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Schadensbegrenzung Wann es am besten ist, zu deinen Fehlern zu stehen

4 Situationen, in denen deine beste Option ist, zu deinen Fehlern zu stehen: Ein Bild von einer Frau
© Jorm Sangsorn / Adobe Stock
Rechtfertigen? Herausreden? Bedeckt halten? Oder geradeheraus die Verantwortung übernehmen und zugeben, dass etwas mies gelaufen ist? In welchen Situationen Letzteres in der Regel am klügsten und vorteilhaftesten ist, liest du hier.

Fehler sind menschlich und selbstverständlich übernehmen wir die Verantwortung, wenn wir danebengelegen haben. Theoretisch ganz einfach. Praktisch läuft es trotzdem nicht immer so ab. Ängste, Schamgefühle, Unsicherheit, Überforderung, all das kann uns dazu verleiten, unsere Fehler eher zu verbergen zu versuchen, sie abzustreiten oder zu relativieren. Das ist ebenso menschlich. Allerdings nicht immer unsere beste Option. Besonders in folgenden Situationen ist ein offener, verantwortungsvoller Umgang mit Fehlern typischerweise von Vorteil für uns, während andere Strategien die Sache schlimmer machen können, als sie sein müsste.

4 Situationen, in denen deine beste Option ist, zu deinen Fehlern zu stehen

Du hast eine Person verletzt, die dir nahesteht

Ob in einer Partnerschaft, Freundschaft, einer Eltern-Kind-Beziehung oder sonstigen verwandtschaftlichen Verhältnissen – wenn sich Menschen nahestehen, ist es geradezu unvermeidbar, dass sie einander hin und wieder verletzen und enttäuschen. Das mag auf auf den ersten Blick überraschend erscheinen, doch wenn wir einmal darüber nachdenken, ist es leicht nachzuvollziehen: Manchmal bis häufig sind wir einfach nicht in der Lage, auf die Gefühle anderer Personen Rücksicht zu nehmen, nicht einmal auf jene unserer liebsten Menschen. Stress im Job, schlecht geschlafen, irgendwelche Vorgänge in unserem Körper, die uns zusetzen und belasten, oder der herkömmliche Mehraufwand, den wir gelegentlich betreiben müssen, um mit unserem Leben klarzukommen, es gibt zahlreiche Umstände, die dazu führen können, dass wir neben der Spur sind. Und dann passiert es eben: Wir lassen unsere Wut an unserer Mutter aus, sind nicht für unsere Schwester da, die uns braucht, gaslighten versehentlich unseren Bruder, auf den wir uns gerade nicht einlassen können. Passiert und lässt sich leider nicht rückgängig machen. 

Allerdings lässt sich der Schaden begrenzen, indem wir Verantwortung übernehmen, unseren Fehler eingestehen und dafür um Entschuldigung bitten. Dadurch wird es der anderen Person nämlich einerseits leichter fallen, uns zu verzeihen, und andererseits wird sie weiterhin Vertrauen in uns haben oder es schneller wieder aufbauen können.

Du hast dir selbst geschadet oder dich in eine unangenehme Lage gebracht

Manchmal leiden wir selbst am meisten unter unseren Fehlern. Ob wir wieder einmal Ja gesagt haben, obwohl wir Nein meinten, ob wir nicht auf uns achtgegeben haben, unsere Bedürfnisse oder Grenzen ignoriert oder wieder in ein altes Muster gefallen sind, das überraschenderweise noch immer kein guter Weg für uns ist – in all diesen Situationen ist es das Beste für uns, wenn wir uns ganz entschieden eingestehen, dass wir Mist gebaut haben. Denn nur dann können wir uns beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation vielleicht anders verhalten. Das heißt nicht, dass wir hart mit uns ins Gericht gehen und uns tagelang über uns selbst ärgern müssen. Feststellen und anerkennen, dass wir rückblickend lieber anders gehandelt hätten, und uns vornehmen, es in Zukunft zu tun, weiter müssen wir das "hätte ich doch"-Spiel nicht treiben. Stattdessen können wir eher noch eine Runde drehen, in der wir nach Gründen für unser Verhalten suchen und uns überlegen, was wir brauchen, um anders zu reagieren, und wie dieses anders konkret aussehen kann.

Du hast dich von deinen Vorurteilen leiten lassen

Kein Mensch ist vorurteilsfrei und in der Regel sind Vorurteile unzutreffend. Insofern ist es keine Schande und kein Grund, uns zu schämen, wenn wir feststellen, dass wir uns aufgrund von Vorurteilen geirrt haben. Schließlich ist die Feststellung die Voraussetzung dafür, dass wir umdenken und unsere Sichtweise anpassen können. Und das ist ehrenwerter, als an unseren Vorurteilen festzuhalten oder sie zu verteidigen.

Du hast im Job gepatzt

Deadline verpasst, Zahlendreher in der Rechnung, Tipper in der Überschrift, zu spät gekommen. Wir sind Menschen und keine Maschinen, von daher ist es nur natürlich, dass wir gelegentlich Fehler machen und im Job etwas verpatzen. Dummerweise ist das noch nicht in jeder Unternehmenskultur selbstverständlich, in letzter Konsequenz ist es aber für uns und unser Arbeitsumfeld trotzdem am besten, wenn wir nach einem Fehler die Hand heben, anstatt mit dem Finger zu zeigen, und Bereitschaft demonstrieren, ihn wiedergutzumachen. Vielleicht wird uns das nicht den steilsten Karriereweg bereiten oder uns vor unseren Vorgesetzten immer bestmöglich dastehen lassen. Doch ob unsere direkten Kolleg:innen oder die eine oder andere Person, die hierarchisch über uns steht, meistens überwiegen die Menschen, bei denen wir mit einer solchen Vorgehensweise Punkte sammeln, gegenüber jenen, die unsere Fehler gegen uns verwenden.

Verwendete Quellen: hackspirit.com, businessinsider.de

sus Brigitte

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