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Psychologie Das hilft mir, mich von meinem eigenen Druck zu befreien

Das hilft mir, mich von meinem eigenen Druck zu befreien
© Dzianis Vasilyeu / Adobe Stock
Druck erfahren wir von außen, aber machen ihn uns auch ziemlich oft selbst. Unsere Autorin verrät, wie sie es in diesen Momenten schafft, sich von ihrem Selbstdruck zu lösen.

In meinem Leben habe ich schon häufig gedacht, dass andere von mir enttäuscht wären, wenn ich etwas nicht oder nur mangelhaft schaffe. Meine Eltern, wenn ich früher eine schlechte Note mit nach Hause brachte. Meine Freundinnen, wenn ich – trotz Bemühungen – neben Arbeit, Pferd, Wohnung, Sport und Co. mal nicht viel Zeit für sie habe. Mein Partner, meine Großeltern, meine Trainerin, ich könnte zu allen etwas schreiben, weshalb ich denke, sie könnten enttäuscht von mir sein.

Und ich würde mal behaupten, dass sehr viele dieses Gefühl kennen, unbedingt etwas erreichen zu wollen, für die Sache, für einen selbst, aber auch, um geliebte und wertgeschätzte Personen eben nicht zu enttäuschen. Doch kommt dieser Druck dazu wirklich von ihnen? 

Das ist natürlich eine Frage, die von vielen Faktoren abhängt. Es kann sein, dass ein äußerer Druck besteht. Aus wirtschaftlicher Sicht, aus persönlicher Sicht, warum auch immer. Doch in ganz vielen Fällen – so auch bei mir – bin der größte Auslöser ich selbst. Ich hätte keinen Ärger für eine schlechte Note in der Schulzeit bekommen. Aber ich hatte selbst den Anspruch an mich, sehr gut zu sein. 

Dass dieses gewaltige Gefühl von Druck wirklich mir selbst geschuldet ist, habe ich durch verschiedene Gespräche realisiert. Mir wurde gesagt, ich solle mal weniger machen und mehr auf mich selbst achten. Ich müsse nicht alles schaffen und vor allem nicht beim ersten Mal und ganz schnell. Das waren die Momente, als ich verstand, ich bin es, die mich stets und immer wieder zu Höchstleistungen zwingt. 

Das hilft mir, mich von meinem eigenen Druck zu befreien

Ich bin ohnehin ein Mensch, der gern plant und Listen schreibt, gut priorisieren kann und der es liebt, erledigte Dinge abzuhaken. Ob mir das Druck nimmt, weil ich organisiert bin, oder meinen Druck verstärkt, weil ich erst zufrieden bin, wenn alles fertig ist, ist Ansichtssache. Wahrscheinlich ist es von beidem etwas. Doch was mir in akuten Drucksituationen wirklich ganz besonders hilft, sind diese drei Gewohnheiten:

Ich denke ganzheitlich

Mache ich mir selbst (mal wieder) sehr viel Druck, versteife ich mich oft stark auf diese eine Situation oder diesen einen Gedanken. Doch hängt gerade tatsächlich alles davon ab? Das tut es eigentlich nie. In anderen Lebensbereichen läuft es gerade super, und darauf kann ich stolz sein! Schon ist der Druck auf meinen Schultern weniger stark.

Ich schreibe mir Erfolge auf

Was läuft konkret gut? Und was habe ich bisher in meinem Leben alles erreicht? Stehe ich unter Selbstdruck, kann ich diesen gut lösen, indem ich mir nicht nur positive Gedanken mache, sondern diese auch richtig verschriftliche. Oft gibt es sogar eine vergleichbare Situation zu der, über die ich mir jetzt gerade den Kopf zerbreche, die ich schon einmal gut gemeistert habe und die mir dann Mut macht.

Ich male mir die Worst-Case-Szenarien aus

Wie schlimm wäre es, wenn ich jetzt nicht abliefere? Wenn alles schiefgeht? Das frage ich mich jedes Mal, wenn ich mir selbst Druck mache. Und erstaunlich oft ist die Antwort: nicht so schlimm. Ja, ich muss es vielleicht nochmal machen und wieder Zeit investieren. Vielleicht ist auch ein kleiner finanzieller Aufwand damit verbunden. Doch das schließt den Kreis zum ersten Punkt: Es hängt gerade nicht alles davon ab, was ich sehe, wenn ich ganzheitlich denke.

Brigitte

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