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Psychologie 5 Sätze, die du dir unbedingt abgewöhnen solltest

Psychologie: 5 Sätze, die du dir unbedingt abgewöhnen solltest
© GalakticDreamer / Adobe Stock
Manche Sätze wiederholen wir mantraartig, dabei schaden sie uns. Schluss damit!

Durch Erziehung und patriarchales Brain Washing haben wir Glaubenssätze und Werte verinnerlicht, die uns nicht unbedingt guttun: Schön sein, leise sein, mütterlich sein, zum Beispiel. Die feministische Autorin und Podcasterin Elise Loehnen hat mehrere Sätze identifiziert, die wir nie wieder sagen sollten – weder zu uns, noch zu anderen Frauen. 

1. "Wenn ich den Boden gewischt, das Geschenk besorgt und die Steuerbelege abgeheftet habe, kann ich meine Serie weitergucken."

Organisierst du deinen Alltag auch mit To-do-Listen? Viele Frauen messen ihren Wert daran, was sie leisten, beziehungsweise an konkreten Aufgaben, die sie auf einem Zettel durchgestrichen haben. "Ich kenne nur Frauen, die von dem Gefühl verfolgt werden, dass sie in allen Bereichen ihres Lebens mehr tun sollten. Frauen, die mit dem gleichen Eifer den Titel 'gute Mutter' und 'gute Kollegin' anstreben“, schreibt Elise Loehnen bei "Oprah Daily". Und ihr habt es sicherlich selbst längst bemerkt: Es gibt keine Ziellinie. Es wird immer Dinge geben, die getan werden müssen. Also lasst es sein: Ruht euch aus, wenn ihr Ruhe braucht. Geht schwimmen, wenn euch danach ist. Esst ein Stück Kuchen, wenn’s euch schmeckt. Die Welt geht nicht unter, wenn nicht alles erledigt wird. Ja, wirklich nicht.

2. "Ich hätte das Dessert nicht essen sollen – dafür muss ich morgen kürzertreten."

Die "Sorgen" um unsere Figur sind so laut und so alltäglich geworden, dass wir oft gar nicht mehr merken, wie wir uns für jeden Genuss runtermachen. Doch das führt nicht nur dazu, dass wir uns die Freude am Essen nehmen, sondern es entfremdet uns auch von unserem Körper. Wir betrachten ihn als Objekt, den wir kontrollieren müssen. Und das nagt gewaltig an der Lebensfreude.

3. "Ich mag sie einfach nicht"

Neid fühlt sich so mies an, dass wir ihn möglichst unterdrücken. Dann macht er sich auf anderen Wegen Luft. Wenn wir schlecht über andere Frauen sprechen, steckt nicht selten unerkannter Neid dahinter. Typischerweise äußert er sich als Kritik, mit Aussagen wie "Ich habe gehört, dass ihre Kolleg:innen sie nicht wirklich mögen", oder "Mich nervt ihre Art". Doch die Frau nervt uns vielleicht nur, weil sie in manchen Punkten so ist, wie wir selbst gerne wären. Wenn wir zulassen, unseren Neid zu fühlen, statt die Frau zu verurteilen, können wir ihn nutzen, um mit unseren eigenen Sehnsüchten in Kontakt zu treten. Und den Erfolg der anderen als Chance sehen, unsere eigenen Ziele zu verfolgen.

4. "Das ist ein gutes Angebot! (Wenn ich mehr verlange, mögen sie mich nicht mehr)."

Die Erfahrung zeigt: Bei der Jobsuche lehnen Männer das erste Gehaltsangebot meistens ab und haben wenig Hemmungen, mehr zu verlangen, selbst wenn sie für die Stelle unterqualifiziert sind. Frauen hingegen akzeptieren häufig das erste Angebot und zeigen sich sogar dankbar dafür. Der Grund: Frauen seien von einer "Knappheitsmentalität" geprägt, sagt Elise Loehnen, weil wir in allen lukrativen Jobs unterrepräsentiert sind. Außerdem gibt es neben dem Gender Pay Gap auch noch den Gender Wealth Gap, also ein Wohlstandsgefälle: Frauen besitzen deutlich weniger Geld als Männer, laut Bayerischem Rundfunk (BR) sind es gut 30 Prozent weniger. Uns fehlen Frauen als Vorbilder, die viel Geld verdienen und reich sind. 

5. "Ich sollte nicht wütend sein, weil mein Mann den Kinderarzttermin vergessen hat."

Es macht wütend, wenn so vieles im Alltag an einem hängenbleibt, aber andererseits: Niemand mag wütende Frauen. Und so schlucken wir unsere Unzufriedenheit häufig herunter, weil wir nicht gelernt haben, unsere Bedürfnisse durchzusetzen, ohne Gefahr zu laufen, uns unbeliebt zu machen. Schließlich hat uns noch nie jemand dafür gelobt, dass wir unsere Wünsche über die Bedürfnisse anderer stellen. Dabei ist Wut dazu da, Ungerechtigkeit aufzuspüren – wir sollten lernen, sie dafür zu nutzen. 

Elise Loehnen ist eine US-amerikanische Autorin und Moderatorin des Podcasts "Pulling the Thread". Ihr Buch "On Our Best Behaviour" wurde 2023 veröffentlicht.

Verwendete Quellen: Oprah Daily, BR

sar Brigitte

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