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Psychologie 5 Anzeichen, dass du dich besser abgrenzen solltest

Müde Frau im Bett: 5 Anzeichen, dass du klarere Grenzen setzen solltest
© Rawpixel.com / Adobe Stock
Beziehungen sind ein Geben und Nehmen. Wenn dieses Gleichgewicht aber aus den Fugen gerät, liegt die Last häufig auf den Schultern einer Person. Diese Warnsignale zeigen dir, dass du dich klarer abgrenzen solltest.

Manchmal passiert alles auf einmal: Wir vertreten auf der Arbeit ohnehin schon einen Kollegen und sind die ganze Woche nicht pünktlich aus dem Büro gekommen, und jetzt brummt uns die Chefin noch ein weiteres Projekt auf – und wir haben mal wieder nicht Nein gesagt. Zusätzlich bitten uns auch noch eine Freundin, unser Vater und die Nachbarin um Hilfe. Und auch hier gelingt es uns nicht, zu sagen, dass wir das nicht schaffen. Die meisten von uns kennen solche Phasen, in denen einfach alles zu viel wird.

Die zentrale Frage ist, wie wir mit solchen Situationen umgehen. Ertragen wir alles stoisch und übernehmen ohne Murren eine Aufgabe nach der anderen, obwohl wir mit unserer Kraft schon längst am Ende sind? Dann wird es Zeit, klare Grenzen zu setzen. Das geht natürlich nicht in jeder Beziehung und in jedem Umfeld im gleichen Maße, aber egal, ob es um den Job geht, eine Freundschaft oder eine andere Beziehung: Wir können und sollten sogar für uns einstehen und sagen, wenn uns etwas zu viel wird. Das fällt dir schwer? An diesen Zeichen merkst du, dass es Zeit ist, dich deutlicher abzugrenzen.

Diese Warnsignale zeigen dir, dass du dich besser abgrenzen solltest

1. Du bist ständig müde

Deine Energiereserven sind auf null, du schläfst schlecht und fühlst dich einfach nur müde? Das ist in der Regel ein eindeutiges Zeichen dafür, dass du zu viel für andere tust und dabei deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst. Ein paar Tage oder vielleicht sogar Wochen schaffen wir es in der Regel, auch unausgeruht unseren Alltag mit all seinen Aufgaben zu meistern. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem wir uns eingestehen müssen, dass es so nicht weitergeht. Und allerspätestens jetzt sollten wir deutlich kommunizieren, wo unsere Grenzen liegen.

2. Du bist sehr dünnhäutig

In herausfordernden Phasen kann es vorkommen, dass wir sensibler sind als sonst. Wir fangen schnell an zu weinen, werden wütend und sind sofort gestresst, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Auch Dünnhäutigkeit kann ein Warnsignal sein, dass wir unsere Energie besser einteilen und uns stärker abgrenzen sollten.

3. Du bist nur noch genervt von anderen

Wenn jemand in deinem Umfeld dir sehr viel abverlangt und du dich nicht traust, zu kommunizieren, dass es dir zu viel wird, kann das dazu führen, dass du eine Abneigung gegen diese Person aufbaust. Ein Beispiel: Eine Freundin ruft dich täglich an, um sich über ihre Kollegin und ihren Job auszujammern. Das wird dir eigentlich zu viel, du hast gerade selbst viel um die Ohren, und die Art, wie sie dich als seelischen Mülleimer missbraucht, raubt dir Kraft. Aber du traust dich nicht, zu sagen, dass du auch gerne mal einen Tag nicht sprechen und dir vor allem nicht ihre geballte Negativität anhören möchtest. Deine Freundin merkt vermutlich gar nicht, dass sie dir damit zu viel aufbürdet. Wenn du deinen Frust aber nur in dich hineinfrisst, anstatt deine Grenzen auszusprechen, leidet möglicherweise irgendwann eure Freundschaft darunter, dass du – vermutlich ganz unbewusst – negative Gefühle gegenüber deiner Freundin aufbaust.

4. Du wirst passiv-aggressiv

Im schlimmsten Fall kann eine solche Abneigung so weit gehen, dass du irgendwann nur noch schnippische Kommentare für bestimmte Personen übrighast. Anstatt zu kommunizieren, wenn etwas über deine Grenzen hinausgehst, baust du insgeheim eine Wut auf. Aber weil du dich vermutlich auch nicht traust, die so richtig rauszulassen, endet das Ganze in passiv-aggressiven Sprüchen. "Wenigstens hast du einen Job, der gut bezahlt ist und in dem du Aufstiegschancen hast", entgegnest du deiner Freundin vielleicht, die über die Anforderungen ihrer Arbeit klagt. Indem du rechtzeitig aussprichst, was dich wirklich stört, kannst du es vermeiden, dass solche unnötigen Zickereien eure Beziehung vergiften.

5. Du nimmst alles persönlich

Wenn du regelmäßig über deine persönlichen Grenzen hinausgehst und deine Bedürfnisse nicht achtest, leidet deine Resilienz. Denn um resilient zu sein, brauchen wir ein gewisses Maß an Energie und emotionaler Stabilität, das so häufig nicht mehr gegeben ist. Das kann dafür sorgen, dass wir Dinge schneller persönlich nehmen. Das kann eine sachliche Kritik an unserer Arbeit sein, die Verspätung eines Freundes bei der Verabredung – wir beziehen alles auf uns und können nicht mehr zwischen sachlichem Feedback oder blöden Zufällen und einem persönlichen Angriff auf uns unterscheiden. Auch darunter können Beziehungen leiden – privat ebenso wie beruflich.

Wie du gesunde Grenzen setzen kannst

Indem du erkennst, dass deine Grenzen nicht gewahrt werden, machst du bereits den ersten wichtigen Schritt. Als Nächstes könntest du dir genau überlegen, wie deine Bedürfnisse eigentlich aussehen und was dir für eine ausgeglichene Beziehung mit der betreffenden Person fehlt. Wenn du dir selbst darüber im Klaren bist, kannst du beginnen, diese Grenzen auszusprechen und deinem Gegenüber zu erklären, wie du dir bestimmte Dinge wünschst und was für dich absolute No-Gos sind. Bis sich die Beziehung tatsächlich ändert, braucht es vermutlich Zeit. Bleib am Ball und reflektiere regelmäßig, ob deine Bedürfnisse besser geachtet werden oder ob du deine Grenzen erneut klarer kommunizieren musst.

Verwendete Quellen: yourtango.com, psychologytoday.com, psychcentral.com

mbl Brigitte

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