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Psychologe verrät: 5 Tipps, um aus der Langeweile auszubrechen

Frau läuft glücklich über die Straße
© Look! / Adobe Stock
"Mir ist sooo langweilig" – ein Satz, den wohl die meisten in ihrem Leben schon mal gesagt haben. Doch was ist eigentlich Langeweile – und können wir unser Gehirn austricksen, damit das Gefühl gar nicht erst aufkommt?

Um aus der Langeweile auszubrechen, müssen wir sie erst einmal verstehen und herausfinden, wie sie sich eigentlich entwickelt. Der US-Psychologe Sean Grover erklärt, was es mit diesem Phänomen auf sich hat. "Langeweile entsteht aufgrund einer Art inneren Anspannung und einem quälenden Wunsch danach, vor sich selbst gerettet zu werden", so Grover auf "Psychology Today". Oft sei Langeweile deshalb dafür verantwortlich, dass Menschen destruktive Entscheidungen träfen, wie beispielsweise für den Alkoholkonsum oder ungesunde Beziehungen.

Das Problem: Wenn wir Langeweile haben, lenken wir uns meistens einfach ab. Mit einer Whatsapp-Gruppe, einer Serie, einem Buch oder ein paar Snacks. Doch wir müssten uns mit unserem Inneren beschäftigen, so der US-Psychologe. Denn sonst bleibt die Ursache für unsere Langweile bestehen und tritt immer wieder auf.

Langeweile: Das normalste auf der Welt

Wenn jemand stöhnt, dass ihm:ihr langweilig ist, wird der Aussage meist nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ständig hören wir das von Freund:innen, Partner:innen Familienmitgliedern oder uns selbst – doch selten fragt sich eine:r von uns, woher sie kommt. Dabei können viele Dinge hinter der Langeweile stecken: Müdigkeit, Schuldgefühle oder sogar ein Hilferuf, erklärt Sean Grover. Langeweile entspringe einer passiven Frustration, so der US-Psychologe weiter. Die wichtige Erkenntnis sei aber: Weil wir Langeweile selbst erschaffen, können wir uns auch selbst aus ihr befreien.

Was sollten wir stattdessen tun?

Beim nächsten Langeweile-Moment greife mal nicht zum Handy oder zur Fernbedienung. Überlege stattdessen, warum du gelangweilt bist. Was sorgt dafür, dass du dich gerade so fühlst – und wie kannst du das Gefühl in Kreativität umwandeln? Grover gibt ein praktisches Beispiel. Bevor er sich entschieden hat, seinen Artikel über Langeweile zu schreiben, war ihm nämlich selbst langweilig. Sein Grund: Ein Hunger nach Kreativität. Mögliche Auslöser?

  • Zu viel Medienkonsum
  • Eine sich zu oft wiederholende Routine
  • Ein Gefühl von Leere und der Wunsch, den inneren Akku wieder aufzuladen
  • Das Ignorieren des eigenen Körpers, also: fehlende Self-Care

5 Tipps, um aus der Langeweile auszubrechen

Wie kommt man von diesen Erkenntnissen zu einer Langeweile-freien Zeit? Der US-Psychologe gibt diese fünf Tipps:

1. Verwandle Langeweile in Kreativität

Zeichne, schreibe, male, tanze! Es gibt so viele kreative Möglichkeiten, uns aus der Langeweile zu befreien.

2. Handy aus!

Wenn wir uns langweilen, konsumieren wir soziale Medien meist nur passiv. Selten inspiriert oder motiviert uns etwas, das wir sehen, wenn wir in dem Langeweile-Status wie ein Zombie vor uns hinscrollen. Das Handy ist zwar eine Art der Ablenkung, aber meistens eine, die die Situation noch verstärkt.

3. Meditiere

Wenn du deinen Frust nicht richtig greifen kannst, hilft es, auf dich selbst zu schauen und deine Gedanken zu erkunden. Ist dir langweilig, weil du dich einsam fühlst? Dann frage Freund:innen, ob sie für ein spontanes Treffen Zeit haben. Ist dir langweilig, weil du Dinge aufschiebst und damit möglicherweise überfordert bist? Dann mache einen ersten Schritt und fange klein an. Der Rest ergibt sich fast von selbst. 

4. Hilf anderen

Wenn wir nur an uns selbst denken, begünstigt das unsere Langeweile. Wir sehen uns als Opfer, bemitleiden uns vielleicht selbst. Doch daran sollten wir nicht festhalten. Statt unsere Langeweile als ein großes Problem anzusehen, können wir anderen unsere Hilfe anbieten. Sich empathisch zu verhalten, sei ein guter Weg, um aus der Selbstisolation auszubrechen, so Grover. Das kann eine Kleinigkeit sein, wie anderen zu zeigen, dass du an sie denkst. Wie lang ist beispielsweise dein letzter Anruf bei Mama, Papa, Oma, Opa oder Geschwistern her? Die Verbindung mit anderen hilft uns, uns besser zu fühlen. Oder weißt du vielleicht von einem:einer Freund:in, die wegen ihres Jobs oder einer Partnerschaft gestresst ist und Rat sucht? Dann biete diesen an und unterstütze. Dadurch fühlst du dich besser und bist für andere hilfreich.

5. Bist du angespannt?

Langeweile kann auch ein Ausdruck körperlicher Anspannung sein, so Grover. Das wiederum befeuere Obsessionen (beispielsweise mit Social Media), Grübelei oder eben: Langeweile. Um Anspannungen zu lösen, kann ein warmes Bad helfen, ein Spaziergang an der frischen Luft, Sport oder ein gutes Gespräch mit Freund:innen.

Guido

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