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Psychologie 3 Gewohnheiten von Menschen, die sich nicht von ihrer Scham leiten lassen

Illustration von entspannter Frau zwischen Blumen: 3 Gewohnheiten von Menschen, die sich nicht von ihrer Scham leiten lassen
© SachiDesigns / Adobe Stock
Warum schämen wir uns eigentlich ständig für alles? Vor allem wir Frauen lassen uns sehr häufig in unseren Aussagen und Entscheidungen von unserer Scham leiten. Aber muss das sein? Das machen Menschen anders, denen es gelingt, das nicht zu tun.

Unsere Scham kann wie ein Gefängnis sein. Aus Angst davor, was andere von uns denken, lassen wir Chancen ziehen und leben womöglich ein unzufriedenes und kleines Leben. Wir bekommen vielleicht nicht die beste medizinische Behandlung, weil wir uns dafür schämen, wie wir uns fühlen und an welchen Symptomen wir leiden.

Dabei müsste das gar nicht sein. Die Erfahrung des menschlichen Lebens ist schließlich eine, die wir mit allen anderen knapp acht Milliarden Personen auf diesem Planeten teilen. Natürlich unterscheidet sich die Erfahrung immens, je nachdem etwa, wo wir geboren werden, in welchem Körper und auch danach, wie viel Geld wir haben und welche sonstigen Ressourcen uns zur Verfügung stehen. Aber die universellen menschlichen Gefühle teilen wir alle – es gibt also gar keinen Grund, sich zu schämen. Menschen, die sich nicht von ihrer Scham leiten lassen, gelingt es, aus diesem Gefängnis auszubrechen. Das machen sie anders.

Diese Gewohnheiten haben Menschen, die sich nicht für alles schämen

1. Sie sind achtsam mit ihren Gefühlen

Um Scham überhaupt als solche identifizieren zu können, braucht es eine gewisse emotionale Reife und die Fähigkeit, achtsam die eigenen Gefühle wirklich zulassen zu können. Viele Menschen neigen dazu, negative Emotionen lieber wegzudrücken und zu verdrängen. Sie stattdessen auszuhalten, anzunehmen und neugierig zu beobachten, ist alles andere als leicht. Genau das ist aber ein wichtiger Schritt, wenn wir uns nicht mehr von unserer Scham leiten lassen wollen. Menschen, die das gelernt haben, schaffen es, die Gefühle erst mal nur da sein zu lassen und zu untersuchen: Was genau fühle ich gerade? Wie fühlt sich das an? Kann ich die Emotion benennen?

2. Sie erkennen ihre Glaubenssätze

Im nächsten Schritt kann es helfen, der Scham etwas genauer auf den Grund zu gehen. Warum genau schäme ich mich gerade? Was steckt dahinter? Welche Glaubenssätze habe ich verinnerlicht, vielleicht schon in der Kindheit, die dafür sorgen, dass ich mich jetzt gerade schäme, anstatt für das einzustehen, was ich brauche? Diese Glaubenssätze zu identifizieren, ist für Menschen, die ihr Leben nicht nach ihren Schamgefühlen ausrichten, ein wichtiger Meilenstein. Denn nur wenn wir wissen, welche unbewussten Prozesse und Gedankenmuster die Emotion auslösen, können wir damit arbeiten.

3. Sie erarbeiten neue, konstruktive Glaubenssätze

Als Nächstes geht es darum, diese negativen, schambehafteten Glaubenssätze in positive umzuwandeln, die uns helfen, das Leben zu führen, das wir uns wünschen. Vielleicht hast du einen Glaubenssatz verinnerlicht wie "Ich kann nicht gut mit Menschen umgehen", der immer wieder dazu geführt hat, dass du dich in sozialen Situationen unwohl fühlst. Ein anderes Beispiel wäre "Ich bin unsportlich", sodass du dich nie getraut hast, verschiedene Bewegungsformen auszuprobieren und so womöglich eine zu finden, die dir Spaß macht und guttut. Beide Glaubenssätze lassen sich einfach umkehren: "Ich fühle mich in Gesellschaft anderer Menschen wohl" oder "Ich bewege mich gerne". Menschen, die ihre Scham nicht ihr Leben bestimmen lassen, versuchen, solche neuen und hilfreichen Glaubenssätze zu verinnerlichen und sie sich immer wieder aufs Neue bewusst zu machen.

Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen erledigt ist – aber es ist möglich, uns nicht von unseren Schamgefühlen leiten zu lassen und deshalb vielleicht Chancen zu verpassen. Es lohnt sich, dieser schwierigen Emotion auf den Grund zu gehen und zu schauen, was wirklich dahintersteckt.

mbl Brigitte

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