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Psychologie 5 Menschen erzählen, wie sie nach schwerem Schicksalsschlag weitermachen konnten

Reddit: Die Silhouette einer depressiven Frau
© smolaw / Shutterstock
Manchmal geraten wir in Situationen, die uns einfach nur ausweglos erscheinen. Dass es sich aber immer lohnt, zu hoffen und weiterzumachen, zeigen diese Geschichten.

Machen wir uns nichts vor: Uns allen kann das Leben theoretisch so fies einen Stock zwischen die Beine werfen, dass wir nicht einfach nur hinfallen, sondern für eine Weile völlig benommen sind und nicht mehr wissen, wie wir wieder aufstehen sollen. In solchen Momenten oder Phasen mag es scheinen, als würde es nie wieder bergauf gehen. Doch wie sagte einst Martin Luther: "Wenn du nicht fliegen kannst, lauf. Wenn du nicht laufen kannst, geh. Wenn du nicht gehen kannst, krieche. Aber egal was du tust, wichtig ist, dass du dich vorwärts bewegst."

Bei "Reddit" haben zahlreiche Menschen Geschichten geteilt, die dieses Zitat bestätigen und zeigen: Wie ausweglos uns eine Situation auch erscheinen mag, das Blatt kann sich jederzeit wenden und unser Leben kann wieder wunderschön werden. Doch dafür müssen wir dranbleiben – und weitergehen.

Menschen erzählen, wie sie wieder auf die Beine gekommen sind, als sie am Boden lagen

1. Ein Schritt pro Tag

"Nach dem Tod meiner Mutter habe ich mir das Ziel gesetzt, jeden Tag zumindest eine einzige Sache zu schaffen. Eine Zeit lang war diese Sache, aus dem Bett aufzustehen. Dann meine Haare zu bürsten. Dann mir etwas zu essen zu kochen. Sobald aus meiner 'Sache' eine Gewohnheit geworden war, nahm ich mir etwas Neues vor. Es dauerte eine Weile, ehe ich wieder funktionierte. Es fühlte sich so an, als würde ich kriechen, während alle anderen liefen."

2. Herausfinden, was geht

"Als ich 22 war, verlor ich ein Bein bei einem Suizidversuch. Mich aufgrund meiner eigenen dummen Handlung mit einer Behinderung arrangieren zu müssen, war extrem schwer für mich zu akzeptieren, aber ich entschied mich zu leben und herauszufinden, was ich mit meiner Zeit und meinen Ressourcen anfangen könnte. Ich dachte immer, ich wäre zu dumm und zu hässlich, um etwas aus meinem Leben zu machen, aber als ich nicht mehr so viel zu verlieren hatte, bekam ich es plötzlich auf die Reihe und legte die Opferrolle ab. Ich bin jetzt 25, gehe zur Uni, bin clean und anständig, habe zwar weder viele Freunde, noch eine Freundin oder Familie, aber ich bin zufrieden damit, mit mir und meinen Gedanken allein zu sein. Und ich finde, meine Prothese sieht ziemlich cool aus."

3. Geduld und Durchhaltevermögen

"Meine Frau starb im Juni 2015. In derselben Zeit verlor ich meinen Job, da ich mich drei Jahre lang zu Hause um sie gekümmert hatte. Ich wurde wieder abhängig von Methamphetaminen, nachdem ich 22 Jahre clean gewesen war, mein Hund starb, ich überlebte eine Schlägerei, allerdings mit einem gebrochenen Hals und einer Kopfverletzung. Ich musste aus unserem Haus ausziehen, weil ich es mir nicht mehr leisten konnte und ließ 30 Jahre Erinnerungen zurück, da ich keinen Ort hatte, an den ich sie hätte mitnehmen können. Ich lebte zweieinhalb Jahre auf der Straße und in Obdachlosenunterkünften. Doch dann änderte sich innerhalb von sechs Monaten mein ganzes Leben: Mir wurde Sozialhilfe bewilligt, nachdem eine schizoaffektive Störung bei mir diagnostiziert wurde, eine Folge der Drogen, die ich nach dem Tod meiner Frau nahm. Schließlich konnte ich sogar zurück in mein altes Zuhause. Der Punkt ist: Ich habe all das überstanden, weil ich durchgehalten habe und vorwärts gegangen bin."

4. Die Superkräfte einer Mutter

"Das wird sich jetzt sicher bescheuert anhören für Leute, die so etwas nie erlebt haben, aber mein (Ex-)Mann, mit dem ich 17 Jahre verheiratet war, hat mich mit meiner besten Freundin betrogen. Wir hatten zwei Jungs im Grundschulalter, mit denen er nichts zu tun haben wollte. Irgendwie schaffte ich es, ihn rauszuwerfen. Ich konnte seine falschen Entschuldigungen nicht ertragen. Doch dann bemerkte ich, wie aus meinem Lauf Schritttempo wurde, dann ein Kriechen. Ich kämpfte uns durch jeden Tag. Es geschah zwei Wochen vor dem Schuljahresende und ich ging trotzdem zu den Abschlussevents und lächelte, obwohl die Nachbarn hinter meinem Rücken über uns redeten. Und ich organisierte Geburtstagsfeiern ganz allein und brachte einem der Jungs schließlich das Autofahren bei. Ich weiß bis heute nicht, wie ich es geschafft habe, aber irgendwie habe ich uns alle durch diese dunkle Zeit hindurchgebracht. Ich wollte nicht, dass sie unter der Sache leiden. Und nun, da ihr Vater nur drei Meilen von uns entfernt wohnt mit seiner neuen Familie und tut, als würden seine Söhne nicht existieren, kämpfe ich mich immer noch vorwärts mit ihnen auf meinen Schultern."

5. Alles zu seiner Zeit

"2001 habe ich meinen High-School-Abschluss gemacht, danach habe ich ein vierjähriges Studium begonnen. Allerdings war ich damals sehr depressiv und bin deshalb selten zur Uni gegangen. Nach dem ersten Semester habe ich abgebrochen, blieb aber eingeschrieben. Drei Jahre später wurde ich aus medizinischen Gründen exmatrikuliert. Ich habe zahlreiche Sch**jobs gemacht, während ich das Community College besuchte, kurz vor meinem Abschluss fand ich eine ganz akzeptable Stelle, doch dann kam eine Rezession. Ich machte meinen Abschluss, war jedoch arbeitslos. Als die Arbeitslosenhilfe nach einem Jahr auslief, entschied ich mich, an der Uni zu bleiben und das vierte Jahr noch zu Ende zu machen. Ich fand einen Job an einer Tankstelle, wurde nach einem Monat zum Assistant Manager befördert, acht Monate später zum Geschäftsführer. Ein Jahr später kündigte ich, um eine Stelle bei einer Bank anzutreten, als Geldautomaten-Support. Ein weiteres Jahr später wurde ich als Bankangestellter beschäftigt. Und nun, fünfeinhalb Jahre später, bin ich in einer neuen Gehaltsklasse und mache Datenanalysen, während ich mich nebenbei weiterbilde."

Verwendete Quellen: Reddit.com

sus Brigitte

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