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Glücksforschung Warum psychologischer Wohlstand der Schlüssel zu einem zufriedenen Leben ist

Glückliche Frau in einem Van: Warum psychologischer Wohlstand der Schlüssel zu einem zufriedenen Leben ist
© Jacob Lund / Adobe Stock
Die meisten denken bei dem Begriff Wohlstand vermutlich automatisch an Geld, also den finanziellen Wohlstand. Dabei bedeutet wahrer Wohlstand so viel mehr als ein dickes Bankkonto. Psychologischer Wohlstand ist mindestens genauso wichtig – und das Beste: Wir haben ihn selbst in der Hand.

Was macht uns wirklich glücklich? Dieser Frage sind schon unzählige kluge Menschen nachgegangen. Zufriedenheit ist allerdings nur schwer messbar. Leichter ist das mit den quantitativen Zutaten für ein gelungenes Leben, zum Beispiel den materiellen. Den Zustand, in dem wir genug haben, um relativ sorgenfrei leben zu können, nennen wir in diesem Zusammenhang Wohlstand. Viel wichtiger sollte aber der psychologische Wohlstand sein, also das, was wir im Inneren brauchen, um zufrieden zu sein.

Was ist psychologischer Wohlstand?

Der Psychologe und Glücksforscher Ed Diener und sein Sohn Robert Biswas-Diener, ebenfalls Psychologe, haben diesem Thema ein Buch gewidmet: "Happiness: Unlocking the Mysteries of Psychological Wealth", zu Deutsch etwa: "Glück: Die Geheimnisse des psychologischen Wohlstands entschlüsseln". Darin definieren sie diese besondere Form des Wohlstands so: "Psychologischer Wohlstand ist die Empfindung, dass das eigene Leben gelungen ist – dass wir es auf eine lohnende, sinnstiftende, engagierte und gleichzeitig angenehme Art und Weise führen."

Wer genau liest, merkt schnell: Es geht also vor allem darum, dass wir unser Leben als gelungen EMPFINDEN, und nicht darum, dass es irgendwelchen von außen festgelegten Maßstäben für vermeintlichen Erfolg entspricht. Die einen mögen ein großes Haus und die Bilderbuchfamilie mit zwei Kindern glücklich machen, aber wenn dieses Konzept nicht unserer persönlichen Glücksdefinition entspricht und für uns nicht sinnstiftend wirkt, werden wir vermutlich trotzdem kein zufriedenes Leben führen.

Ed Diener und Robert Biswas-Diener erklären in ihrem Buch verschiedenste Anzeichen für psychologischen Wohlstand. Besonders wichtig sind diese fünf Aspekte:

Die 5 Pfeiler des psychologischen Wohlstands

1. Spiritualität + Lebenssinn

Also: Worin sehe ich ganz persönlich Sinn? Was für den einen die Familie ist, kann für die andere ein Ehrenamt oder das Entdecken neuer Länder und Kulturen sein. Hier ist es wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein.

2. Positives Mindset

Hier geht es nicht um toxische Positivität, also darum, auf Krampf alles optimistisch zu sehen. Vielmehr können wir daran arbeiten, eine wohlwollende Grundeinstellung zum Leben zu kultivieren. Das macht es uns viel leichter, zufrieden und letztlich auch erfolgreich zu sein.

3. Starke Werte

Apropos Erfolg: Was wir als erfolgreich definieren, ist natürlich sehr subjektiv. Um psychologischen Wohlstand zu erreichen, hilft es sich die eigenen Werte vor Augen zu führen und auf Ziele hinzuarbeiten, die diesen Werten entsprechen.

4. Stabile Beziehungen

Unser soziales Netz ist sehr wertvoll für uns. Auch wenn viel innere Arbeit nötig ist, um langfristig glücklich und zufrieden zu sein, brauchen wir andere Menschen. In die Beziehungen zu unserer Familie und zu guten Freund:innen zu investieren, lohnt sich also immer.

5. Job und andere Lebensaktivitäten, die uns erfüllen

Mit unserer Arbeit verbringen wir in der Regel einen relativ großen Teil unserer Zeit. Umso wichtiger ist es, dass wir einer Tätigkeit nachgehen, die für uns sinnstiftend ist. Wie wir unsere Zeit und unsere Energie einsetzen, hat einen großen Einfluss auf unsere Zufriedenheit. Neben dem Job gehören dazu natürlich auch Hobbys oder Reisen, die zu psychologischem Wohlstand beitragen können.

Warum psychologischer Wohlstand so wichtig ist

In unserer auf Leistung und (materiellen) Erfolg ausgelegten Gesellschaft verlieren wir schnell aus den Augen, was wirklich wichtig ist. Auch wenn das wie ein abgedroschener Kalenderspruch klingen mag: Wahrer Reichtum liegt nicht auf dem Bankkonto, sondern in unserem Inneren, in unserer Sicht auf die Welt und in unseren Erfahrungen. Wer das wirklich verinnerlicht, ist schon ein ganzes Stück weiter auf seinem Weg zu psychologischem Wohlstand.

Und diese Person merkt schnell (Achtung, noch so ein Kalenderspruch, in dem aber viel Wahres steckt): Der Weg ist das Ziel. Wir müssen nicht erst einen bestimmten Punkt erreichen, also diesen einen Job, den:die perfekte:n Partner:in an unserer Seite oder die neidisch machenden Insta-Posts haben, um glücklich zu sein. Psychologischer Wohlstand kommt von innen und hat viel mehr damit zu tun, wie wir auf die Umstände und Geschehnisse im Außen reagieren, als uns davon unser Glück diktieren zu lassen.

Verwendete Quellen: "Happiness: Unlocking the Mysteries of Psychological Wealth", Ed Diener und Robert Biswas-Diener, forbes.com, gedankenwelt.de

Brigitte

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