Anzeige

Glück Gewohnheiten von Menschen, die jedes Jahr zufriedener werden

Psychologie: 3 Frauen an einem Steg
© Mediteraneo / Adobe Stock
Manche Menschen empfinden ihre Kindheit als glücklichste Lebensphase, andere ihren Ruhestand und viele würden sich wahrscheinlich gar nicht festlegen. Was Personen auszeichnet, die von Jahr zu Jahr zufriedener mit sich und ihrem Leben werden, liest du hier.

Laut einer britischen Studie sind Menschen statistisch gesehen im Alter von 65 bis 79 Jahren am glücklichsten, einer deutschen Untersuchung zufolge bewerten die meisten Leute Erinnerungen aus ihren 20ern am positivsten und die Selbstbewusstseinskurve ist laut Forschenden aus Bern ein umgekehrtes, asymmetrisches U mit dem Höhepunkt zwischen 50 und 70 Jahren. Was sagt uns das? Tja. Jedenfalls nicht, dass wir von der Verantwortung, für unser individuelles Lebensglück zu sorgen, entbunden wären. 

Einerseits könnten wir vermuten, dass wir mit zunehmender Reife und Lebenserfahrung automatisch zufriedener würden. Andererseits stellt uns das Alter vor Herausforderungen: Zum Beispiel haben wir häufiger körperliche Schmerzen und sind weniger leichtfüßig und fit. Und einige ältere Menschen entwickeln Ängste oder regen sich über jüngere Leute auf. So ganz automatisch entwickeln wir uns offenbar also nicht zu weisen, zufriedenen Persönlichkeiten. Von daher stellt sich die Frage: Was tragen jene Menschen dazu bei, bei denen wir eine solche Entwicklung verzeichnen? Folgende Gewohnheiten sind möglicherweise nicht unerheblich.

5 Gewohnheiten von Menschen, die jedes Jahr zufriedener werden

1. Sie konzentrieren sich auf das, was für sie relevant ist und was sie bewältigen können

Wir leben in einer Welt mit einer Vielzahl leicht verfügbarer Informationen und Unterhaltungsangebote. Neuigkeiten aus aller Welt, Nachrichten über Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Co., Mediatheken mit Dutzenden Formaten von Reality TV bis Tierdokus und soziale Medien, in denen jeden Tag zig Millionen Menschen irgendetwas posten. Dass niemand all dem folgen kann, liegt auf der Hand. Dass wir als Individuen von dieser Fülle von Inhalten jedoch überschwemmt und davongetragen werden können, immer weiter fort von unserem eigenen Lebensweg und unserer Mitte, scheint nicht jeder Person ganz einleuchtend zu sein – sonst würde es vermutlich nicht passieren.

Menschen, die mit sich und ihrem Leben beständig zufriedener werden, kennen in der Regel ihre persönlichen Grenzen: Sie wissen, wie viel sie aufnehmen und womit sie sich beschäftigen können, ohne dass sie sich dabei verlieren. Darauf basierend entscheiden sie bewusst, gewisse Dinge zu verpassen oder zu ignorieren – zum Beispiel die angesagtesten Reiseziele, Trendrestaurants, die Ergebnisse der Sonntagsfrage oder das durchschnittliche Einkommen in ihrer Gesellschaft. Die Zeit und Aufmerksamkeit, die sie durch diese eigens gewählte Ignoranz einsparen, widmen sie sich selbst und ihrem persönlichen, kleinen Lebensbereich – Familie und Freund:innen, Hobbys, Job, Haushalt –, der dadurch von Jahr zu Jahr wächst und gedeiht.

2. Sie achten auf ihre Gesundheit

Menschen, deren Zufriedenheit tendenziell zunimmt, beobachten sich in der Regel aufmerksam und bemühen sich um eine gesunde Lebensweise. So streben sie etwa stets nach einem klugen und nachhaltigen Umgang mit Stress und Konflikten, legen Wert auf eine Alltagsroutine, im Rahmen derer sie für ihren Körper sorgen können, beispielsweise ausreichend schlafen, sich regelmäßig bewegen und ausgewogen ernähren. Sie pflegen ihren Körper und ihre Psyche gleichermaßen und bemühen sich darum, Wunden und Krankheiten zeitnah zu therapieren, wenn sie entstehen.

3. Sie priorisieren und pflegen ihre Beziehungen

Menschen, die uns nahestehen und womöglich jahrzehntelang in unserem Leben sind, helfen uns dabei, uns selbst zu lieben und mit uns zufrieden zu sein. Sie lassen uns spüren, dass wir genug sind und dass wir unersetzlich sind – als Freund:in, Partner:in, Elternteil oder Kind, Bruder oder Schwester. Eine derartig tiefgreifende, existenzielle Bestätigung wie in unseren intimen Beziehungen bekommen wir in keinem Job, keinem Engagement, keinem Erfolgserlebnis. 

Personen, deren Glückskurve im Leben kontinuierlich steigt, erfahren häufig genau diesen Halt gebenden, erfüllenden Effekt vertrauter Verbindungen – weil sie diese Verbindungen grundsätzlich pflegen und wertschätzen. Im Zweifel ist es ihnen wichtiger, ein guter Bruder oder eine gute Freundin zu sein, als im Job eine Deadline einzuhalten oder ein limitiertes Paar Sneaker zu ergattern.

4. Sie wertschätzen das, was sie besitzen

Während einige Menschen den Hang dazu haben, immer mehr besitzen zu wollen und ihre Ansprüche von Jahr zu Jahr zu steigern, leben Menschen, deren Zufriedenheit mit der Zeit eher zunimmt, oft vergleichsweise minimalistisch und genügsam. Sie wissen, was sie brauchen, schätzen es, wenn sie sich gelegentlich etwas Luxus leisten können, und sie gehen achtsam mit dem um, was sie besitzen und was ihnen etwas bedeutet. Was es hingegen alles gibt und was sie haben könnten, ist in der Regel nicht auf ihrem Radar – weil es sie nicht interessiert.

5. Sie lassen Veränderungen zu

Im Gegensatz zu Personen, die stets versuchen, am Status quo festzuhalten und Veränderungen zu verhindern, akzeptieren Menschen, die immer zufriedener werden, dass Wandel und Transformation wesentliche Bestandteile des Lebens sind. Sie vertrauen darauf, dass in jeder Veränderung Chancen stecken, und lassen das, was sie verlieren, nicht nur trauernd, sondern auch mit Dankbarkeit ziehen – Dankbarkeit dafür, dass sie es überhaupt einmal erlebt haben. 

Verwendete Quellen: hackspirit.com, Michael Kunze, Silvia Jelincic: "Der Glückskompass: Das ganze Wissen der Welt über Glück in einem Buch"

sus Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel