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Psychologie Das sind die 2 wichtigsten Wörter für deine mentale Gesundheit

Frau mit geschlossenen Augen fasst sich in die Haare: Das sind die 2 wichtigsten Wörter für deine mentale Gesundheit
© Ulia Koltyrina / Adobe Stock
Der Psychiater Dr. Daniel Amen verrät eine kurze, aber wichtige Frage für eine gesunde Psyche. Sie kann dabei unterstützen, langfristig zufriedener zu werden – und kurzfristig helfen, unser aufgebrachtes Gehirn zu beruhigen.

"Und dann?" Laut Psychiater und Hirnforscher Dr. Daniel Amen sind das die beiden wichtigsten Wörter, wenn es darum geht, glücklich und zufrieden durchs Leben zu gehen. Wie er in einem Video auf seinem Instagram-Kanal verrät, sollten wir uns viel häufiger diese kurze Frage stellen. Und zwar aus zwei Gründen.

Die Folgen unseres Tuns genau durchdenken

Erstens kann das laut dem Mental-Health-Experten helfen, uns im Vorhinein besser mit den Konsequenzen unseres Handelns auseinanderzusetzen. "Es geht darum, immer vorauszudenken und die Konsequenzen unseres Handelns zu durchdenken, bevor wir etwas tun", so Dr. Amen. Je genauer wir uns überlegen, welche Folgen es haben könnte, wenn wir diese oder jene Entscheidung treffen, desto besser sind wir vorbereitet und desto höher ist die Chance, dass wir am Ende zufrieden mit dem Leben sind, das wir uns gestalten.

Der zweite, vielleicht noch wichtigere Punkt, warum die beiden Wörter so hilfreich sein können, ist ein anderer. Denn was uns häufig daran hindert, entspannt und glücklich zu sein, ist unsere Neigung zum Grübeln. Viele von uns verlieren sich immer wieder in Negativspiralen und investieren Stunden in das Ausmalen von Worst-Case-Szenarios, die so vermutlich nie eintreten werden.

"Und dann?": Wie schlimm ist es wirklich?

Auch hier kann die Frage "Und dann?" helfen. Denn für die meisten Probleme gibt es eine Lösung, oft sogar eine recht einfache – selbst wenn sie nicht unserem Wunschszenario entspricht. Wenn wir beispielsweise Angst haben, unseren Job zu verlieren, setzt uns das sicher unter Stress und schürt Sorgen um unsere Zukunft. Aber wenn wir uns nun ruhig und gelassen fragen "Und dann?", merken wir häufig schnell, dass es eben auch hier Lösungen gibt. Dann finden wir einen neuen Job, dann müssen wir womöglich eine Weile von unserem Ersparten leben und/oder mit dem Arbeitslosengeld auskommen. Alles nicht optimal, aber auch nicht das Ende der Welt.

Oder wenn wir darüber nachgrübeln, ob unsere Freundin wütend auf uns ist, weil sie schon ein paar Stunden nicht auf unsere Nachricht geantwortet hat. Die wahrscheinliche Antwort lautet ohnehin: Nein, sie hat einfach nur viel zu tun. Aber selbst wenn es einen Konflikt gibt: Und dann? Dann klären wir das Problem, sprechen mit unserer Freundin darüber und schaffen es aus der Welt. Und wenn sie im allerschlimmsten Fall nicht mehr unsere Freundin sein möchte, tut das weh – aber dann können wir es ohnehin nicht ändern, sondern einfach nur lernen, mit dem Verlust umzugehen.

Gefühle zulassen – aber uns nicht darin verlieren

Es geht hier nicht darum, Probleme kleinzureden und Gefühle zu entwerten. Natürlich gibt es Dinge, die uns zu Recht Angst machen, stressen oder wehtun – und diese Emotionen dürfen und sollen wir auch fühlen. Aber häufig neigen wir dazu, uns in diesen Gedankenspiralen immer weiter zu verlieren. Das "Und dann?" kann ein guter Weg sein, diesen Grübel-Automatismus zu stoppen.

Denn oft sind an dem, was uns stresst und Angst macht und uns letztlich unzufrieden werden lässt, gar nicht unbedingt die äußeren Umstände Schuld, sondern auch und vor allem unser Umgang damit. Das, was unser Gehirn daraus macht, ist oft sehr viel schlimmer als das, was in der Realität passiert. Sich etwas Zeit zu nehmen und bewusst durchzuspielen, was im schlimmsten Fall wirklich passieren könnte – "Und dann?" – kann uns dabei unterstützen, uns nicht in Angst-Szenarien zu verlieren.

mbl Brigitte

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