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Böse Absicht? Was dahinterstecken kann, wenn dir andere das Leben schwer machen

Psychologie: Eine Frau im Regen mit Schirm
© RealPeopleStudio / Adobe Stock
Das Leben könnte so schön einfach sein – wenn wir es uns doch nur nicht gegenseitig manchmal schwer machen würden. Welche Gründe dahinterstecken können, dass wir einander gelegentlich in die Quere kommen, schauen wir uns hier an.

Die meisten Menschen möchten in Harmonie und Frieden nebeneinander her leben und hier und da zusammen einen schönen Tag genießen. Und im Großen und Ganzen gelingt uns das recht gut. Manchmal kommt es aber trotz bester Absichten und mehrheitlichem Harmoniebedürfnis zu Zwischenfällen. Zu Konflikten und Auseinandersetzungen. Zu Streit und Verletzungen. Zu ernsthaften Schäden, die wir einander zufügen. Wieso ist das so? Wahrscheinlich gibt es dafür viele Gründe, die wir niemals alle kennen und verstehen werden. Folgende fünf können wir uns aber immerhin schon einmal notieren.

5 mögliche Gründe, warum andere Menschen dir das Leben schwer machen – und umgekehrt

Ihr habt entgegengesetzte Interessen.

Wir haben unterschiedliche Rollen, Ziele und Interessen, die jeden unserer Schritte bestimmen. Manchmal kreuzen sich dadurch unsere Wege. Selbst wenn wir mit einer Person auf derselben Seite stehen und theoretisch auf dasselbe Ziel ausgerichtet sind, kann es in der Praxis vorkommen, dass uns unsere jeweiligen Anliegen in einem bestimmten Moment kollidieren lassen. So können beispielsweise in einem Unternehmen alle Beteiligten ihr Bestmögliches dafür tun, dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. Doch wenn etwa die Geschäftsführung akut Ausgaben einsparen möchte und deshalb den Mitarbeitenden kein Budget und keine Mittel zur Verfügung stellen kann, um innovative Ideen umzusetzen, mag es sich für beide Seiten wie ein Kampf oder ein gegenseitiges Ausbremsen anfühlen – und es sogar sein –, weil beide zuvorderst ihre Ziele, ihre Kompetenzen und ihren Verantwortungsbereich im Blick haben. Und sich dadurch unabsichtlich gegenseitig das Leben schwer machen.

Sie übertragen ihre Probleme auf dich.

Die Probleme der anderen mögen uns in der Theorie nichts angehen. Praktisch können sie uns jedoch betreffen und belasten, und zwar in vielfältiger Weise. Es kann zum Beispiel sein, dass eine Person gestresst, wütend oder verletzt ist, sich Luft machen muss und wir zufällig in die Schusslinie geraten. Es kann sein, dass die Probleme, die ein Mensch hat, dazu führen, dass er unzuverlässig ist, die Rolle, die ihm zufällt, nicht erfüllen kann, und wir dadurch eine größere Portion übernehmen müssen. Und es kann sein, dass uns eine Person vertraut und ihre Probleme mit uns teilen möchte, wodurch sie uns belastet. In keinem solcher Fälle sucht sich ein Mensch bewusst aus, ein anderes Leben mit den eigenen Problemen zu erschweren. Und doch geschieht es. 

Sie können keine Rücksicht auf dich nehmen.

Manchmal geben uns Menschen mit ihrem Verhalten zu denken oder machen uns zu schaffen, ohne dass Probleme oder widerstrebende Interessen dabei eine Rolle spielen – weil sie nicht über genügend Kapazitäten verfügen, um auf unsere Gefühle Rücksicht zu nehmen. Ein dahingesagter Satz, der uns verletzt, eine vergessene Antwort, die wir dringend bräuchten, eine Kompromisslosigkeit, die uns in Bedrängnis bringt. Und manchmal sind wir es, die keine Rücksicht nehmen. Während wir nichts Böses wollend vor uns hin leben, können wir nicht ständig vorsichtig und achtsam mit allen Menschen um uns herum umgehen, da unser Horizont dafür zu beschränkt und das Leben zu fordernd ist. Deshalb kommen wir einander hin und wieder in die Quere und nerven uns gegenseitig. Ohne es zu wollen oder zu merken.

Du bist verwundbar.

Im Laufe unseres Lebens können wir Erfahrungen sammeln, die uns auf gewisse Situationen besonders sensibel und anfällig reagieren lassen. Eine einsame Kindheit, die in uns beim kleinsten Anlass große Angst vor Ausgrenzung weckt. Ein Mangel an Wertschätzung von den Eltern, durch den wir nachts nicht schlafen können, wenn wir einen Fehler gemacht oder Kritik bekommen haben. Für unsere Mitmenschen sind unsere wunden Punkte und emotionalen Trigger unsichtbar, viele kennen wir nicht einmal selbst. Berührt sie eine Person jedoch versehentlich, kann das schmerzhaft für uns sein und Kraft kosten, nicht in die Knie zu gehen. Und das, obwohl niemand uns getreten hat.

Sie fühlen sich unsicher und bedroht.

Gelegentlich greifen Personen andere Menschen aktiv an oder sabotieren sie, weil sie sich selbst in einer Notlage sehen. Vielleicht fühlen sie sich klein, vielleicht verletzt, vielleicht überfordert. Verspürt ein angeschlagener Mensch einmal den Impuls, um sich zu treten und einer anderen Person zu schaden, kann es schwer für ihn sein, diesem Impuls zu widerstehen. Womöglich bereut er es hinterher. Und wenngleich Reue eine Tat nicht ungeschehen werden lässt, kann daraus mitunter zumindest eine Zukunft entstehen, in der wir uns das Leben gegenseitig weniger schwer machen.

sus Brigitte

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