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Kein Stress! Lösungsstrategien, die gelassene Menschen durch ihr Leben tragen

Psychologie: Eine gelassene Frau mit einem Hund
© rh2010 / Adobe Stock
Menschen, die ruhig und entspannt zu bleiben scheinen, während andere in den Krisenmodus schalten und katastrophisieren, verwenden meist besondere Strategien, mit denen sie auf Herausforderungen reagieren. Zum Beispiel diese.

Für die wenigsten Menschen verläuft das ganze Leben entspannt und bequem. Aufregung und Krisen scheinen dazuzugehören, selbst wenn wir immer alles richtig machen. Trotzdem schaffen es einige Personen, stets die Ruhe zu bewahren und sich durch nichts in den Katastrophenmodus treiben zu lassen. Ihre Art und Weise, mit Herausforderungen umzugehen, ihre Problemlösungs- und Bewältigungsstrategien, schenken ihnen offenbar eine Stabilität und Gelassenheit, die sich manch andere Menschen nur wünschen. Folgende intuitive Reaktionen auf Stresssituationen können vielleicht einige Leute der Erfüllung dieses Wunsches näher bringen. 

5 typische Lösungsstrategien gelassener Menschen

Darüber schlafen

Es mag zu einfach klingen, um effektiv zu sein, doch manche Probleme lösen wir besser im Schlaf als im wachen Zustand. Dabei spielt einerseits der zeitliche Abstand eine Rolle, den uns eine durchschlafene Nacht verschafft und der häufig dazu führt, dass unsere Emotionen an Intensität verlieren und wir rationaler auf eine Angelegenheit blicken können. Andererseits verarbeiten und verhandeln wir, während wir schlafen, weiter, was uns beschäftigt. Da sich unser Gehirn dabei sogar in einem anderen Modus befindet, den wir im Wachsein nur schwer simulieren können, gewinnen wir in gewisser Weise noch einen zweiten Ansatz und Zugang zu unserem Problem. Manchmal erfordert es zwar etwas Selbstkontrolle und vor allem Geduld, nicht sofort und impulsiv auf ein aufwühlendes Ereignis zu reagieren, sie aufzubringen und sich daran zu gewöhnen, kann sich aber lohnen und zu mehr Gelassenheit verhelfen.

Pareto-Prinzip

Gelassene Menschen wenden meist das Pareto-Prinzip an, das gerade bei jenen, die noch nie davon gehört haben und die es nicht bewusst tun, vielleicht treffender "Mut zur Lücke" heißen könnte. Das Pareto-Prinzip besagt, dass in vielen Fällen mit 20 Prozent Anstrengung 80 Prozent des bestmöglichen Ergebnisses zu erreichen sind – was bedeutet, dass für die verbleibenden 20 Prozent unverhältnismäßig viel mehr Aufwand nötig ist als für ein Ergebnis auf einem hohen und oft ausreichenden Niveau. Das zu berücksichtigen – ob bewusst oder unbewusst –, erspart in der Regel einiges an Stress und Mühe und fördert ein entspannteres, gelasseneres Gemüt. 

Zurückblicken

Einigen Menschen hilft es, zurückzublicken, um in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Weil sie dabei sehen, dass sie schon Schlimmeres überlebt haben. Im Alltag ist uns üblicherweise nicht ständig bewusst, wie belastbar und widerstandsfähig wir sind, wie gut wir improvisieren und mit Konsequenzen umgehen können. Geraten wir in eine prekäre Situation, konzentrieren wir uns auf das, was passieren könnte, was wir bewältigen und wie sehr wir beieinander sein müssen – und lassen völlig außer Acht, wozu wir in der Lage sind. Sich das jedoch routinemäßig bei Stress zu vergegenwärtigen, zum Beispiel durch einen Moment des Erinnerns, kann Selbstvertrauen und Gelassenheit vermitteln. 

Herauszoomen

Relativieren ist sicher nicht immer und in jeder Situation das gesündeste Allheilmittel, um Probleme aus der Welt zu schaffen – doch es kann im Innern einiges entspannen, die eigene Lage in einem größeren Zusammenhang zu betrachten und dabei zu sehen, dass sie nicht so gewaltig und katastrophal ist, wie sie sich anfühlt. Zumindest nicht für 8 Milliarden andere Menschen auf dieser Welt. Wir verändern und verbessern zwar nichts an einem Sachverhalt, wenn wir unsere Perspektive und Einstellung dazu wechseln, aber gegebenenfalls ändert sich, wie wir uns damit fühlen. Und sofern uns Herauszoomen und Relativieren zu Gelassenheit verhilft, die uns womöglich gut tut, relativiert vielleicht gewissermaßen das Ergebnis wieder die Methode. 

Radikale Akzeptanz

Für gelassene Menschen muss typischerweise nicht immer alles Sinn ergeben, zusammenpassen und geklärt sein. Sie können akzeptieren, dass manche Dinge sind, wie sie sind, ohne dass sie sie verstehen. Sie können akzeptieren, dass manches gleichzeitig gut und schlecht sein kann, dass sie gleichzeitig Abwechslung und Routine brauchen, Zeit für sich und Gesellschaft. Sie akzeptieren, dass manche Zusammenhänge komplexer sind, als ihre begrenzten kognitiven Kapazitäten ihnen zu erfassen gewähren. Und sie vertrauen darauf, dass darin eine Richtigkeit liegt, auf der ihr Leben und Glück beruht. 

sus Brigitte

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