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Psychologie Diese 4 selbstzerstörerischen Verhaltensweisen passieren häufig aus Angst

Gestresste Frau vor einem See: Diese 4 selbstzerstörerischen Verhaltensweisen können auf Angst zurückzuführen sein
© Melika / Adobe Stock
Ängste können uns daran hindern, ein gesundes und glückliches Leben zu führen. Vor allem diese problematischen Gewohnheiten sind typisch für ängstliche Menschen.

Angst ist ein schlechter Ratgeber, heißt es oft. Ganz so einfach ist es nicht, schließlich ist Angst evolutionsbiologisch eigentlich genau das: ein Ratgeber, der uns vor Gefahren warnen soll. Das Problem ist, dass unser Gehirn sich seit der Zeit, in der wir vor Säbelzahntigern fliehen mussten, nicht merklich weiterentwickelt hat. Es kann deshalb passieren, dass unser Hirn mit derselben alarmierenden Dramatik auf eine anstehende Reise oder eine stressige Situation im Job reagiert wie auf die Lebensgefahr durch eine tödliche Großkatze. Und solche Ängste können dazu führen, dass wir ungesunde Gewohnheiten entwickeln, die uns das Leben zusätzlich erschweren. Zum Beispiel diese.

4 selbstzerstörerische Verhaltensweisen, die häufig aus Angst entstehen

1. Bewältigungsstrategien wie Alkohol, Essen oder Social Media

Wenn wir uns mit Gewohnheiten betäuben, die süchtig machen können, ist das häufig auf ein Trauma oder eine Angst zurückzuführen. Solche Bewältigungsstrategien können exzessives Trinken oder der Konsum anderer Drogen sein, emotionales Essen oder Binge-Eating, aber auch stundenlanges Scrollen durch Social Media oder Online-Shopping. Also Tätigkeiten, die uns ein schnelles Dopamin-High verschaffen. Wir betrachten solche Angewohnheiten häufig als Sucht und damit Krankheit an sich, dabei können sie ein Symptom tieferliegender Probleme sein, vor allem von Ängsten.

2. Ja sagen, obwohl du Nein meinst

Die Angst davor, zurückgewiesen zu werden oder ganz alleine dazustehen, kann dazu führen, dass wir uns nicht trauen, unsere wahre Meinung oder unsere tatsächlichen Gefühle oder Gedanken zu kommunizieren. Wir sagen Ja zu Dingen, die wir eigentlich nicht tun möchten. Oder sagen Nein zu etwas, das unser Wunsch ist, weil wir Angst vor negativen Konsequenzen haben.

3. Prokrastination

Ängstliche Menschen haben häufig ein starkes Kontrollbedürfnis. Sie planen alles sehr exakt, erstellen ausführliche To-do-Listen. Es kann aber passieren, dass sie es trotzdem nicht schaffen, mit der Umsetzung anzufangen. Sie prokrastinieren – aus Angst davor, dass die Dinge nicht so laufen, wie sie sich das vorstellen. Diese Unsicherheit kann Menschen mit Ängsten so weit lähmen, dass sie praktisch nichts mehr tun. Was wiederum den Leidensdruck noch erhöhen kann – ein Teufelskreis.

4. Perfektionismus

Wer von Ängsten geplagt wird, kann auch eine Neigung zum Perfektionismus haben. Aus Sorge, nicht gut genug zu sein, setzen wir unrealistische Ziele für uns selbst und sind sehr selbstkritisch, wenn uns etwas nicht perfekt gelingt. Auch das Katastrophisieren kann zu diesem Verhalten gehören. Wir dramatisieren Kleinigkeiten und gehen davon aus, dass die Welt zusammenbricht, wenn wir einen Fehler machen.

Was kannst du tun, wenn du diese Angst-Gewohnheiten kennst?

Das Erkennen problematischer Verhaltensweisen ist ein erster, wichtiger Schritt. Im akuten Angst- oder Stressmoment könntest du versuchen, dich über deinen Körper zu erden. Konzentriere dich auf deinen Atem, gehe ein paar Schritte, nimm achtsam wahr, was du sehen, spüren, riechen oder schmecken kannst. Das kann dir helfen, dich ein wenig zu beruhigen, sodass du wieder in der Lage bist, etwas klarer und nicht mehr so angstdominiert zu denken. In vielen Fällen ist es aber eine gute Idee, dir therapeutische Hilfe zu suchen, um aufzuarbeiten, was deine Ängste auslöst, und Lösungsansätze zu finden, die dir nachhaltig helfen.

Verwendete Quellen: instagram.com/mentalhealthceo, medicalnewstoday.com, psychologytoday.com

mbl Brigitte

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