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Nicht machen! Wenn du diese Dinge täglich tust, zerstört das deine Selbstachtung

Psychologie: Eine nachdenkliche Frau am Meer
© Nickolay Khoroshkov / Adobe Stock
Unsere Routinen und unsere Lebensweise wirken sich unweigerlich darauf aus, wie wir uns fühlen und zu uns stehen. Diese Verhaltensweisen haben insbesondere auf unsere Selbstachtung einen negativen Effekt.

Selbstachtung ist ein Konzept, das eng mit Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstwirksamkeit zusammenhängt. William James hat es im 19. Jahrhundert als einer der ersten Psychologen beschrieben, und zwar als das Verhältnis zwischen unserem wahrgenommenen und unserem idealen Selbst. Je größer die Diskrepanz zwischen dem Bild ist, von dem wir glauben, dass es unserer tatsächlichen Persönlichkeit entspricht, und dem, das wir anstreben und gerne erfüllen möchten, umso geringer ist unsere Selbstachtung. Oder umgekehrt formuliert: Je näher wir nach unserem Gefühl an dem Menschen sind, der wir uns zu sein wünschen, desto größer ist unsere Selbstachtung.

Ähnlich wie Selbstbewusstsein und Co. hat unsere Selbstachtung Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden und darauf, wie wir uns in Beziehungen verhalten und wie wir unser Leben gestalten. Wir können unsere Selbstachtung stärken, indem wir beispielsweise üben, uns zu beobachten und bewusste Entscheidungen zu treffen, die uns unserem idealen Selbst näher bringen. Auf der anderen Seite können wir unsere Selbstachtung auch schwächen, bis hin zu zerstören, wenn wir bestimmte Verhaltensweisen zu Gewohnheiten und Mustern werden lassen. Auf sie zu achten und stets einen kritischen Blick zu haben, ist insofern im Sinne unserer Selbstachtung sicher nicht verkehrt.

6 Gewohnheiten, die zuverlässig deine Selbstachtung zerstören

1. Anhaltendes Jammern und Beschweren

Indem wir jammern oder uns ausdrücklich über Missstände beschweren, können wir Dampf ablassen und uns auf diese Weise erleichtern, insofern ist daran grundsätzlich erst einmal nichts verkehrt. Überschreiten wir jedoch den Punkt, an dem die Erleichterung einsetzt und verharren in dem Modus des Beschwerens, ohne darüber hinaus eine Initiative zu ergreifen, um die bejammerten Zustände zu ändern oder damit umzugehen, nehmen wir eine Opferrolle ein, in der wir uns als ohnmächtig und bedauernswert empfinden – und damit vermutlich nicht so, wie wir gerne wären.

2. Ständiges um Hilfe Bitten

Andere Menschen um Hilfe bitten zu können, ist eine wünschenswerte Fähigkeit und zeugt von Selbstbewusstsein und Klugheit. Wenn wir uns allerdings bei jeder Gelegenheit sofort an andere wenden, um ihre Unterstützung zu erbitten, ohne jemals zu versuchen, uns selbst zu helfen, werden wir nie die Erfahrung machen, dass wir es können und dass wir dazu imstande sind, eigenmächtig Herausforderungen zu bewältigen. Wir erleben uns als abhängig und unselbstständig – und wären gemäß unserem Ideal wahrscheinlich gerne das Gegenteil.

3. Vermeiden von angstbesetzten Situationen

Angst ist grundsätzlich ein sinnvolles Gefühl, das uns vor Gefahren und Unannehmlichkeiten schützen kann. Gewöhnen wir uns allerdings an, immer alles zu meiden, das uns Angst macht, können wir niemals erfahren, dass wir herausfordernde Situationen meistern können und belastbarer sind, als wir vielleicht glauben – denn dafür müssen wir hin und wieder den Mut aufbringen, unseren Ängsten zu trotzen. Je stärker wir uns von unseren Ängsten leiten lassen, umso geringer wird in der Regel unsere Selbstwirksamkeit und wir fühlen uns zunehmend gefangen. Und gewiss entsprechen wir damit nicht unserem Bild von der Person, die wir gerne wären. 

4. Aufgeben

Es ist nicht immer sinnvoll, alles verbissen bis zum Ende durchzuziehen – manchmal ist es durchaus klug, loszulassen und sich von einem Ziel abzuwenden. Geben wir jedoch wieder und wieder etwas auf, das wir uns vorgenommen hatten, weil es etwa anstrengender wird, als wir dachten, verlernen wir, wie es sich anfühlt, etwas abzuschließen und ein Ziel zu erreichen. Das wiederum wird langfristig unsere Motivation schwächen. Außerdem führt ständiges Aufgeben dazu, dass wir uns selbst als unfähig wahrnehmen – was wir sicherlich nicht sein möchten.

5. Aufschieben

Voreiliges Handeln, Entscheiden und Pläneschmieden ist oft Energieverschwendung, da sich einige Dinge von selbst erledigen oder sich die Umstände so verändern, dass eine verfrühte Organisation hinfällig wird. Sitzen wir jedoch immer alles aus, bis es nicht mehr geht oder sogar zu spät ist, um zu handeln, während wir uns womöglich im Kopf trotzdem die ganze Zeit damit beschäftigen, trainieren wir uns damit unsere Tatkraft und Entscheidungsfreudigkeit ab – zwei Eigenschaften, die unser Selbst und unsere Identität in hohem Maße prägen. Wir werden zunehmend unsouverän und zögerlich, lassen uns vom Schicksal lenken, anstatt es selbst mitzugestalten. Sicher nichts, das wir uns für uns wünschen.

6. Ja sagen, wenn du Nein sagen möchtest

Ein Ja geht den meisten Menschen leichter über die Lippen als ein Nein, da wir grundsätzlich das Bedürfnis verspüren, uns mit anderen zu einigen, zusammenzutun und zu verstehen. Um unsere individuellen Grenzen und Identität zu wahren, ist es allerdings manchmal nötig, dass wir Nein sagen – und meistens vermittelt es uns, wenn es uns gelingt, ein Gefühl von Selbstständigkeit und Sicherheit. Auf dieses Gefühl verzichten wir wiederum, sagen wir stets zu allem Ja. So werden wir in unserer Wahrnehmung eine Person ohne eigene Interessen beziehungsweise eine Person, die ihre Interessen nicht durchsetzen kann. Und wer wünscht sich für sich selbst schon, eine solche Person zu sein? 

Verwendete Quelle: psychologytoday.com

sus Brigitte

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