich mich direkt freute. Während wir zusammen waren, versuchte ich zu beobachten, welche ihrer Eigenarten ich als so angenehm empfand – und welche Gewohnheiten meiner anderen Freundin dieses subtile Unbehagen in mir auslösten. Tatsächlich konnte ich einige Verhaltensweisen identifizieren, die dafür sorgen, dass ich eine Person gern um mich habe.
Natürlich ist es grundsätzlich sehr subjektiv, mit welcher Art von Menschen wir uns wohlfühlen und welche wir als schwierig empfinden. So verschieden wir Menschen sind, so verschieden sind auch unsere persönlichen Wahrnehmungen und Empfindungen. Aber es gibt doch einige Gewohnheiten und Eigenschaften, die vermutlich die meisten Personen bei anderen wohltuend und angenehm finden. Und dazu könnten diese hier gehören.
Das machen Menschen anders, die als angenehm empfunden werden
1. Sie sind empathisch
Eine große Rolle im menschlichen Miteinander spielt die Empathie. Wie gut kann mein Gegenüber sich in mich, meine Sichtweise und meine Gefühle hineinversetzen? Wenn jemand sich keine Mühe gibt, mich zu verstehen, oder unsensibel auf Themen reagiert, die mich bewegen, dann kann das für eine unangenehme Atmosphäre im Gespräch sorgen. Wir Menschen wollen uns schließlich verstanden fühlen und das Gefühl haben, mit unserem Gegenüber auf einer Wellenlänge zu sein.
2. Sie sind ehrlich
Wenn ich das Gefühl habe, dass eine Person mir nicht die Wahrheit sagt, wird das Gespräch schnell kühl und eine gewisse Distanz baut sich auf. Vielleicht hat sie das Bedürfnis, ihr Leben schillernder oder aufregender darzustellen, als es eigentlich ist, oder sie verändert eine Anekdote bewusst zu ihrem Vorteil. Oder sie traut sich nicht, mir ehrliches Feedback zu geben. Menschliche Nähe entsteht dadurch, dass wir uns auch mal verletzlich zeigen. Wir müssen unserem Gegenüber nicht alles anvertrauen, aber wenn wir bei dem, was wir sagen, bei der Wahrheit bleiben, fördert das Verbindung und Nähe.
3. Sie sind verbindlich
Wir alle werden mal spontan krank oder müssen ein Treffen aus einem anderen Grund absagen. Generell ist es aber für ein angenehmes Miteinander sehr förderlich, wenn wir uns verbindlich zeigen. Wenn wir Verabredungen bewusst treffen und diese Zusagen dann auch einhalten. So haben wir das Gefühl, für unser Gegenüber wichtig zu sein – und nicht nur eine Option.
4. Sie lästern nicht
Spricht eine Person mir gegenüber ständig schlecht über Dritte, beschleicht mich schnell das Gefühl, dass sie sich bei anderen möglicherweise auch so über mich äußert. Natürlich tauschen wir uns mit unseren Freund:innen auch mal über andere aus, über Themen in anderen Beziehungen oder Freundschaften, die uns beschäftigen. Hier macht der Ton die Musik, denn wenn mein Gegenüber wertschätzend über andere Menschen spricht, auch wenn es um negative Gedanken und Erfahrungen geht, fühle ich mich wohler und habe das Gefühl, selbst offener sein zu können. Und keine Angst haben zu müssen, dass über mich gelästert wird.
5. Sie stellen Fragen
Es gibt innerhalb von Beziehungen Gespräche, da erzählt eine Person mehr, während an anderen Tagen die andere mehr zu berichten oder verarbeiten hat. In guten Beziehungen gleicht sich dieser Redeanteil in der Regel über die Zeit aus. Aber wenn ein Mensch uns generell viele Fragen stellt und etwas genau wissen will, führt das oft dazu, dass wir uns in der Gegenwart dieser Person wohlfühlen. So gibt sie uns das Gefühl, dass sie sich für uns interessiert – anstatt uns nur als seelischen Mülleimer anzusehen, in dem sie alle ihre Themen und Emotionen abladen kann.
