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Psychologie 9 Anzeichen, dass du gerade im Autopilot lebst

Psychologie: Eine Frau in einer Allee
© Jeom.ac / Shutterstock
Bestimmst du selbst über dein Leben? Entscheidest du über Geschwindigkeit und Route? Diese Anzeichen sprechen eher dagegen.

Wenn wir zulassen, dass uns unser Leben einfach so passiert, werden wir es womöglich früher oder später bereuen und das Gefühl bekommen, eine Chance vertan zu haben: Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, auf eigene Erfahrungen, selbst gewählte Fehler und richtige Entscheidungen, die uns unvergessliche Momente beschert haben. Dummerweise ist es gar nicht so leicht, stets aufmerksam das Steuer in der Hand zu halten und selbst zu lenken, wohin die Reise geht – es gibt da nämlich diese Autopilotfunktion, in die wir manchmal switchen, ohne es wirklich zu wollen oder zu merken. Sie ist wahnsinnig bequem, doch wenn wir uns ihr überlassen, verpassen wir jede Menge Abfahrten und Routen, die uns bereichern, berühren und gefallen könnten. Folgende Anzeichen können Signale dafür sein, dass du derzeit auf Autopilot eingestellt bist.

9 Anzeichen, dass du gerade auf Autopilot bist

1. Dein Leben ist absolut vorhersagbar

Routinen gehören zu unserem Alltag dazu und fast alle Menschen haben in ihren Tagesabläufen viele wiederkehrende Elemente. Gewohnheiten sparen nun einmal Energie, die wir dann für neue, besondere oder einzigartige Erlebnisse zur Verfügung haben. Wenn aber diese neuen, besonderen oder einzigartigen Erlebnisse in unserem Leben völlig fehlen, wir sie sogar fürchten und vermeiden und keinerlei Raum für Improvisation, Flexibilität und Spontaneität lassen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Autopilotmodus eingeschaltet ist. Und wir gerade nicht mehr wissen, wie man steuert.

2. Du tust überwiegend das, was andere wollen

Als Teil einer Gesellschaft werden wir in hohem Maße von den vorherrschenden Erwartungen und Wertevorstellungen geprägt. Gerade als unkritische Kinder können wir kaum hinterfragen, ob es wirklich richtig ist, in die Schule zu gehen und einen guten Abschluss zu machen und auf Erwachsene zu hören und Bitte und Danke zu sagen und so weiter. Doch irgendwann wäre es ratsam, zu überlegen, welche Werte und Traditionen wir teilen und wo wir abweichen. Wenn wir nicht unser Leben lang im Autopilot fahren wollen. 

3. Du hast niemals Leerlauf

Von einem To Do zum nächsten eilen und wenn zwischendurch Zeit zur Entspannung bleibt, sich mit passiven Tätigkeiten wie fernsehen oder durch den Insta-Feed scrollen ablenken. So ein Alltag ist typisch für Autopilotphasen, in denen Momente fehlen, in denen wir uns mit uns selbst auseinandersetzen und uns neu sortieren oder Beschäftigungen nachgehen, die uns etwas bedeuten (zum Beispiel Hobbys oder Beziehungen).

4. Du hast das Gefühl, die Zeit rast an dir vorbei

Ja, mit zunehmendem Alter vergeht die Zeit gefühlt immer schneller. Doch besonders, wenn wir im Autopilot sind, scheint sie zu rasen. Tage, Wochen und Monate scheinen zu verschwimmen, ohne dass etwas passiert. Uns fehlen Abwechslung und Richtungswechsel, Innehalten oder Tempoänderung, die den Lauf der Zeit für unsere Wahrnehmung einen Augenblick lang unterbrechen.

5. Du hast Schwierigkeiten, dich an Dinge zu erinnern

Wenn alle Tage gleich sind und wir nicht aktiv involviert in das, was wir tun, weil wir eben im Autopilot sind, fehlen uns in der Regel Highlights, erste Male, intensive Momente und Emotionen, an die wir uns erinnern und über die wir uns zeitlich orientieren können. So bekommen wir sowohl Probleme, uns überhaupt an Ereignisse zu erinnern, als auch einzuordnen, wann etwas passiert ist. 

6. Du fühlst, dass du etwas verpasst

Meistens fühlen wir nach (zu) langer Zeit im Autopilot, dass unser Leben anders sein könnte beziehungsweise sollte und dass wir uns etwas entgehen lassen. Wir sehnen uns nach Dingen, die wir nicht haben, träumen von Unternehmungen, die wir nicht angehen. Wir wissen nicht mehr, wie man ausschert, oder haben Angst davor, deshalb bleiben wir in der Spur, in der wir sind, und lassen unsere Träume und Sehnsüchte an uns vorbeirauschen, während der Autopilot uns weiterfährt.

7. Du überengagierst dich, ohne zu fragen wozu

Selbst wenn wir uns nicht übermäßig energiegeladen fühlen: Leben wir im Autopilot, fehlen uns meistens Dinge, denen wir uns mit voller Energie und Leidenschaft widmen können. In denen wir uns fühlen und die uns spüren lassen, dass wir leben. Die uns Bestätigung und Selbstvertrauen geben. Deshalb neigen wir im Autopilot dazu, uns in jede Aufgabe zu stürzen, die uns vor die Füße fällt, und diese übermäßig ernst zu nehmen, ohne darüber nachzudenken, ob sie wirklich so wichtig für uns ist.

8. Du bist in Gedanken oft woanders

Da wir im Autopilot ohnehin nicht viel zu steuern haben, schweifen unsere Gedanken in diesem Modus typischerweise häufig ab, wandern von der Zukunft in die Vergangenheit, in irgendwelche Traumwelten oder durch die Weltnachrichtenlage. Nur auf das Hier und Jetzt sind sie selten gerichtet.

9. Du spürst morgens keinerlei Anreize, in den Tag zu starten

Wir müssen sicher nicht jeden Morgen beschwingt und motiviert aus dem Bett springen und zu Tate schreiten. Doch wenn wir täglich beim Aufwachen denken "Oh, nein, nicht schon wieder", könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass wir Beifahrer:in auf einer Reise sind, auf die wir eigentlich gar keine Lust mehr haben und die keine Initiative von uns fordert beziehungsweise vorsieht. 

Kommen dir einige dieser Punkte aus deinem eigenen Leben bekannt vor und, vor allem, hast du das Gefühl, dass du gerade im Autopilot unterwegs bist, ist eine erste mögliche und sinnvolle Maßnahme sicherlich, auf die Bremse zu treten und dich zu orientieren. Wo bist du? Was sind derzeit die Inhalte, mit denen du dein Leben füllst? Was bedeuten dir diese Inhalte? Wovon möchtest du gerne mehr, wovon weniger machen? Wo willst du hin? Diese Fragen zu klären, ist eine gute Grundlage, und häufig ergibt sich daraus schon, welchen Gang du als nächstes einzulegen hast und in welche Richtung du steuern kannst.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, success.com

sus Brigitte

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