Ein gesundes Selbstbewusstsein ist das Fundament für ein glückliches Leben. Doch woher nehmen? Coachin Carola Kleinschmidt hat sechs Übungen erarbeitet, die das Selbstvertrauen wachsen lassen.
Selbstbewusst zu sein, bedeutet nicht, dass du dich selbst nur noch als die Tollste siehst. Es bedeutet schlicht, dass du dich selbst okay findest. So okay wie alle anderen auch. Du weißt, was du kannst, welche Schwächen du hast – und du magst beides an dir. Und diese Haltung lässt sich mit sechs Gewohnheiten einüben.
Diese 6 Gewohnheiten helfen dir, dein Selbstbewusstsein zu stärken
- Das macht mir Freude und gelingt leicht: Schreibe auf, was dir in den letzten Wochen gut gelungen ist und auch noch Spaß gemacht hat. Das können berufliche genauso wie private Situationen sein. Vielleicht hast du dich gefreut, dass du an Weihnachten ein paar Volltreffer-Geschenke gelandet hast. Und es war ganz einfach für dich, diese Dinge zu finden oder dir auszudenken. Vielleicht hast du deinen Schreibtisch super aufgeräumt oder ein Projekt überzeugend vorgestellt. Notiere dir Erfolgsmomente, die du mit Leichtigkeit erreicht hast. Du wirst merken, wie gut dir das tut. Und du bekommst einen besseren Blick für die Dinge, die dir problemlos gelingen. Diese Aufgaben oder Tätigkeiten sind so etwas wie eine sichere Bank für dich. Hier kannst du selbstbewusst sagen: Das kann ich einfach gut. Und es fällt mir leicht!
- Danke für die Blumen: Höre in den nächsten zwei Wochen ganz bewusst auf freundliche oder anerkennende Reaktionen. Auch ein Lächeln kann solch eine Reaktion sein, wenn du es als angenehm empfindest und dich gesehen fühlst. Aber natürlich auch nette Worte, ein Lob, ein freundlicher Satz von deiner Familie, deiner Freundin, Kollegin oder Chefin. Notiere dir diese freundlichen Reaktionen auf kleine Zettel. Diese Zettelchen steckst du in ein Marmeladenglas oder in eine kleine Kiste. Nach zwei Wochen nimmst du dir an einem Abend ein wenig Zeit und liest dir all die freundlichen Reaktionen durch. Dabei spürst du, wie willkommen du auf dieser Welt und wie wertvoll du für viele Menschen bist. Du siehst Schwarz auf Weiß, dass du vollkommen okay bist. Und du wirst merken, dass du dich selbstbewusster fühlst.
- Das macht mich aus: Nimm dir ein Blatt Papier und unterteile es in zwei Spalten. In der einen Spalte notierst du als Titelzeile "Das macht mich aus", in der anderen "Und das bin ich nicht." Notiere zuerst mindestens 30 Dinge, die dich ausmachen. Vielleicht bist du eine Person, die die Farbe Blau liebt. Oder Schnee. Oder Urlaub in der Sonne. Oder morgens Kaffee zu trinken. Oder Tee? Was macht dich aus? Danach kannst du erst einmal tief durchatmen. Dann kommt der ungewöhnlichere Teil der Übung. Notiere in die zweite Spalte alles, was du nicht bist bzw., was du nicht magst: Vielleicht magst du keinen Knoblauch. Oder du gehst nie auf Konzerte. Oder du magst keine Schnittblumen ... Auch hier notiere 30 Dinge. Lies dir danach deine Liste durch. Spürst du, wie du Kontur bekommst? Diese Übung hilft dir, ein klareres Gefühl dafür zu entwickeln, wer du bist – und wer nicht. Das tut deinem Selbstwertgefühl gut.
- Diese Person möchte ich gewesen sein: Beame dich in Gedanken zu einem runden Geburtstag in der Zukunft. Der sechzigste oder der siebzigste? Und nun stell dir vor, du hast eine supernette Runde von Freund:innen und Familie eingeladen und manche möchten ein paar Worte über dich sagen. Deine Aufgabe an dieser Stelle: Überlege dir, was du zu solch einem Anlass besonders gerne hören würdest. Möchtest du ein Mensch sein, der viel Freiraum gibt und zugleich immer da ist? Oder möchtest du die Person sein, bei der man hervorhebt, dass sie eine große Lebensfreude ausstrahlt? Nimm dir einen Moment, um ein paar Sätze zu formulieren. Dabei kommt es nicht darauf an, ob du jetzt diese Person bist. Es geht darum, herauszuarbeiten, welche tiefen Werte zu hast, was dir wirklich wichtig ist im Leben. Lies dir deine Sätze noch einmal durch. Nun kannst du überlegen, was du tun könntest, um schon JETZT diese Person zu sein. Vielleicht möchtest du etwas Neues ausprobieren – denn im Herzen bist du eine, die das Leben voll ausschöpfen möchte. Vielleicht möchtest du wieder häufiger Freund:innen einladen, denn dir ist aufgefallen, dass du dir wünschst, dass deine Liebsten später sagen, dass du der warme Kern warst, bei dem sich alle immer gern versammeln. Fange an, dein Leben stärker so zu leben, wie du es wirklich möchtest. Wenn unsere Wünsche und unser Sein mehr zusammen kommen, fühlen wir uns selbstsicherer.
- Das habe ich erreicht: Erstelle eine Liste der Dinge, die du bereits erreicht hast, und der Schwierigkeiten, die du auf deinem Weg gemeistert hast. Wähle das Blatt nicht zu klein. Du wirst überrascht sein, was du mit dieser Frage alles entdeckst. Den Fokus nicht auf das zu legen, was man noch alles schaffen will, sondern auf das, was man bereits erreicht hat, ist stärkend für das Selbstwertgefühl. Denn du siehst: Du hast ganz schön viel hingekriegt – und deshalb wirst du es auch schaffen, neue Herausforderungen und Pläne umzusetzen.
- Mein ungewöhnliches Talent: Vielleicht hast du schon eins, vielleicht magst du eins entwickeln: Welches Hobby oder welche Leidenschaft, die du pflegst, ist eher ungewöhnlich? Vielleicht ziehst du jedes Jahr deine Balkonblumen aus Samen? Oder du sprichst eine zweite Sprache, die nicht Englisch ist? Du kannst auch erst ein ungewöhnliches Talent entwickeln: Vielleicht möchtest du Jonglieren lernen oder dich für einen Kurs an der Volkshochschule anmelden, der eine Fähigkeit vermittelt, die du dir eigentlich nicht zutraust. Graffiti sprühen, zaubern, podcasten?! Sich mit neuen Fähigkeiten zu beschäftigen, stärkt das Selbstvertrauen auf unkonventionelle Weise.
Tipp: Carola Kleinschmidt hat den Jahresbegleiter 2024 "Gesünder arbeiten. Besser leben" für mehr Lebensfreude und Gelassenheit geschrieben. Mit Kalendarium und 52 leichten Wochenübungen, farbigen Illustrationen und Platz für Notizen (20 Euro, zu bestellen unter www.dein-gutes-jahr.de).
