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Hug it out 4 Fakten, warum uns Umarmungen guttun

Hug it out: Tochter gibt Mutter eine Umarmung
© DisobeyArt / Shutterstock
Umarmungen sind etwas so Wichtiges. Sie bedeuten für uns: weniger Stress und mehr Geborgenheit. In der Nähe anderer oder sogar der Nähe der eigenen Umarmung finden wir Zuneigung und fühlen uns wohl.

Es gibt viele interessante Dinge, die uns zu größeren Umarmer:innen machen sollten! Studien zeigen, dass es uns sogar hilft, uns selbst zu umarmen. Von den kurzen Begrüßungsrunden beim Treffen mit Freund:innen ist aber nicht die Rede. Längere Umarmungen sind uns lieber als die kurze Umarmung an der Wohnungstür und mit den richtigen Personen sind sie natürlich noch viel schöner! Diejenigen, mit denen wir uns gerne umgeben, sind auch die besten Umarmungspartner. Aber auch Menschen zu umarmen, die wir gar nicht kennen, kann gut für unseren Körper sein. Gerade in Zeiten der Pandemie ist das natürlich eher schwierig. Oft fehlt uns schon die so wichtige Nähe mit unseren Liebsten oder das spontane Treffen mit den Freund:innen. Verlernen sollten wir diese wundervolle Angewohnheit aber deshalb nicht! Denn Umarmungen geben uns unfassbar viel zurück. Diese vier Fakten über Umarmungen, zeigen, wieso es für uns wichtig ist, sich vorsichtig wieder zu nähern:

Der Anti-Stress-HUG

Es reichen schon zwanzig Sekunden Nähe: Eine Studie aus Frankfurt konnte beweisen, dass sowohl fremde, als auch eigene Umarmungen den eigenen Stress reduzieren können (Dreisoerner et al., 2021). 159 Freiwillige wurden bei dem Test einer Stresssituation ausgesetzt: einem simulierten Jobinterview. Dabei wurden die Werte des Stresshormons Cortisol gemessen. Nach der Stresssituation bekamen die Teilnehmer:innen entweder keine Umarmung, eine fremde Umarmung oder umarmten sich selbst – mit dem Ergebnis, dass die Umarmten weniger gestresst waren. Ob es sich dabei um eine andere Person handelt oder um sich selbst, ist also egal. Wenn gerade niemand zur Stelle ist, kannst du also auch einfach deine eigenen Arme um dich schlingen.

Je länger, desto besser

Zugegeben: Fünf Minuten sollte deine nächste Umarmung vielleicht nicht dauern. Das wird im Zweifel ein bisschen seltsam für dich und dein Gegenüber. Aber wenn du dich das nächste Mal mit Freund:innen oder der Familie triffst, probiere doch gerne einmal aus, deine Umarmung ein bisschen auszuweiten. Eine Studie aus London fand nämlich heraus, dass längere Umarmungen als angenehmer empfunden werden (Dueren et al., 2021). Zur Auswahl standen bei den 45 teilnehmenden Frauen Umarmungen mit einer Sekunde Länge, fünf Sekunden oder zehn Sekunden Länge. Eine Sekunde schnitt dabei am schlechtesten ab. Also versuche die Nähe von Freund:innen oder Familienmitgliedern nächstes Mal doch etwas mehr auszukosten. Das kommt vermutlich für deine Liebsten erst einmal überraschend, aber am Ende profitieren wohl alle davon.

Gesünder Leben – mit Umarmungen!

Natürlich tut es uns gut, uns wohl zu fühlen und Nähe einer uns nahestehenden Person zu ergattern. Doch gerade dann, wenn es um die Gesundheit geht, sind Umarmungen sogar mehr als nur der Wohlfühlfaktor! In Kanada fanden Forscher:innen heraus, dass ältere Menschen, die wenigstens hin und wieder in ihrem Leben umarmt werden, sich gesünder fühlen (Rogers-Jarrell et al., 2021). Sie analysierten die Daten von 20.000 Menschen ab 65 Jahren. Diejenigen, die angaben, manchmal, oft, oder andauernd umarmt zu werden, gaben auch an sich im Leben gesünder zu fühlen, als die anderen Teilnehmer:innen. Selbst nachdem mehrere Störfaktoren wie der Beziehungsstatus, das Einkommen oder chronische Erkrankungen aus der Bewertung herausgenommen wurden, blieb es bei diesem Ergebnis. Also: Wer öfter umarmt, fühlt sich gesünder und sorgt auch dafür, dass andere sich gesünder fühlen.

Verschiedene Kulturen umarmen anders

Italiener:innen oder Spanier:innen küssen uns gerne bei der ersten Begegnung auf die Wangen, einige umarmen uns möglicherweise sogar direkt. Eine Aufgeschlossenheit zu körperlicher Nähe, die uns, wenn wir in Deutschland aufgewachsen sind, meistens etwas unvorbereitet trifft. Tatsächlich kann unsere Kultur beeinflussen, wie oft wir andere küssen oder umarmen. Wissenschaftler:innen aus Polen analysierten die Daten von 14.000 Individuen aus 45 Ländern. Das Ergebnis: Menschen in weniger konservativen oder weniger religiösen Länden geben sich und ihren Liebsten mehr körperliche Zuneigung. Auch wärmere Länder schnitten besser ab. Unter den Teilnehmer:innen gab es ebenfalls Unterschiede: Jüngere Menschen umarmen demnach öfter als ältere. Außerdem sind Männer und Frauen in Partnerschaften eigentlich gleichauf, aber Frauen neigen dazu beispielsweise ihre Freund:innen zu umarmen, während Männer das seltener tun. Wie oft man sich umarmt, ist letztendlich also kulturell abhängig. Wie wir in der Gesellschaft aufwachsen und was wir von unserem Umfeld erleben, spielt eine Rolle. Trotzdem sollten wir aber nicht vergessen, auch im kalten Deutschland hin und wieder mit einer Umarmung unserer Liebsten für etwas Wärme und Geborgenheit zu sorgen.

Quelle: Psychology Today

Guido

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